Pfarrer
Richters Appell prägte Aalener "Nacht der Kirchen":
Ökumene bedeutet dass "Christen gemein-
sam gesellschaftliche Probleme anpacken"
Das war eine deftige Predigt von
der Stadtkirchen-Kanzel die
viel Neues offenbarte: "Sind auf dem Weg und nicht im Ziel"
Aalen. Die "Nacht der offenen Kirchen in Aalen" hatte einen reg-en
Zuspruch (1/4 von 3/4). Es gab in der Sta-dtkirche seit 20 Uhr, in der Methodistenkirche in
der Nähe und in ein-em weiteren Gottesh-aus St. Maria Höhepun-kte. Den Anfang ges-etzt hatte
Aalens Stadt-pfarrer Bernhard Richter mit seiner treffenden
und
tiefsinnigen Lut-her-Predigt (für die sich die druckende Presse natürlich
nicht interess-ierte aber die AIZ) vom Eröffnungsgottesdienst "Nacht der offenen Kirchen" am Montag, 2.Oktober
18.30 Uhr in der Stadtkirche Aalen. Richter sagte: Liebe Schwestern und
Brüder, „Gemeinsam auf dem Weg“ so haben wir diesen Eröffnungsgotte-sdienst
zur Nacht der offenen Kirchen übers-chrieben. Gemeinsam auf dem Weg
beinhaltet für mich zwei wichtige Fakten.
1. Wir sind auf
dem Weg. Wir sind nicht am Ziel. Es wird auch nicht
festgelegt, wie das Ziel genau aussieht, so dass manch einer sich gleich
wieder eingeengt oder missverstanden fühlt und ein Unwohlsein zu spüren ist
auf diesem. Auf dem Wegsein heißt vielmehr Offenheit, nicht Engstirnigkeit
und Verb-ohrtheit, sondern Bereit-schaft, auf dem Weg ach mal die Richtung zu
ändern, nicht immer nur den einfachsten, den bequemsten Weg wäh-len, sondern
mitunter auch steile Gebirgspfa-de besteigen, vom Nebel der Unsicherheit
umgeben zu sein, und nicht immer klar vor Augen haben, wo es hingeht. Auf
dem Weg hei0t nicht am Ziel sein, aber mutig und zuvers-ichtlich gehen und
nicht in Angst einsinken und schlotternde Knie bek-ommen.
2. Und minde-stens genauso wichtig für das Motto ist der Anfang, denn auf
jedem Weg ist wichtig, dass wir gemeinsam unterw-egs sind, nicht
allein, nicht für sich kämpfend, nicht ohne Rückhalt, einsam und allein,
auch
nicht egoistisch oder selbstherrlich nur eig-ene Ziele im Blick hab-en,
auch das bedeutet nicht gemeinsam auf dem Wege zu sein sondern da geht es
auch ein Stück Berei-tschaft, auf den anderen u hören, miteinander zu
überlegen, wo stehen wir, was packen wir an, was ist auch dran, wo brauchen
uns Mens-chen, wo ist es wichtig, die Stimme zu erheben und als
Christenmen-schen den Mund auf zu machen, gerade auch, wenn es nicht dem
Zeitgeist entspricht. Wo
können wir als Kirch-en miteinander gesell-schaftliche Probleme lösen
und mit dafür sorgen, dass es Men-schen besser geht, wenn sie in Krisen
ge-raten sind und fremde Hilfe brauchen. Das bedeutet für mich gem-einsam auf
dem Weg sein, das bedeutet für mich Ökumene: Als Christen zusammen stehen und
gesellsch-aftliche Probleme anpa-cken. Und ich finde, dies ist uns
hier in dieser Stadt an vielen Stellen und mit vielen Projekten auch sehr
gut, geradezu vorbild-lich gelungen, FBS 1970 gegründet, als viele das Wort
Ökum-ene noch gar nicht aussprechen konnten, geschweige denn verst-anden, was
es bede-utet. 1997 Freundes-kreis Wohnsitzloser in St. Maria beheimatet, aber
inzwischen ökum-enisch ausgerichtet, 1999 "Aalener Tafel"- von den beiden
großen Kirchen gegründet Viele andere Projekte. Bahnhofsmission,
Sozialführerschein. Hospizdienst, die kirchliche Arbeit an der Hochschule
verantworten wir gemeinsam. |