In Sri-Lanka von Regierung tödlich verfolgt u. Tsunami-Opfer:
Vor zehn Jahren verloren 230.000 Menschen
beim "Tsunami" ihr Leben: Es kam viel Hilfe
Überlebende aus Sri-Lanka klagten trotzdem in der Aalener
Stadtkirche öffentlich an: "Warum geht das Morden weiter?"


Der Sprecher der 300 Ostalb-Tamilen klagte in der Stadtkirche an: Tote bei Tsunami u. Mord in Sri Lanka.AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Der Tsunami vom 26. Dezember 2004, ausgelöst durch ein Seebeben im Indischen Ozean, löschte ganze Landstriche aus. Mehr als 230.000 Menschen kamen durch die gigantischen Flutwellen ums Leben. Vor allem in Indien, Thailand, Sri Lanka und Indonesien wurden Tausende Kilometer Küste verwüstet. Das riesige Ausmaß der Katastrophe führte zu einer noch nie da gewesenen Spendenbereitschaft: 44,7 Millionen Euro gingen an die Diakonie Katastrophenhilfe. Damit konnte das Hilfswerk mit seinen Partnern vor Ort 109 Projekte umsetzen. Trotz aller Hilfe die den Menschen auch im betroffenen Sri Lanka zuteil wurde "geht in Sri  Lanka das Morden der Regierung gegen Tamilien weiter", lautete die öffentliche Anklage der etwa 380 Tamilien die im Ostalbkreis leben, lautete der öffentliche Vorwurf des Tamilen-Sprechers Mutu für den Ostalbkreis: "Deshalb", veranstalten wir heute am 
26. Dezember 2014 um  10 Uhr in dieser  Stadtkirche in Aalen einen gemeinsamen Gedenkgottesdienst, bei dem die Tamilische Schule mitwirkt".

Pfarrer Richter nutzte die Kanzel zur seiner nachhaltigen Predigt.    
Im Anschluss gab es einen Schweigemarsch zum Marktbrunnen, bei dem auch noch Worte des Gedenkens gesprochen wurden. Danach wurde bei einer Tasse warmem Tee miteinander ins Gespräch gekommen udn auch wieder das Morden in Sri Lanka wie be der Mahnwache 2014 angeklagt.

Ostalb-Tamilen sprachen Gebete in Heimatsprache und Deutsch.    
Es war eine Katastrophe mit vielen traurigen Superlativen. Der Tsunami vom 26. Dezember 2004, ausgelöst durch ein Seebeben im Indischen Ozean, löschte ganze Landstriche aus. Mehr als 230.000 Menschen kamen durch die gigantischen Flutwellen ums Leben. Vor allem in Indien, Thailand, Sri Lanka und Indonesien wurden Tausende Kilometer Küste verwüstet. Das riesige Ausmaß der Katastrophe führte zu einer noch nie dagewesenen Spendenbereitschaft: Allein in Deutschland wurden 670 Millionen Euro für die Opfer gespendet - 44,7 Millionen Euro davon gingen an die Diakonie Katastrophenhilfe. Damit konnte das Hilfswerk von 2005 bis 2009 mit seinen Partnern vor Ort 109 Projekte umsetzen. Die Hilfe konzentrierte sich auf die besonders stark betroffenen Länder Indien, Indonesien und Sri Lanka. Ein kleiner Teil der Mittel floss nach Bangladesch, Myanmar, Somalia und Kenia.

Gerade in der ersten Phase der akuten Nothilfe unmittelbar nach der Tsunami-Katastrophe bewährte sich die enge Zusammenarbeit der Diakonie Katastrophenhilfe mit einheimischen Partnern, vor allem über das weltweite Bündnis kirchlicher Hilfswerke ACT (Action by Churches Together – Kirchen helfen gemeinsam). So waren sofort Hilfsteams vor Ort, die wussten, wie sie die Menschen erreichen konnten und was die die Betroffenen brauchten. Helfer verteilten Lebensmittel, Medikamente, Plastikplanen und errichteten Notunterkünfte.

Mit den Spenden baute die Diakonie Katastrophenhilfe mit ihren Partnern Häuser und Infrastruktur wie Gesundheitseinrichtungen oder Wasserleitungen wieder auf. Viele Familien hatten durch die Flutwellen ihre Lebensgrundlage verloren. Die Diakonie Katastroph-enhilfe half den Betroffenen beispielsweise mit Booten und Netzen, Werkzeug oder Ausbildungskursen sich eine neue Existenz aufzubauen. Daneben war auch die psychosoziale Unterstützung eine wichtige Komponente. Sie half den Betroffenen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Kinder sollten möglichst bald wieder einen geregelten Alltag haben.

Deshalb setzten die Partnerorganisationen Schulen instand und verteilten Schulmaterial. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort ermöglichte auch, die einheimische Bevölkerung von Anfang an aktiv an der Planung und Realisierung der Projekte zu beteiligen. Dies sicherte nicht nur eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen, sondern ist auch die Voraussetzung für eine nachhaltige und eigenständige Entwicklung in den Regionen. Zudem bleiben die Partner auch über die Projektlaufzeit hinaus im Land und sichern so die Nachhaltigkeit der Maßnahmen.

Zehn Kerzen wurden f+r 10 Jahre Tsunami in der Kirche angezündet.
Mit Erfolg: Die 37-Jährige Ekna Prabashini lebt heute mit ihrem Mann Sanjeewa und den beiden Kindern in einem der Häuser, die die Diakonie Katastrophenhilfe mit der Methodistischen Kirche Sri Lankas im Stadtteil Mattakulyia in Colombo wiederaufgebaut hat: „Uns geht es heute besser als vor dem Tsunami. Mein Mann transportiert mit seinem Tuk-Tuk Fisch zum Markt und ich verdiene mit der Joghurt-Produktion Geld dazu. Früher lebten wir direkt am Wasser. Die Flutwellen habe ich damals als erste in der Siedlung gesehen. Wir konnten zum Glück alle fliehen, aber in unserem neuen Haus fühlen wir uns sicherer.“ 

Katastrophenhilfe ist mehr als reine Soforthilfe. Gerade der Tsunami machte deutlich, wie wichtig Katastrophenvorsorge ist. In vielen Gebieten wurde in die Wiederaufforstung schützender Küstenwälder investiert. Die Mangroven schützen das Land und die Bevölkerung und wirken als natürliche Wellenbrecher. Zudem lag ein Fokus der Diakonie Katastrophenhilfe und ihrer Partnerorganisationen auf der gemeindebasierten Katastrophenvorsorge. Katastrophenschutz-Teams wurden gebildet und trainiert. Sie erarbeiten Nothilfepläne für ihre Gemeinden, erstellen Risikokarten mit Fluchtwegen und üben Evakuierungen. Zusätzlich wurde die Bauweise der Häuser verbessert und Notunterkünfte errichtet, die bei künftigen Fluten und Erdbeben Schutz und Sicherheit bieten sollen. Saatgutbanken und salztolerante Reissorten helfen, künftige Katastrophen besser zu überstehen.

Insgesamt verteilte sich die Hilfe der Diakonie Katastrophenhilfe - auch aus Aalen bzw. der gesamten Ostalb - auf folgende acht schwer betroffene Länder - darunter SrikLanka (Tamilen) an 3. Stelle mit 9,3 Millionen Spenden: Dieter Geissbauer .



Grabstein aus Pappe aber sehr  wirkungsvoll: "10 Jahre Tsunami".   
















Indien 15,6 Mio. Euro
Indonesien 11,9 Mio. Euro
Sri Lanka (Tamilen) 9,4 Mio. Euro
Somalia 1,3 Mio. Euro
Bangladesch 0,6 Mio. Euro
Myanmar 0,3 Mio. Euro
Kenia 0,3 Mio. Euro
Länderübergreifende Projekte 0,9 Mio. Euro