Zusammenstehen und
gegenseitigen Schutz zugesichert:
Moschee-Anschläge wie nun hinter Gmünd
werden wir hier in Stadt Aalen nicht zulassen
Aalens Stadtpfarrer Richter bei der Verteilung von Ramadan-Paketen:
"Sauerei was sich im Rems-Murr-Kreis leider zutrug"
Gemeinsam mit
Aalens Stadtpfarrer Bernhard Richter (rechts) wurden Ramadan-Hilfspakete
verteilt. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Gemeinsamkeit
und "Zusammenstehen" aller Christen - auch der Evangelischen, Katholischen
und muslimischen - beschwor Aalens Stadtpfarrer und SPD-Kreisrat Bernhard
Richter am Samstag dem 11. Juli 2015 um 10 Uhr hinter der !Aalener Tafel"
(Richter ist zusätzlich 1. Vorsitzender) in Übereinstimmung seiner Kollegen
Pfarrer und Kollegin Pfarrerein (Markuskirche) und sprach sich für eine
weitere gemeinsame Zukunft im menschlichen Miteinander auch in Aalen aus:
"Ich hoffe dass eine solche Moschee-Schändung mit Hakenkreuzen sich in Aalen
nicht wiederholt, wir werden eine solche Aktion keinesfalls hier in unserer
Stadt Aalen (Ulmerstraße) zulassen".
Zum Hintergrund: In der AIZ war es leider (aber immerhin weltweit)
heute nur
zu lesen (örtliche Tageszeitungen scheuten wahrsch-einlich das heiße
Anschlags-Thema):
Welzheim: Schmierereien und Hakenkreuze an der Bilal-j-Habesi-Moschee":
Geflüchtet:
Welzheim/Rems-Murr-Kreis An der Bilal-i Habesi Moschee in der Silcherstraße
wurden in der Nacht zum Freitag mehrere Hakenkreuze aufgesprüht. Die Polizei
fahndete mit mehreren Streifen, hat allerdings noch keine konkreten
Täteransätze und bittet nun unter anderem die Bevölkerung um ihre Mithilfe.
Um 23.22 Uhr meldete ein Augenzeuge der Polizei, dass mindestens zwei
Personen die weiß getünchte Moschee beschmierten. Die Moschee war zur
Tatzeit gut besucht, die Besucher bekamen von der eigentlichen Tatausführung
jedoch nichts mit.
Die Täter bemerkten wohl ihrerseits, dass sie beobachtet wurden und
flüchteten vom Tatort. Wie die Polizei feststellte, waren bis dahin etwa
zehn Hakenkreuze und die Zahl 88 in schwarzer und roter Farbe an Wänden und
Fenstern aufgebracht worden. Das Führungs- und Lagezentrum der Polizei
beauftragte mehrere Streifen mit der Fahndung nach den flüchtigen Tätern.
Nach den Beobachtungen eines Zeugen war neben den beiden Schmierern wohl ein
dritter Mann beteiligt, der Schmiere stand. Die Täter wurden auf ein Alter
zwischen 18 und 20 Jahre geschätzt und waren mit Kapuzenpullis bekleidet.
Die polizeiliche Fahndung blieb bislang ohne Erfolg. Die Polizei bittet die
Bevölkerung um ihre Mitarbeit. Wer hat zur Tatzeit in der Silcherstraße
Personen beobachtet? Dabei ist für die Polizei jede Beobachtung von
Interesse, unabhängig davon, ob sie mit der Tat und den Tätern in Verbindung
gebracht wird. Wem sind um die Tatzeit herum Personen oder Fahrzeuge im
dortigen Industriegebiet aufgefallen? Wer hat Personen beobachtet, die mit
Kapuzenshirts bekleidet waren? Wo sind weggeworfene Spraydosen aufgefallen?
Hinweise nimmt die Polizei in Schorndorf unter der Telefonnummer 07181/2040
entgegen.
Dazu Pfarrer Richter weiter auf dem Tafel-Parkplatz am Samstag hinter der
Tafel: "Das ist eine Sauerei und wir werden an Eurer Seite stehen sodass wir
eine solche Tat keinesfalls auch in Aalen zulassen werden".
Dann aber dankte Pfarrer Richter des Aalener Muslimen, die am Ende des
Fastenmonats Ramadan traditionsgemäß an die Ärmsten der armen der Tafel (es
gibt über 400 Berechtigungsscheine inzwischen) Hilfspakete an alle Familien
und Einzelpersonen aus einem tom-Baumarkt-Mietwagen ausgaben mit
Grundnahrungsmitt-eln wie Butter und Mehl und so kam es dass nur glückliche
und dankbare Gesichter der Armen zu sehen waren:
In einem aber waren sich alle einig: Die Aalener Moschee ist ein Segen für
die Armen aber auch für ganz Aalen (hier leben unter anderem über 8.500
Türken inzwischen). Auch bestand Einigkeit in Richters Zusicherung: "Wir
stehen als feste Felsen an Eurer Seite auch in der Zukunft... Wir stehen
weiter zusammen und werden und gegenseitigen Schutz zusichern"
Dieter Geissbauer
Hilfspaket des
Ramadan hat dieser Mann nun in Sicherheit gebracht.
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