Mittwoch 28. Oktober
wurden Praktikumsberichte abgegeben
So kommt die Banane in die Aalener Tafel
und so kommt der Leberkäs in die Metzgerei
Zwei Wochen als Praktikant in
Aalener Betrieben: Einer von vielen Berichten unzensiert in AIZ: "Will doch
Computer..."
Praktikant Lukas beim Praktikumsantritt in der Aalener Tafel. Mal sehen wie
der Lehrer Bericht bewertet? AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Auch die Schüler der Wellandschule aus
Hofherrnweiler absolvierten in den letzten zwei Wochen ein Praktikum und
mussten am Mittwoch 28. Oktober 2015 dem Lehrer ihre Praktikumsbeichte
abliefern. In den Berichten von "Lukas" (14) fiel einiges besonders auf:
Sogar der Aalener Stadtpfarrer und Vorsitzende des Aalener Tafelladens
Bernhard Richter hat Lukas zusammen mit dem Manager Viez in der Tafel
empfangen und hinter den Kulissen sah alles ganz anders aus: Frische Waren
wurden mit dem gekühlten Tafel-Auto angeliefert und dann weiter für den
Verkauf an die Ärmsten der Armen verarbeitet.
Aber auch in der Aalener
Metzgerei gab es einige Höhepunkte: Lukas musste sich am Dienstag im
Arztzentrum Aalen einen Zahn ziehen lassen und er wusste seitdem nicht nur
dass die Metzgereien außer Aalen noch eine Filiale im Stadtteil
Wasseralfingen hat. Am Ende aber kommt der Praktikant zum Schluss dass er
zwar vieles in der Metzgerei gelernt hat aber vielleicht als IT-Fachmann
einen beruflichen Weg antreten will. Wir veröffentlichen den Bericht und
sind auch gespannt welche Benotung der Bericht beim Klassenlehrer übersteht:
Mein Praktikum im
Kocherladen Aalen: Vor-
sitzender Pfarrer Richter kam zum Beginn
Montag 12.Oktober 2015:
Um 13 Uhr war ich mit Pfarrer Richter (vom
Vorstand des die Tafel leitenden Vereins) und Herrn Viez, dem Chef der Tafel
verabredet um die Aufgabe und die Einrichtung kennen zu lernen. Man machte
mich mit einigen Mitarbeitern bekannt und zeigte mir die Räume.Danach erfuhr
ich, dass ich am nächsten Tag um 9 Uhr da sein sollte.
Dienstag 13.Oktober 2015: Über den
Hintereingang ging ich in den Tafelladen. Ältere und jüngere Damen führten
mich ein und sagten mir was ich zu tun hatte.Heute war es meine Aufgabe Obst
zu sortieren. Als dann das Geschäft geöffnet wurde half ich die fertigen
Körbe nach draußen zu bringen und die leeren Körbe zurück in die hinteren
Räume zu stellen. Gegen 12 Uhr durfte ich Feierabend machen.
Mittwoch 14. Oktober 2015:
Wieder begann meine Arbeit um 9
Uhr und da die Leute die mich empfingen nicht die vom Vortag waren, erklärte
man mir, dass jeden Tag jemand anderes mit mir arbeiten würde. Wie am Vortag
half ich beim Obst und Gemüse putzen und sortieren. Leider unterlief uns an
diesem Tag ein Fehler, wir öffneten erst um 10.45 Uhr also 45 Minuten zu
spät. Gegen 10.15 besuchte mich Herr Liz mein Klassenlehrer bei der Arbeit
und erinnerte mich an meinen Bericht. Um12 Uhr endete schließlich meine
Schicht für diesen Tag.
"Tafel" in der
Bahnhofstraße: Anlaufstelle für die Ärmsten der Armen
Donnerstag 15. Oktober 2015:
Inzwischen wusste ich schon meine Aufgaben half beim sortieren und putzen
von Obst und Gemüse . Danach trugen wir alles in den Laden ordneten es ein
und füllten was leer war auf. Um 12 Uhr durfte ich gehen.
Freitag 16. Oktober 2015: Meine
Aufgaben lauteten beim herein tragen der Ware helfen, Obst und Gemüse putzen
und sortieren. An diesem Tag kam eine große Spende Quark an. Nach dem
bestücken der Regale im Laden und dem Auffüllen durfte ich um 12 Uhr gehenm
Eine der Mitarbeiterinnen schenkte mir einen kleinen Bär als Andenken.
Wahlthema zu meinem Praktikum
„Tafelladen": Was ist die Tafel und was bewirkt sie? Präambel: Nicht alle
Menschen haben ihr täglich Brot-und doch gibt es Lebensmittel im Überfluss.
Deshalb hat sich die Tafel das Ziel gesetzt den armen Menschen die
Lebensmittel, die noch verwendbar, aber nicht mehr in Geschäften verkauft
werden preisgünstig zu verschaffen. Die Tafel sammelt also noch verwendbare
Lebensmittel und gibt sie Bedürftigen. Die Arbeiter bei der Tafel arbeiten
ohne Bezahlung.
Der weg einer Banane: Die Tafel
versorgt Ihre Kunden größtenteils über Spenden von Läden wie Lidl. Netto
usw. Lebensmittel, die nah am Ablaufdatum, oder nicht mehr so ansehnlich
sind werden an die Tafel gespendet. Wenn nun zum Beispiel Kisten Bananen als
Spende bei der Tafel ankommen, so werden diese zunächst vom Lieferauto in
die hinteren Räume des Tafelladen gebracht, dort sortiert und nur die
Bananen, die noch zum Essen geeignet sind im Laden billig verkauft.
In der Tafel dürfen nur Menschen mit Tafelschein einkaufen, also Menschen
die wenig Geld haben und dies auch mit "Berechtig-ungsschein" (derzeit über
400) nachgewiesen haben.
Da ich sehr kurzfristig ein Praktikum gesucht habe und neugierig auf die
Arbeit in der Tafel war hab ich mich dort beworben und wurde auch sehr
freundlich angenommen und behandelt. Im großen und ganzen bestand meine
Arbeit darin gespendete Lebensmittel auszusortieren. Ware zu putzen und in
Körbe zu packen und im Laden aufzufüllen. Die Arbeit mit vielen
verschiedenen besonders armen Menschen hat mir Spaß gemacht und ich würde
gerne wieder einmal dort aushelfen, auch kostenlos. Die Tätigkeit bei
der Tafel ist ein Ehrenamt und man kann dort leider keine Ausbildung machen,
aber ich konnte einigen Menschen helfen und bin um eine Erfahrung reicher.
Mein Praktikum in der
Metzgerei Schuster Aalen: Tagesbe-richte:
Montag 19.Oktober 2015:
Wie zuvor besprochen kam ich
um 8 Uhr am hinteren Tor an ging hinein und erhielt eine Schürze. Meine
Aufgabe war an diesem Morgen war zunächst Schnitzel panieren und später dann
spülen. Von 13 – 14 Uhr hatte ich Mittagspause. Den Nachmittag über half ich
weiter beim sauber machen, bis ich um16,30 fertig war.
Marktmetzgerei
Schuster in der Aalener City. AIZ-Fotos: Schuster
Dienstag 20. Oktober 2015: Wegen
Zahnschmerzen musste ich mich an diesem Tag krank melden. Mir wurde in der
Praxis der "Zahnfee" in Aalen ein Backenzahn gezogen.
Mittwoch 21, Oktober 2015: Arbeitsbeginn war wieder 8 Uhr. Ich zog
meine Schürze an und half überall da mit wo ich gebraucht wurde. Um 12 Uhr
durfte ich Wecken besorgen und nach der Mittagspause war viel zu spülen.
Gegen 16 Uhr war Feierabend für mich.
Qualität:
Metzgerei Schuster im Aalener im Stadtteil Wasseralfingen
Donnerstag 22. Oktober 2015: Der
Tag begann um 8 Uhr und zum ersten mal durfte ich Fleisch klopfen und im
Rathaus mit Begleitung eine Lieferung abliefern.Nach der Mittagspause war
ich beim Regale putzen behilflich bis Ende.
Freitag 23. Oktober 2015: An
meinem letzten Tag begann alles wie zuvor, doch dann durfte ich sogar
Leberkäse in die Frischtheke tun. Da ich einen Tag krank war, fragte ich, ob
ich dafür Samstag kommen solle, aber der Chef meinte, Samstags sei nicht
soviel zu tun. Um 12 Uhr beendete ich mein Praktikum.
Wahlthema zur Praktikumsstelle war in
der Metzgerei Schuster
Inh.Claudia Schuster-Algabe, Marktplatz 13 a.
Diese Metzgerei ist ein mittelständischer
Betrieb mit zwei Filialen, die andere in Wass-eralfingen. Sie besteht seit
110 Jahren und ist seit 2007 EU-zugelassen. Man legt großen Wert auf
respektvollen Umgang mit den Tieren und auf Qualität. Die Wurst wird nach
den Rhei-nheitsgebot Gluten und Laktosefrei mit natürlichen Gewürzen
her-gestellt. Es gibt einen hervorragenden Partyservice, Tagesessen und
Geschenkkörbe und Bretter im Sortiment.
Wie ein Leberkäs zur Theke kommt: Ein Arbeitsvorgang, den ich
miterleben konnte war der Weg des Leberkäs. Zunächst wurde er angeliefert
(die Produktion fand nicht in meiner Filiale statt) Ein Teil davon wird
aufgewärmt, der Rest kommt für später in eine der beiden Kühlkammern, bis er
gebraucht wird, damit er sich hält. Hat der Leberkäs im Backofen 70 Grad
erreicht, wird er aus der Schale auf ein Tablett gestürzt und in die
Wärmetheke zum Verkauf geb-racht.
Abschlussbericht: Mein Praktikum
war vom 19. - 23. Oktober 2015 In der Metzgerei Schuster in Aalen Marktplatz
13a. Im großen und ganzen habe ich Schnitzel paniert, beim Leberkäs kühlen,
erwärmen, und zur Theke bringen geholfen, durfte eine Auslieferung begleiten
und verschiedene Reinigungsarbeiten ausführen.
Die Reinigungsarbeiten sind regelmäßig zu machen und ganz wichtig wegen der
Hygiene. Das Ausliefern und die Arbeiten mit Fleisch und Wurst machen aber
mehr Spaß. Das Praktikum habe ich gemacht, um für mich herauszufinden, ob
ein Beruf in einer Metzgerei für mich in Frage käme. Auch wenn mir die
Arbeit dort spaß gemacht hat, so kann ich mir nicht vorstellen dort eine
Ausbildung zu machen.
Die Arbeitskollegen waren nett, aber meine Interessen liegen mehr in
Richtung Computer und deshalb möchte ich - wenn ich den Hauptschulabschluss
geschafft habe - 9 plus 2 machen und dann eine Lehre zum IT Fachmann
absolvieren. Lukas Geissbauer
Info:
http://metzgerei-schuster.de |