"Innezuhalten und über das eigene Leben nachzudenken ":
„Glück u. Zufriedenheit am Ende des Lebe-
ns“ wünschen sich alle" auf Ostalb aber wie?
Dr. Iris Heßelbach (Chefärztin an der Geriatrie im Ostalbklinik-
um) in Aalen: Statt "Luxus-Probleme" zu beklagen Realismus

Unser Bild zeigt Dr. Iris Heßelbach (Mitte) mit Pfarrer Bernhard Ri-chter und der neuen stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Scheller.
Aalen.
Der Krankenpflege- und Diakonieförderverein der Evang. Kirchengemeinde in Aalen lädt seine Mitglieder in jedem Jahr zu einer Besichtigung und Vortragsabend ein.  Diesmal war Dr. Iris Heßelbach, Chefärztin an der Geriatrie im Ostalbklinikum zu Gast. Ganz bewusst im Haus der Jugend, wie Pfarrer Bernhard Richter als Vorsitzender in seiner Begrüßung betonte. „Glück und Zufriedenheit am Ende eines Lebens“ lautete das Thema an diesem Abend und Richter sprach von der Notwendigkeit, immer wieder einmal innezuhalten und über das eigene Leben nachzudenken.

„Wie glücklich können wir sein, nicht auf der Balkanroute unterwegs sein zu müssen, nicht vor dem ungarischen Grenzzaun stehen müssen und nicht wissen, wie es weitergeht. Wie zufrieden können wir sein, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, nicht alleine sein zu müssen, sein Auskommen zu haben.“, so Richter. Dr. Heßelb-ach bestärkte diese Zufriedenheit und sprach in ihrem Vortrag von Luxusproblemen, mit denen wir uns in unserem Land oft beschä-ftigen.

Sie brachte an diesem Abend die sieben Regeln des griechischen Philosophen Epikur nahe, die helfen können, im Blick auf das eigene Leben Glück und Zufriedenheit zu empfinden: die Aktivität, die sozialen Bindungen, die Konzentration, nicht zu hohe Erwartungen zu entwickeln, gute Gedanken nicht zu kurz kommen zu lassen, das Glück nicht überstrapazieren zu lassen, und nach einer sinnvollen Aufgabe zu suchen.

„Wir alle werden nicht gesund alt,“ so die Chefärztin, „ wir werden, je älter wir sind, mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen haben, aber genau darum wird wichtig sein, wie wir unsere Tage gestalten.“ Daher sei von enormer  Bedeutung, dass Menschen nicht immer mit Umständen hadern, die sie sowieso nicht ändern können, oder ob sie ihr Leben als Geschenk empfinden könnten, aus der man in jeder Lebensphase, gerade auch im Alter, etwas machen kann.

Am Ende des Abends gab Pfarrer Bernhard Richter bekannt, dass es im Verein einen Wechsel im Vorstand gegeben hat. Am 31. Juli hat der Vorstand Frau Gisela Scheller zur neuen 2. Vorsitzenden des Krankenpflege- und Diakoniefördervereins gewählt.