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FDP-Flaggschiff-Team Dr. J. Frank und AG-Direkor M. Lang:
"Schritt Ostalbkliniken zusammen zu
legen
war richtig aber es gibt Diskussions-Bedarf"
Die FDP ist Weihnachten 2016 noch
lange nicht tot sondern als
Team quicklebendig:FDP Kreistagsfraktion mischt wieder mit

Michael
Lang und Dr. Franke als treues Team der FDP-Kreist-agsfraktion weiterhin
sehr aktiv.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Für die FDP hat in der letzten Kreistagssitzung vor Weihnachten
2016 für die FDP-Fraktion das FDP-Team Dr. Frank aus Lorch für die starke
PDP-Fraktion zusammen mit dem Aalener Amtsgerichtsdirektor Michael Lang
(Mögglingen) folgende Stellung-nahme zum Haushalt 2017 des Ostalbkreises der
FDP im Kreistag, vertreten durch Dr. Julia Frank und Michael Lang abgegeben
und deutliche Zeichen der Zufriedenheit mit Landrat Klaus Pavel und der
Ostkreisverwaltung, aber auch der noch offenen Wünsche und Kritiken gesetzt:

Amtsrichter
und Direktor des Amtsgerichts Aalen Michael Lang.
Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrter Herr Kurz, sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen des Kreistages, meine sehr geehrten Damen und
Herren, das nun zu Ende gehende Jahr 2016 war ein besonderes Jahr. Weniger
was die alltäglichen Herausforderungen angeht, da haben wir in jüngster
Vergangenheit schwierigere Zeiten erlebt. In 2016 sind aber strategische
Weichenstellungen für den Landkreis in Gang gesetzt oder auch nur diskutiert
worden, die uns-ere Zukunftsfähigkeit entscheidend beeinflussen werden.
Fraglich ist, ob wir die zukunftsfähigen Lösungen schon gefunden haben. An
vorderster Stelle nenne ich die neue Klinikstruktur, die eine Antwort auf
die immer kritischer werdenden politisch gesetzten Rahmenbe-dingungen
darstellen soll. Es ist die Antwort der unmittelbar Betr-offenen.
Der Schritt, die Kliniken zusammenzulegen, war auf jeden Fall rich-tig und
notwendig, um die nahe liegenden Synergien zu erschließen. Ob aber das, was
bisher in dieser Hinsicht diskutiert wurde, schon ausreicht, und zwar
längerfristig, ist aus Sicht der FDP keineswegs sicher. „Wenn wir wollen,
dass alles so bleibt, wie es ist, dann müssen wir alles ändern!” Und gerade
das ist ja von uns allen nicht gewollt! Der vorgelegte Businessplan ist in
Teilen noch zu vage und zu unverbindlich. Im Haushaltsplan ist die neue
Struktur wohl desh-alb noch nicht abgebildet. Dazu später noch einige
Anmerkungen.
Weshalb gerade für die Frauen
Fächer in der
Hochschulstrategie kategorisch ausblenden?
Die zweite zukunftsweisende Diskussion betrifft die Hochschul-strategie.
Sie soll eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Antwort auf die
Tatsache liefern, dass viele junge Menschen – und dies betrifft insbesondere
die Frauen – den Landkreis verlassen und auch nicht wiederkehren, weil sie
hier in den vorhandenen Einrichtungen ihr Wunschfach nicht studieren können;
diese Erkenntnis kam auch in der Bestandsaufnahme deutlich zum Ausdruck. Die
oben angesprochene Antwort liefert dieses Konzept nach Auffassung der FDP
nicht. Wir sind der Meinung, dass wir uns zeitnah darüber Klarheit
verschaffen sollten, ob wir gerade die Fächer, die am meisten von Frauen
nachgefragt werden ausblenden, indem wir die Hochschulstrategie auf die
bestehenden Hochschulen – sprich Fachhochschulen – begrenzen und damit die
Zielerreichung von vornherein aus den Augen verlieren. Dies wäre nach
Auffassung der FDP ein grundlegender Fehler.
Beim Blick auf diese
Haushaltsplanung 2017
ist eine gewisse Ernüchterung unvermeidbar
Um diese sehr weit reichenden, konzeptionellen, teilweise visio-nären
Vorstellungen zu erden, braucht es einen belastbaren Haushalt. Er lässt uns
die Rahmenbedingungen erkennen, ohne die strategische Spielräume oder der
Unterschied zwischen Visionen und Illusionen gar nicht erst identifiziert
werden können. Um es vorweg zu sagen: Beim Blick auf diese Haushaltsplanung
2017 ist eine gewisse Ernüchterung nicht zu vermeiden. Der schon fast
unwirkliche Boom bei den Steuereinnahmen ist auch am Ostalbkreis nicht
vorübergegangen. Die Steuerkraftsumme bewegt sich auf absolutem Rekordniveau
und beschert dem Kreis bei der Kreisumlage -trotz Senkung des Hebesatzes,
der die FDP ausdrücklich zustimmt -Zusatzerträge von 6 Mio. gegenüber 2016
und 15 Mio. gegenüber 2015. Entsprechend liegen auch die Erträge mit rd. 416
Mio. auf Rekordniveau, 16 Mio Euro über denen des laufenden Jahres, 40
Millionen über denen des Jahres 2015. Aber: Auch die Aufwendungen steigen
unaufhörlich, und zwar schneller als die Erträge: + 20 Millionen gegenüber
2016, + 46 Millionen gegenüber 2015. Wenn sich diese Planungen realisieren
lassen, erzielen wir in 2017 zwar immer noch ein positives ordentliches
Ergebnis, aber nur noch in Höhe von 5,8 Millionen gegenüber 8,3
voraussichtlich in 2016 und 12,1 im Jahr 2015.
"Das heißt daß sich nach dieser
Planung das
Ergebnis innerhalb von drei Jahren halbiert"
Das heißt, dass sich nach dieser Planung das Ergebnis innerhalb von nur
drei Jahren halbiert haben wird. Und da auch der Zahlungsmittelüberschuss
aus der ordentlichen Verwaltungstätigkeit innerhalb dieser drei Jahre um 25
% geschrumpft ist, wird er in 2017 nicht mehr ausreichen, den Finanzbedarf
zu decken. Angesichts der überaus positiven wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, die wir nicht als gottgegeben in die Zukunft
fortschreiben sollten, ist dieses Ergebnis nicht zufriedenstellend. Hinzu
kommen absehbare Versch-lechterungen gegenüber den Planungsprämissen,
insbesondere was die Schlüsselzuweisungen des Landes betrifft. Es ist für
uns ein unerträglicher Gedanke, dass die Vorgängerregierung in Stuttgart –
trotz Rekordsteuereinnahmen - bis zum Schluss neue Schulden aufgehäuft hat
und jetzt die Sanierung des Landeshaushalts zu einem gewissen Teil auf dem
Rücken der Kommunen austragen will. Da wir aber – wahrscheinlich für die
nächsten fünf Jahre – mit dieser Situation leben müssen, werden auch in
unserem Haushalt weitere Millionen fehlen, die in diesem Haushalt noch nicht
berücksichtigt wurden. Selbst das o. g. unbefriedigende Ergebnis wird sich
also nicht halten lassen. Das ist jetzt schon absehbar.
"Ein erhebliches Risiko sieht
FDP-Fraktion
auch in den Planansätzen unserer Kliniken"
Ein erhebliches Risiko sehen wir auch in den
Planansätzen unserer Kliniken. So wie wir es sehen haben sie –
verständlicherweise -noch in den Denkstrukturen der Eigenbetriebe geplant.
2017 wird aber ein Jahr der fundamentalen Veränderungen werden,
Reibungsverluste werden da unausweichlich sein, ebenso wie Zusatzkosten für
den gesamten Transformationsprozess. Da die positiven Effekte immer nur mit
zeitlicher Verzögerung zu realisieren sind, muss für das Jahr 2017 mit
erheblichen Zusatzbelastungen gerechnet werden. Der geplante Gesamtverlust
der drei Eigenbetriebe vor Entnahme aus der Kapitalrücklage läge lt.
Haushaltsplan mit rd. 5 Millionen noch unter dem Wert dieses Jahres. In 2015
betrug der Jahresfehlbetrag lt. G + V 9,4 Mio. Euro. Nur 5 Mio. in 2017
erscheinen uns daher in mehrfacher Hinsicht reichlich unrealistisch. Die
dazu im Kreishaushalt eingestellten 3,5 Mio. zur Abdeckung des
Verlustri-sikos decken gedanklich und vermutlich auch in ihrer Höhe die für
2017 zu erwartenden Kosten des Transferprozesses unseres Erachtens nicht ab.
Das Wort „Hochschulstrategie“ kommt in dieser Haushaltsplanung - wie erwähnt
- nicht vor. Das könnte daran liegen, dass die Meinungsbildung über die
endgültige strategische Stoßrichtung noch nicht abgeschlossen ist und bisher
auch noch keine konkreten Vorstellungen über personelle oder finanzielle
Implikationen entwickelt wurden.
Es könnte aber auch daran liegen
dass die
Hausaufgabe "als erledigt angesehen wird!"
Es könnte aber auch daran liegen, dass die
Hausaufgabe als erledigt angesehen wird, obwohl kein Aktionsplan entwickelt
wurde, der sich mit den konkreten Umsetzungsschritten beschäftigt. Dabei
kann die Studie auf diesem Stand nur der Anfang sein, niemals das Ende.
Selbst wenn man sich mit den Ergebnissen der Studie zufrieden gibt, muss ein
konkreter Umsetzungsplan noch erarbeitet werden, sonst verschwindet das
Papier folgenlos in der Schublade. Dazu ist ein gewisser finanzieller
Handlungsrahmen erforderlich. Die FDP stellt den Antrag, zumindest eine
Position im Haushalt einzustellen, um einen Aktionsplan zu erarbeiten, damit
die Hochschulstrategie zu einem konkreten Ergebnis gelangen kann. Auf der
Grundlage dieses Aktionsplans wird es der Landk-reisverwaltung und dem
Kreistag möglich sein, über den Fortschritt der Einzelmaßnahmen informiert
zu werden und ggf. weitere Schritte in die Wege zu leiten. Auf dieser Basis
kann auch überprüft werden, ob das gesamte Konzept sein Ziel erreicht, die
Abwanderung junger Menschen wegen fehlender Studienmög-lichkeiten zu
dämpfen.
Große Sorgen bereitet uns allen
das sprung-
hafte "Anwachsen des Sozial-Haushaltes!"
Die gleiche Anregung möchten wir für das Seniorenpolitische
Gesamtkonzept geben, damit die vielfältigen dort genannten Einzelmaßnahmen
nicht im Sande verlaufen. Für dieses Konzept wurde ja – im Gegensatz zur
Hochschulstrategie – Geld im Haushalt eingestellt. Große Sorgen bereitet uns
allen das sprunghafte Anwachsen des Sozialhaushaltes des Landkreises. Neben
den im Haushalt berücksichtigten Vorhaben des Bundes – Bundesteilhabegesetz
und Pflegestärkungsgesetz – wird im Laufe des Jahres noch die Erweiterung
des Unterhaltsvorschussgesetzes auf uns zukommen. Die Leistungen aus diesem
Gesetz sollen künftig bis zum 18. Lebensjahr des Kindes gezahlt werden.
Bislang ist der Vorschuss auf insgesamt sechs Jahre begrenzt, und zwar
maximal bis zum 12. Lebensjahr. Glaubt man Presseberichten, fehlen dann
bundesweit etwa 1.000 Sachbearbeiter, die Zusatz-kosten für die Kommunen
belaufen sich wohl auf 100 Millionen Euro. Für uns war nicht erkennbar, ob
dazu im Haushalt entsprechende Beträge eingesetzt wurden. Auch hier wäre
dann absehbar, dass sich unser Ergebnis verschlechtern würde. Andererseits
ist es nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit für Unterhaltsleistungen
herangezogen wird, für die ein unterhaltsverpflichteter Elternteil
eigentlich aufkommen müsste.
Deshalb beantragt die
FDP-Fraktion bei rü-
ckständigem Unterhalt Anzeigen zu erstatten
Deshalb beantragt die FDP, verstärkt übergeleitete Unterhaltsrück-stände
geltend zu machen und dabei durchaus auch zum Mittel der Strafanzeige zu
greifen und zumindest einmal im Jahr im zuständigen Ausschuss über Erfolge
oder auch Misserfolge auf diesem Gebiet zu berichten. Das Thema der
Schülerbeförderung und damit auch des ÖPNV hat durch die Aufhebung der
Schulbezirke in Hinblick auf die Kostenübernahme durch den Kreis eine
Eigendynamik erfahren. Vor der Aufhebung gab es einen Katalog von
gewichtigen Gründen, bei denen ein Schulwechsel außerhalb des Schulbezirks
sinnvoll und akzeptabel war. Diese gewichtigen Gründe gelten von der Logik
her auch nach Aufhebung der Schulbezirksbindung. Sie könnten eine Blaupause
dafür sein, wann der Kreis die Fahrtkosten übernehmen sollte. Liegen solche
gewichtigen Gründe nicht vor, ist durchaus überlegenswert, dass der Kreis
diese Mehrkosten nicht übernimmt, da dann kein nachvoll-ziehbarer Zwang
vorliegt, für den die Allgemeinheit aufkommen muss.
Konzeptlosigkeit des
Ostalbkreises bei den
Baumaßnahmen Kreisstraßen und Radwege
Der Landkreis gibt jedes Jahr erhebliche Summen für den Erhalt und den
Neubau von Kreisstraßen und Radwegen aus. Allein im Jahr 2017 rund 5 Mio.
Euro. Dies ist an sich sehr begrüßenswert und der Zustand unserer
Kreisstraßen kann im Gegensatz zu vielen Straßen des Landes als durchaus
positiv gesehen werden. Es gibt aber ein großes Ärgernis und das liegt in
den oftmals viel zu lang andauernden Baumaßnahmen und der
Konzeptionslosigkeit, mit der diese angepackt werden. Zwei Beispiele: • Die
Verbindungsstraße zwischen Bargau und Heubach wird über Monate gesperrt,
weil ein Kreisverkehr für die Umgehung von Bargau gebaut werden muss.
Parallel dazu wird die Landesstraße zwischen Leinzell und Heuchlingen
gesperrt, weil die dortige zugegebenermaßen sehr marode Straße saniert
werden muss. Problematisch wird die Situation aber erst dadurch, dass der
Verkehr beider gesperrten Straßen über die B 29 ins Remstal umgeleitet mit
dadurch verursachten kilometerlangen Staus auf der B 29. • In der Gemeinde
Lauterburg wird die Ortsdurchfahrt – wohl auch mit Leitungsneuverlegungen –
seit zwei Jahren erneuert. Wer von Mögg-lingen oder Lautern oder auch
Essingen auf die Alb will, muss erhebliche Umleitungen auf sich nehmen. Es
ist noch nicht einmal sicher, ob Lauterburg in 2016 überhaupt fertig ist.
Aber dann kommt ja noch anschließend der Kreis und beseitigt in 2017 die
erheblichen Schäden an der Verbindungsstraße K3282 Lauterburg – Lautern. Was
mit Sicherheit einige Monate in Anspruch nehmen dürfte.
Julia Frank und Michael Lang:
"Was hier den
Bürgern auferlegt wird ist eine Zumutung"
Was hier den Bürgern auferlegt wird, ist eine Zumutung. Warum ist es
nicht möglich, Baumaßnahmen zwischen Land, Kreis und Gemeinden abzustimmen,
um die Belastung der Bürger so gering wie möglich zu halten. Die FDP
beantragt eine Art Clearingstelle einzurichten, die die geplanten
Baumaßnahmen innerhalb des Landkreises erfasst und koordiniert. Meine sehr
geehrten Damen und Herren, zusammenfassend möchte ich nochmals unsere
Eins-chätzung wiederholen, dass dieser Haushalt erkennbare Belast-ungen
nicht abbildet und dass einige Positionen derzeit auch noch nicht
abschätzbar sind, nicht zuletzt auch auf Grund mangelnder Pünktlichkeit und
Verlässlichkeit der Landesregierung. An sich ist es eine Zumutung, eine
Haushaltsplanung durchzuführen und bes-chließen zu müssen, ohne dass
notwendige Prämissen vorliegen.
FDP stellt Antrag
Kreisverwaltung stellt Vor-
schläge für Haushaltssperren zur Diskussion
Um aber keine negativen Überraschungen während des Jahres zu erleben, stellt
die FDP den Antrag, dass die Kreisverwaltung Vorschläge für mögliche
Haushaltssperren zur Diskussion stellt, über die der Kreistag dann
entscheidet. Auch wir danken Ihnen Herr Landrat Pavel, Ihnen Herr
Kreiskämmerer Kurz und den 1.876 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihre
verantwortungsbewusste Arbe-it im vergangenen Jahr. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit. DG
Infos:
http://www.aaleninfo.de/nov12/22/kiss.htm
http://www.aaleninfo.de/sep10/09/vogel_spion.htm
http://www.aaleninfo.de/aug11/28/bonde.htm
http://www.aaleninfo.de/aug11/28/bonde.htm
http://www.aaleninfo.de/feb11/09/barth.htm
http://www.aaleninfo.de/jan16/20/krankenhauslotsen.htm
http://www.aaleninfo.de/jan15/09/abschied.htm
http://www.aaleninfo.de/sep11/07/kapelle.htm
http://www.aaleninfo.de/mai11/02/kreistag.htm
http://www.aaleninfo.de/feb13/02/40jahre.htm
http://www.aaleninfo.de/jan12/30/gemeinderat.htm
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