"Großes Jubiläum" im engsten Kreise in der TSG gefeiert:
"15 Jahre Herzblut für die Tafel und 15 Jahre
ökumenische Hilfe auch für Arme im OAK"
Beide Dekane Drescher u. Angstenberger werden kirchliche Unterstützungen auch in Zukunft für die Armen nicht versagen


Während der Feierstunde am Mittwoch 20. Februar 2014  im TSG-Heim in Hofherrnweiler: Dekan Dr. Pius Angstenberger, Soziald-ezernent Josef Rettenmaier, Tafelladen-Vorsitzender Stadtpfarrer Bernhard Richter, Dekan Drescher, Kirchenpfleger und eine Frau der Ersten Stunde. Siehe        AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Hofherrnweiler.
Das Wort und Bekenntnis zum "Herzblut für Armen und alle die Not im Ostalbkreis leiden" stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der "Aalener Tafel e.V.", die das 15-jährige Bestehen feierte. Herzblut sei auch in der Zukunft notwendig um den Armen der Ärmsten der Ostalb das Überleben zu ermöglichen. Herzblut gäbe es auch weiterhin von den vielen Freiwilligen, ohne die eine solch große Aufgabe auch nicht bewältigt werden könne. Zwar seien die Armen der Ärmsten dafür dankbar, aber "es gibt schon vor der Tafel vor den täglichen Öffnungen ein Hauen und Stechen" der 372 Bezugsschein-Einkaufsberechtigten sagte 1. Vorsitzender, Aalener Stadtpfarrer und SPD-Kreisrat Bern-hard Richter und gemeinsam wurde die "Tafel" gegen diejenigen und zwar im engen ökumenischen Sinne auch von den beiden Dekanen und dem Vorsitzenden verteidigt, die meinen die Kirchen würden der Politik die Probleme abnehmen, weil immer noch nicht von der politik anerkannt wird, dass viele Menschen in tiefer Armut auch im Ostalbkreis leben.


OB Rentschler kam nicht zur Feierstunde nach Hofherrnweiler, hatte aber vor Tagen erst den Tafelladen selbst besucht und beschenkt.    
Das Festmenü zu dieser Feierstunde und ökumenischem Ende der Mitgliederversammlung war genau so bescheiden aber immerhin schmackhaft und (wir berichteten als erstes Presseorgan der Ostalb schon gestern darüber) es wurden bis zu 15 Jahre treue Tafel-Mitglieder mit Rosen geehrt und einige Ehrenamtliche "verab-schiedet", die aber zum großen Teil alle trotz Altersgrenze ehrenamtlich weiter machen werden. Dafür zeigten sich die beiden Träger die Kirchen (Dekan Drescher und Dr. Pius Angstenberger) aber auch der Tafel-Mitgründer Ex-Dekan Erich Haller aber auch der Sozialdezernent des Ostalbkreises Josef Rettenmaier übereinsti-mmend dankbar.

Gründer des Tafelladens, Geehrte, Ausgeschiedene bekamen Rosen
Es hat sich als Fehler erwiesen dem Fernsehen einen Wunsch zu erfüllen aber auch den druckenden Zeitungen, indem inoffiziell ein Fernsehbericht 15 Jahre Tafel in der Tafel gedreht werden konnte, aber dieser Bericht einfach ohne offizielle Freigabe gesendet wurde und Berichte in den Tageszeitungen erschienen, die flüchtig am Thema allesamt vorbei gegangen sind und die tiefe dieser wichtigen Arbeit nicht erkannt haben, weshalb bei der "großen Feierstunde" (Zitat des Vorsitzenden Pfarrer Richter) nur die AIZ knapp zwei Stunden anwesend war und deshalb in zwei Teilen ausnahmsweise umfangreich in Text und Bild berichtet.

Sozialdezernent Josef Rettenmaier: "Herzblut" für Arme vergießen.   
Der evangelische Stadtpfarrer Bernhard Richter erinnerte an den Beginn der Tafel. Danals waren schon der heutige Sozialdezernent Rettenmaier, der damalige OB Ulrich Pfeifle und die Seele der SPD MdL Ulla Haußmann  (inzwischen schon in Ebnat beerdigt) bei den Mitgründern und so war es für Richter kein Wunder, dass sich viel Prominenz zu dieser Feierstunde angesagt hatten: Es kamen nicht OB Rentschler oder Sozialbürgermeister Fehrenbacher (kurzfristig wegen einer Dezernenten-Besprechung abgesagt), MdL Winfried Mack (war in Ditzingen und hielt diesen Termin für noch wichtiger) und CDU-MdB Roderich Kiesewetter hatte ebenfalls kurzfristig abgesagt, aber in Aussicht gestellt, "dass er demnächst der Tafel in Aalen persönlich einen Ehren-Besuch abstatten wird". Dafür gab es von allen sogar viel Beifall.

Links Mitgründer Ex-Dekan Haller und rechts Pastor Ackermann.    
Der Weg vom "Pizza-Betrieb und der Umzug von der Friedhofstraße in die Bahnhofstraße und vom Kocherladen zum Tafelladen" war nicht leicht, wie Bernhard Richter sehr glaubwürdig sagte. Es sei nicht leicht gewesen mit anzusehen wie zwei Mal am Tage zu den Öffnungsstunden sich "wie damals in der DDR bis heute Schlangen vor dem Tafelladen bilden", aber in der Vergangenheit und in der Zukunft "haben die Ehrenamtlichen der Tafel ihr Herzblut dafür vergossen, dass Arme wenigstens mit gespendeten Lebensmittel mitsamt ihrer Kinder überleben können" und ein geordneter Ablauf müsse eben sein: Ohne Karte keinen Einkauf, so hart sich das auch anhören möge.

Natürlich brauchte Dezernent Rettenmaier auch kleines Geschenk.  
"Die Zusammenarbeit im Tafelladen aber auch die Krisen schweißt-en auch uns Ehrenamtliche eng zusammen", sagte Pfarrer Richter. Damals vor 15 Jahren habe es noch ein Schlaraffen-Ostalbkreis und Spender gegeben: "Wir haben damals viel Ware auch von den Konzernen der Ostalb bekommen, aber heute gibt es sowohl bei Kaufland oder REWE eine ganz andere Logistik, sodass man Waren mit überfälligem Datum am Ausgang als Schnäppchen selbst verkauft. Weniger Spenden bekamen deshalb in der Folge durch den Tafelladen Bedürftige wie Kinderreiche und Flüchtlinge". Die Tafel hätte dies auch nicht ausgleichen können, denn die Tafel dürfe selbst aus Spendengeldern nichts selbst auf dem Markt für Arme als Konkurrenz einkaufen.

Links Mitgründer dekan Angstenberger und re. Josef Rettenmaier.   
Wichtigster Baustein der Tafel sei weiter Mehl, Nudeln und Fleisch. Das werde sich auch in naher Zukunft nicht ändern: "Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft für die Armen der Ärmsten den Tafelladen brauchen, aber wir müssen die Quotierung der Preisabgabe an Arme hinterfragen ob ein Drittel Abgabe-Preis an Arme heute überhaupt noch für Hungernde finanzierbar ist". Richter weiter: In der Zeitung werden wie zum Beispiel durch die Mitarbeiter von Dehner Aalen immer Schecks überreicht - aber leider nur an Weihnachten "und davon müssen wir aber das ganze Jahr über leben".´die Tafel halte auch weiter solche kleinen Geldspenden "für sehr wichtig und wertvoll und sichern der Tafel für die Armen der Ärmsten das tägliche Überleben".

Links der evangelische Dekan Drescher, rechts der Sozialdezernent.
Dekan Pius Angstenberger hob die ökumenische Zusammenarbeit hervor und das seit 15 Jahren. Es werde nicht unterschioeden ob die Armen katholisch oder evangelisch sind: Armen wird geholfen zu überleben in einer Zeit, in der hauptsächlich Kinder unter der Armut leiden. Es sei deshalb wichtig und garantiert, dass die beiden Kirchen in Aalen weiter in der Zukunft in Sachen Tafelladen ohne wenn oder aber zusammen stehen und denen helfen die in tiefer Not im Überlebenskampf stehen. Dabei spiele die Frage ob die Kirchen der Politik eine wichtige elementare Aufgabe abnehmen eine unter-geordnete Bedeutung: Zum Helfen sei jeder Christ und Ehrenamtli-che aufgerufen.

Tafelladen in der Aalener Bahnhofstraße: Lebensmittel für Ärmsten. 
Dekan Drescher bezeichnete die Tafel-Lebensmittel als "Grundbe-dürfnisse" Diese Armutsfürsorge betrachte die evangelische Kirche als ihre Pflicht und es sei Gott sei Dank so, dass in der Ökumene beide Kirchen zusammen stehen und an einem Strang ziehen: Hilfe zur Selbsthilfe könne niemandem in Armut verweigert werden. Durch das Zusammenstehen der Kirchen bei der Tafel sei auch heute schon die Zukunft gesichert. Der Dank des Dekans galt wie bei Angstenberger an alle Ehrenamtlichen aber auch den hauptamt-lichen Leiter der Tafel, der ebenfalls am Rande ganz still und fast unentdeckt an der Feierstunde persönlich teilgenommen hatte.

"Wo milch und Honig fließt": Dean Angstenberger verteile den Honig.
Sozialdezernent Josef Rettenmaier lobte in der Tafel "seit 15 Jahren das Engagement der Mitarbeiter/innen und den ökumenischen Schulterschluß: Es gibt auf der Ostalb immer noch 2.400 Hartz IV-Bezieher, darunter 630 Kinder unter 14 Jahren. Rettenmaier wört-lich: Der Aalener Kocherladen wird weiter dringend notwendig sein. Diskussionen ob Tafelläden der Politik Aufgaben abnehmen werden uns alle nicht weiter bringen und den Armen nicht helfen. Denn eines sei sicher (Rettenmaier kam gerade aus Karlsruhe von einer Dezernenten-Tagung): Wir werden im Jahr 2014 1.800 Flüchtlinge aufnehmen müssen - nicht nur aus Syrien und die Armen verlangen und bekommen im Ostalbkreis auch Hilfe in der Not. Hilfe wird auch in zukunft niemand Bedürftigem verweigert". Dieter Geissbauer
Infos:
http://www.aaleninfo.de/jan14/13/tafel.htm

         http://www.aaleninfo.de/sep12/11/tafel.htm

        
http://www.aaleninfo.de/sep13/04/spenden.htm
         http://www.aaleninfo.de/aug13/13/oekumene.htm
         http://www.aaleninfo.de/sep13/04/spenden.htm