Mit Kollegen-Protesten gegen Wagenblast Verfahren eröffnet:
Vorgeworfen wird Aalener Betriebsrat Gerh-
ard Büttner Missbrauch in angeblich 5 Fällen
Solidarität: Noch nie hatte das Arbeitsgericht Aalen auch oh-
ne "Platzkarten" so viele Zuhörer als am 1. Prozesstag 15. Mai


Sie vertraten Frau Wagenblast: Die beiden Söhne (links). Die Stimm-ung im "Wagenblast-Schauprozeß"  ist hoch explosiv sodass wahr-scheinlich keine der beiden Parteien der Aufforderung von Richterin Gerke nachkommen werden, sich jetzt aufzuraffen und sich sachlich außergerichtlich zu vergleichen.           AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Überraschend viele IG-Metaller sind dem Protestaufruf des IGM-Vorsitzenden am Mittwoch 15. Mai 2013 um 17 Uhr wollten den Prozeß der Aalener Autofirma Wagenblast gegen ein Betriebsrats-mitglied zu verfolgen. Josef Mischklo war als Sachkenner der leidigen Wagenblast-Szene schnell klar, dass statt mit dem Betrieb-srat - wie es das Betriebsratsgesetz festlegt - zusammen zu arbeiten, diese "aus dem Wagenblast-Betrieb heraus zu mobben oder gar wie in diesem Fall zu kündigen".

Proteste vor Arbeitsgericht in Aalen.     AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer

Deshalb war es sehr schnell klar, dass das Arbeitsgericht Aalen sich keinesfalls als Helfeshelfer missbrauchen lässt um beliebte und erfolgreiche Betriebsrats-Kollegen bei Wagenblast zu entfernen, die, wie Josef Mischko sagte, "nicht kuschen sondern auch Mißstände anprangern".

Und: Wenn man sucht so findet man immer in jedem Betrieb der Ostalb Kleinigkeiten um einen erfolgreichen Arbeitgeber auch los zu werden. In diesem Fall aber nicht: "Hände weg von Gerhard" hatte Josef Mischko gewarnt und gegenüber der AIZ den Inhalt des Falles Wagenblast als Schande etwa wie bei der 1. Maikundgebung 2013 öffentlich an den Pranger gestellt:


Mit Liedern geht's besser: Links Josef Mischko in Hoch-Stimmung.  

"Wir brauchen keine Platzkarten für diesen Prozeß wir nehmen uns einfach die Plätze die wir benötigen" und: "Die Aalener Autofirma hat nicht eingelenkt sondern uns Vorwürfe gemacht dass wir mit diesem Skandal-Fall in die Öffentlichkeit gegangen sind", sagte Josef Mischko und warnte auch speziell die treibende Kraft Firmenchefin Frau Wagenblast: "Hände weg von Betriebsrat Gerhard Büttner! Die Geschäftsleitung des renommierten Autohauses VW Wagenblast hat Angst! Sie will unseren aktiven Betriebsratsvorsitz-enden Gerhard Büttner per Beschlussverfahren vor dem Arbeitsge-richt aus dem Amt des Betriebsrats und aus dem Wirtschaftsaus-schusses entfernen lassen. Offensichtlich ist die erstklassige Arbeit von Gerhard Büttner nicht erwünscht, sondern gefürchtet. Unserem Kollegen Gerhard Büttner wird Amtsmissbrauch in fünf Fällen vorge-worfen.

Wir sind uns sicher, dass das Handeln von Gerhard stets korrekt war. Wenn man einen 25 Jahre langen, unermüdlichen Einsatz für die Belange der Beschäftigen als Amtsmissbrauch abstempelt, ist es ein Skandal und eine Beleidigung. Nicht nur für Gerhard, auch für jeden aktiven und engagierten Betriebsrat und Gewerkschafter.

Klare und deutliche Botschaften für Firmenchefin Frau Wagenblast.  

200 stürmten das Aalener Arbeitsgericht
sehr zilivisiert und nur 32 bekamen "Platz"

Etwa 200 IG-Metaller haben dem Betriebsratsmitglied schon vor dem Eingang Beistand geleistet und ihm versichert, dass die IGM bzw. die Kollegen auch bei der Fa. Wagenblast zu im stehen. Für die vielen IGM-Mitglieder gab es vom Liedermacher auffrischende Lieder und neue Texte und Frisches Hack auf Brötchen. Alles verlief in einer Art Kundgebung sehr friedlich ab, aber die Polizei hat sich nicht mit Ruhm bekleckert: Die PD Aalen hatte extra einen versierten und sehr freundlichen Beamten vorbei geschickt, der die Ordner der IGM mit Armbinde ermahnte den Fußweg frei zu halten und danach zu trachten, dass keine Protestler die Straße betreten.

Im Gerichtssaal fand nur die Presse und nur wenige Arbeiter Platz.  

Außerdem interviewe der Polizeibeamte ausführlich Josef Mischko danach, warum die DEMO vor dem Arbeitsgericht nicht zur Genehmigung beantragt worden sei. Mischko berichtete dass ja genau gegenüber auf der anderen Straßenseite sowieso sich das Polizeirevier befindet und dass mit einem Herrn Mayer von der Polizei gesagt wurde die Demo brauche keine Genehmigung. Dem stimmte der Polizist auch zu, dass die Demo nicht genehmigt werden musste, weil es sich "um eine Spontan-Demo handelt". Der Polizist blieb noch bis nach 18 Uhr um vor dem Arbeitsgericht nach dem Rechten zu sehen.

Polizist mußte gegenüber dem Revier erkunden warum keine Demonstrationsgenehmigung vorliegt: Sein positives Verhalten zeig-te das Verständnis für den Protest vor dem Arbeitsgericht in Aalen.  

Um 17 Uhr war es so weit: Rund 200 stürmten wie erwartet das Arbeitsgericht Aalen und trotzdem der größte Zur Verfügung stehende Saal frei gemacht wurde (32 Sitzplätze) mussten viele auf den Flur en bleiben wo man aus dem Saal heraus fast nichts hörte (eine Übertragungsanlage wäre gut angelegtes Geld) und etwa 150 mussten vor dem Arbeitsgericht weiter feiern in der Erwartung dass ihr Betriebsratkollege Gerechtigkeit widerfährt.

Auch ohne Platzkarten: Aalener Arbeitsrich-
terin wäre am OLG Müchen bestens platziert

Im Gegensatz zu den NS-Prozessen hätten die Richter des Oberlandesgerichtes von der Aalener Arbeitsrichterin Gerke einiges lernen können. Sie sah sofort dass in der ersten Reihe die Ostalbpresse inklusive AIZ mit Josef Miscko Dank Belegzettel der IGM Platz bekommen hatte und in den weiteren Reihen war auch alles besetzt.


Feige hat Frau Wagenblast sich wahrscheinlich nicht ins Arbeitsge-richt getraut um ihre Entscheidungen selbst von Auge zu Auge zu verteidigen, sondern sie hatte zwei Söhne als Vertretung geschickt.

Die Arbeitsrichterin meinte "bitte nehmen Sie alle Platz sofern Sie einen Platz bekommen haben" und fragte nach "ob draußen noch jemand vorhanden ist zum Beispiel von der Presse oder Angehörigen oder Betroffenen der keinen Platz bekommen hat"? Dem war nicht der Fall. Also konnte man auf Platzkarten verzichten. So regelt man es in Aalen wenn der Gerichtssaal zu klein ist.

Erste Interviews zu diesem Aalener Skandalfall Firma Wagenblast.  

Zur Sache wurden die Argumente vorgetragen, welche in der AIZ publiziert wurde und die -forderung aufgestellt Hände weg vom Betriebsrat. Es ging dabei nur um die "Güteverhandlung-2 und noch nicht um den Prozeß. Wie erwartet ist dabei nichts heraus gekommen außer die Erkenntnis dass man die sehr arbeiterfreundlich agierende und wertfreie faire Richterin Gerke ans Oberlandesgericht nach München versetzen sollte um einen Platzkarten-Skandal weltweit aufbereitet zu vermeiden. Denn am Ende konnte man sich auch hier zwischen dem Betriebsrat nicht einigen (der wies alle Wagenblast-Forderungen zurück) und die Wagenblast-Vertreter beharrten auf der -Fehlmeinung von Frau Wagenblast. Also: Außer  Spesen wieder einmal nichts gewesen, außer dass Frau Wagenblast nun weiß, dass im Gegensatz zu der Betriebsführung bei der IGM Solidarität und Gerechtigkeit an erster Stelle auf der Liste steht, die man Betriebsmitgliedern zugestehen muß um die Menschlichkeit zu wahren. Nach stark einer Stunde war aller Wagebblast-Spuk vorbei.


Enge im Vorraum des Arbeitsgerichtes Aalen am 15. März seit 17 h.

Offen blieb auch in der Verhandlung die Kardinals- Frage "weshalb Frau Wagenblast einen solchen unfairen Kampf gegen Betriebsratsmitglieder führt". Josef Mischko enttäuscht darüber dass Frau Wagenblast ihre Taten nicht selbst verteidigte: "Den Grund warum Frau Wagenblast so etwas tut, das  hätten wir heute auch gerne gewusst..." 

Die Kollegen stehen im Arbeitsgericht Aalen Kollege Büttner bei.    

Unsere Bemühungen, eine friedliche, würdige Lösung zu finden, sind alle ins Leere gelaufen und gescheitert. Diese Geschäftsführung mit Frau Brigitte Wagenblast an der Spitze handelt nach Gutsherren-art" sagte ohne Maulschelle DGB-Chef Josef Mischko abermals am Mittwoch der AIZ. Wenn das Urteil fest steht wird dies AIZ komm-entieren. Die Vorsitzende der 13. Kammer Gerke des Arbeitsge-richtes Aalen appellierte an beide Parteien sich außergerichtlich zu einigen. Es wurde kein neuer Termin festgesetzt.
Dieter Geissbauer