Was ist und tut eigentlich eine
"Freikirche" auf der Ostalb?
Junger
Mann und Frau der Freiki-
rche ließen sich in der Lein taufen
Zwischen den Freikirchen und den
Evangelischen gibt es
kaum Unterschiede: Nur die Wassertaufe und Gottes Worte
In den Freizeiten neben dem
Ferientagheim nutzen die Kinder de r evgl. Freizeit die gleiche Stelle in
der Lein. AIZ-Fotos: Geissbauer
Leinroden/Hüttlingen.
Während rund 400 Jugendliche der Evan-gelischen
Kirchengemeinde Aalen in zwei Etappen im eigenen Ferientagheim in Leinroden
wie in jedem Jahr ihre Sommerfreizeiten mit Stadtpfarrer Richter und Dekan
Ralf Drescher begannen vollzog sich ein Ritual der Freikirchlichen Gemeinde
hundert Meter weiter in der noch sauberen "Lein" in Leinroden: Die Freie
bibeltreue Gem-einde (Freikirche) feierte ein besonderes Fest: "Eine junge
Frau und ein junger Mann ließen sich in der Lein taufen". Zuvor gab es vor
der Taufe in der viel besuchten Kirche in Leinroden beim Ferientagheim in
Leinroden eine Predigt, in der vier Hauptfragen durch Prediger Köbi
Schneebeli beantwortet wurden.
Kirche in Leinroden (hinten) an der Lein und glückliche Ferienkinder.
Auch die Frage "warum Glaubenstaufe"? Weiter
entnehmen wir dem Hüttlinger Amtsblatt untenstehenden Original-Bericht über
dieses Ereignis. Was ist eigentlich eine Freikirche haben wir im Internet
(siehe unten) recherchiert und festgestellt dass die Taufe im Wasser oder in
der Lein nicht das einzige Glaubens- und Aufnahmebekenntnis zu Gott ist. Zum
Beispiel vollzieht meist zu Pfingsten veranstaltet die Volksmission in Aalen
auch die Wassertaufe der Erwachsenen und Kinder. Jeder - auch Nichtchristen
- sind zu den Gottesdiensten und Kindergottesdiensten meist sonntags
(auch Baptisten) herzlich will-kommen.
Zwischen den Freikirchen und den Evangelischen gibt es kaum Unterschiede.
Nur die Wassertaufe und dass hier noch intensiver das Wort Gottes im
Mittelpunkt steht. Es stand also im Hüttlinger Amtsblatt folgender Bericht:
Dieter Geissbauer
Wir entnehmen dem Internet die Antwort auf die
Frage was ist eine Freikirche? Die Antwort:
Wir verstehen uns als Freikirche, auf der einen Seite, im ursprünglichen
Sinne: Die erste Gemeinde, die an Pfingsten in Jerusalem entstand, war eine
Freikirche. Die Staatskirche entstand erst im vierten Jahrhundert nach
Christus. Außerdem entstanden auf Grundlage der Reformation wieder neue
Freikirchen, die dem Aufruf folgten "Zurück zur Schrift" und darunter auch
verstanden im Gemeindeverständnis zur Bibel zurück zu kehren. Das Verständnis, in welchen Bereichen sich eine Freikirche als frei
bezeichnet, variiert von Gemeinde zu Gemeinde. Wir würden gerne folgende
Punkte heraus stellen:
Frei in der Verwaltung: Wir befürworten die Gewissens- und Glau-bensfreiheit und die Selbstverwaltung
von lokalen Ortsgemeinden. Als evangelische Freikirche sind wir unabhängig
vom Staat und von anderen Kirchen. Als bewusst freie Gemeinde wollen wir
nicht einer menschlichen Institution, sondern allein dem Wort Gottes
verpflichtet sein. Da die Bibel ausdrücklich die Unterordnung unter die
staatliche Obrigkeit fordert, darf diese Freiheit nicht falsch verstanden
werden. Jeder Christ ist verpflichtet dieser Unterordnung nachzukommen und
so z.B. Steuern zu zahlen. In Bezug auf andere Gemeinden, verst-ehen wir uns
als Teil der weltweiten Gemeinde von Jesus Christus.
Frei von Gesetzlichkeit: Jeder Christ muss verstehen, dass er nicht durch Werke gerettet wird. Denn
die Errettung ist etwas, was für uns geschehen ist: Der Herr Jesus wurde
Mensch, um für unsere Sünden zu sterben. Das Opfer, das er vollbracht hat,
reicht vollkommen aus, um uns zu erlösen. Die einzige Bedingung ist, dass
wir auf dieses Werk vertrauen und nicht auf unsere Werke, Taufe,
Gemeindezugehörigkeit etc. Deshalb nützt Gesetzlichkeit in Bezug auf das
Seelenheil nichts. Trotzdem betont die Bibel, dass wir aus Dankbarkeit dem
Herrn Jesus nachfolgen und dienen sollen. Jeder Gläubige ist also
aufgefordert, sich dem Gesetz Christi unterzuordnen und gute Werke zu tun.
Diese guten Werke geschehen als Folge des rettenden Glaubens, sind aber
keine Voraussetzung dafür.
Frei im Glauben: Kinder von Gläubigen werden nicht automatisch zu Kindern Gottes. Vielmehr
sind sie, genau wie alle Menschen, dazu aufgefordert, das Evangelium im
Glauben anzunehmen. Das bedeutet, sie müssen an den Punkt kommen, dass sie
das Evangelium verstehen und dann ihr Vertrauen auf den Herrn Jesus setzen.
Erst wenn jemand persönlich glaubt, wird die Taufe durch-geführt
(Glaubenstaufe).
Frei von Todesangst: Wer an Jesus Christus gläubig geworden ist, braucht keine Angst vor dem Tod
mehr zu haben. Denn der Herr Jesus hat am Kreuz den Tod besiegt und allen
Gläubigen verheißen, dass der Tod nur ein Übergang zu Ihm ist. Wer auf Jesus
Christus vertraut, kann wahrhaft in Frieden mit Gott leben und sterben.
Frei von der Sklaverei der Sünde: Wenn wir unser Leben anhand der Gebote Gottes prüfen, wird schnell deutlich,
dass wir alle Sünder sind. Denn die 10 Gebote verlangen nicht rein
äußerlichen Gehorsam, sondern Herzensgehorsam. Das zeigt uns Jesus in der
Bergpredigt sehr deutlich, wo er sagt, dass ein Blick mit Begehren bereits
Ehebruch darstellt. Da also auch alle Gedanken und Gefühle mit beurteilt
werden, muss das gesamte Leben als sündig betrachtet werden. So häuft der
Mensch Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr Sünde über Sünde auf.
Dazu kommen noch alle Unter-lassungssünden, denn es heißt: „Wer
nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde“ (Jakobus
4, 17).
Wer auf das Evangelium vertraut, weiß nicht nur, dass ihm alle Sünden
vergeben sind, sondern er darf auch erfahren, dass der Herr sein Leben
verändert und ihm hilft, ein heiliges, Gott wohlgefälliges Leben zu führen.
Er wird zunehmend umgestaltet in das Bild des Herrn Jesus. Das bedeutet
nicht, dass man gar nicht mehr sündigt. Aber ein Wachstumsprozess beginnt,
sodass der Gläubige den Willen Gottes zunehmend erkennt und tut, was
gleichzeitig eine Abnahme der Sünde mit sich bringt. Kein Gläubiger muss
versklavt sein unter die Sünde, da er durch Jesus Christus zur Freiheit
berufen und befähigt wurde.
Abgrenzung von Sekten: Unter einer Sekte versteht man eine Gruppe, die sich oft auf einen Teil der
Bibel beruft, jedoch nicht die gesamte Bibel als Autorität anerkennt. Indem
man Teile aus der Bibel herausschneidet (sectare = schneiden) und sich nur
auf diese Teile gründet, kann man ganz einfach Irrlehren entwickeln, die
durch andere Bibelstellen sehr leicht entlarvt werden könnten. Eine zweite Methode, die von Sekten angewandt wird, besteht darin, die
gesamte Bibel anzuerkennen, aber weitere Schriften oder Traditionen als
gleichwertig zu definieren. Und als dritte Methode gibt es noch die der Schriftverfälschung, d.h. die
Bibel als Ausgangspunkt zu nehmen und einzelne Stellen so abzuändern, dass
selbst erdichtete Irrlehren unterstützt werden.
Ein allgemeines Erkennungsmerkmal von Sekten ist der Anspruch, allein selig
machend zu sein. Jede Gruppe, Kirche oder Organi-sation, die von sich
behauptet, allein selig machend zu sein, muss als Sekte betrachtet werden.
Jesus sagt uns zwar ganz klar: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14, 6) und
stellt somit einen Wahrheits- und Absolutheitsanspruch. D.h. um selig zu
werden, führt an Jesus Christus und an seinem Evangelium nichts vorbei. Es
gibt keinen anderen Weg. Dies liegt daran, dass nur er alleine das
Grundproblem der Menschheit gelöst hat: das Sündenproblem. Niemand sonst
kann eine Lösung für dieses Problem anbieten und somit ist er der einzige
Weg zum Heil. Allerdings sagt Jesus nicht, dass nur wer einer bestimmten
Gruppierung oder Kirche angehört, dieses Heil erlangen kann. Vielmehr lehrt
uns die Schrift, dass der gerettet wird, welcher auf das Evangelium Jesu
Christi vertraut - unabhängig von irgendeiner Zugehörigkeit. Und wer
gerettet wird, wird automatisch Teil der weltweiten Gemeinde Jesu. Diese ist
aber keine Organisation, sondern ein geistlicher Organismus, verbunden durch
den Heiligen Geist und bestehend aus allen Gläubigen weltweit.
Auf eine Organisation, Gemeinde oder Institution lässt sich dieser
Organismus nicht begrenzen. Vielmehr gehören viele Menschen aus den
verschiedensten Gemeinden weltweit dazu. Entscheidend ist, dass sie nicht
nur ein Lippenbekenntnis haben, sondern von Herzen glauben, dass Jesus
Christus für ihre Sünden gestorben ist, dass er begraben wurde und am
dritten Tag auferstanden ist, nach den Schriften (1. Korinther 15, 1-4). Dem
Vertrauen auf das Evangelium ist nichts hinzuzufügen. Wer sagt, er vertraue
auf das Evangelium und auf die Kirche, Taufe oder auf gute Werke für sein
Heil, hat das Ausmaß und die Allgenügsamkeit des Erlösungswerkes nicht
verstanden und ist noch in seinen Sünden. Dies ist also der große
Unterschied: Jesus stellt einen Absolutheitsanspruch, aber keine einzige
Gruppe hat das Recht, einen solchen zu stellen. Eine biblische Gemeinde wird
immer anerkennen, dass es weltweit noch viele andere biblische Gemeinden
gibt, die den gleichen biblischen Glauben haben. Eine Sekte wird behaupten,
sie sei die einzig wahre, von Gott autorisierte, allein selig machende
Gemeinde, Kirche oder Gruppe.
|