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Die Pannen beim Empfang
und danach waren unübersehbar:
Deshalb kam Minister Bonde mit starkem
Aufgebot nach Aalen um Papier abzuholen
Landrat Pavel hatte alles penibel - wie
immer bei Minister-
Besuchen - zur Übergabe des Telemedizin-Papiers vorbereitet
Von AIZ-Chefredakteur Dieter Geissbauer
Aalen. Warum kam eigentlich Verbraucherminister Bonde am Freitag
15. März 2013 um 10 Uhr nach Aalen mit großem Gefolge aus seinem Ministerium
nach Aalen um den "Abschlußbericht Telemedizin im Ostalbkreis" abzuholen?
Diese Frage hat zwischen den Zeilen Landrat Klaus Pavel selbst bei der
visuellen Präsentation des Modell-Projektes beantwortet und zumal hatte der
smarte Landrat Bock drauf die Kontakte zum Verbraucherministerium und den
dortigen Beamten mit diesem Erfolgs-Projekt fort zu setzen.

Schnappschuß:
Minister Bonde (mitte) auf Abwegen während Land-rat Pavel die Begrüßung
absolvierte? AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Denn Landrat
Pavel hatte alles penibel - wie immer bei Minister-Besuchen - vorbereitet:
Jede seiner charmanten Mitarbeiterinnen standen auf ihrem zugewiesenen
Service-Posten, der Landrats-Hausmeister sollte Ausschau im Hof halten wann
der Minister kommt und ob tatsächlich die Falschparker so dreist sind,
direkt neben der KfZ-Schilderstelle gegenüber der Zulassungsstelle auch noch
die roten Parkverbots-Hütchen weg zu räumen, die eigentlich für den Minister
bestimmt waren.

Denn eines hatte Pavel aus seinem letzten Treffen mit Alexander Bonde aus
Ellwangen (es ging um die Auflösung der Kaserne) gelernt: Bonde strahlt so
zuversichtlich und freundlichst - auch wenn er eine schlechte Nachricht zu
überbringen hätte. Man nennt Bonde auf der Ostalb den "strahlenden Minister
aus Stuttgart, der gerne zu den Bürgern auf die Ostalb kommt ".

Die "Chemie" zwischen Bonde und Pavel stimmt zu 100 %: Pavel hatte die
Übergabe des Abschluß-Berichtes auf mehreren gedruck-ten Seiten im Detail
peinlichst genau vorbereitet. Für Bonde verschloß Pavel sein schwarzes
CDU-Herz aus Essingen und strahlte in totaler parteipolitischer Neutralität.
Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass Pavel die Mitarbeiter aus dem
Gesund-heitsamt (leider nur die Stellvertreterin und nicht den eigentlichen
Chef Walter, ein kleiner Schönheits-Fehler seiner Planung) um sich scharte
und im Eingangsbereich im Erdgeschoß gemeinsam auf den Minister aus
Stuttgart wartete.

Auch die stets
freundliche Telefoninistin des LA im Foyer mag sich gewundert haben: Der
Minister wanderte in die falsche Richtung und wurde nicht zurück
gepfiffen: Er hatte natürliche WC-Bedürfnisse.
Denn schon dieser persönliche Empfang des Ministers mit Gefolge sollte
deutlich machen, dass die Zusammenarbeit trotz Grünen-Minister Bonde
"hervorragend ist". Denn beiden "Partnern" ging es um die Sache die Erhöhung
des Lebens-Standardes der Menschen im ländlichen Raum Ostalb. Das musste
natürlich positive Folgen haben: Bonde sprach Pavel offiziell zu Beginn
seiner Rede die Bewunderung dafür aus "dass die Opposition (CDU) uns
ansonsten sogar für ein paar Flocken Schnee verantwortlich macht". Bonde
klopfte seinem Partner Pavel deshalb ganz leicht auf die Schulter: Das gilt natürlich
nicht für den CDU-Mann Pavel und OAK.

Chaos am
Freitag auf den Parkplätzen vor Aalener Zulassungsstelle.
Angesichts dieser Angespanntheit man könnte vielleicht doch was falsch
machen lieferte Pavel die "Patzer": Obwohl mehrere Presse-fotografen
anwesend waren und die AIZ begrüßte Pavel nur die Freie Mitarbeiterin der
Schwäpo und einen Mitarbeiter der Aalener Nach-richten. Denn plötzlich war
Pavels Neutralität hin: Mit Begrüßungs-Manuskript wäre ihm dieser Fehler
nicht passiert, zumal er vor Bondes Ankunft z-B. die AIZ per Handschlag
begrüßte und Bonde es sich bei seiner Ankunft auch nicht nehmen ließ die AIZ
per Handschlag zu begrüßen, zumal beide Politiker täglich und mehrmals
eifrige AIZ-Leser unter Millionen (in jedem 2. Haushalt der Ostalb) sind.
Kein Wunder: Die AIZ hatte seit dem Ellwangen-Besuch für Bonde ein eigenes
Themen-Button bis heute eingerich-tet.

"Betende
Freundschafts-Hände": Bonde (Grüne) u. Pavel (CDU, re.)
Während Bonde sich in Aalen wegen einem Stück Abschluß-Papier sonnte dann
Stunden später der zweite kapitale Fehler - dieses Mal per Mail an die AIZ
und Aalener Kollegen aus dem Verbraucher-Ministerium in Stuttgart: Die AIZ
hatte 60 Minuten nach Beginn der Veranstaltung im Sitzungssaal des LA
bereits Bondes Besuch in Text und vielen Bildern im Internet hoch geladen
und damit Millionen Lesern kostenfrei zur Verfügung gestellt - erst dann
trudelte in der AIZ ein Bericht über den Abschluß Telemedizin in der
AIZ-Redaktion und der druckenden Aalener Zunft ein.

Dieses
Telemedizin-Abschlußbericht-Übergabebild gibt es so exklu-siv leider nur in
der AIZ: Waren die übrigen Pressefotografen so verärgert über des Landrates
Mißachtung bei der Begrüßung dass sie ab sofort keine Bilder mehr wollen
oder wird später nachgestellt? Zugegeben: Auch die AIZ hätte lieber bewußt
aus Wut über die Pavel-Mißachtung der übrigen Presse dieses Titelbild
"verschlafen" aber der pressefreundliche Minister übte Geduld und wartete
auf AIZ.
Schließlich dürfte der Minister aus Stuttgart auch ein bißchen bel-eidigt
abgezogen sein, weil zwar alle Großkopfeten des Gesundheitswesen (bis auf
den Chef des Gesundheitsamtes) von Chefärzten bis zu Dr. Gräter (Essingen,
Vertreter der Ärzteschaft im Ostalbkreis) anwesend waren, nur nicht die
Leiterin der landrätlichen Presseabteilung Susanne Dietterle. Vielleicht
weil ein paar Brief-marken billiger gewesen wären den Bericht nach Stuttgart
zu transportieren und er Anlaß "Abschlußbericht" nichts Neues mehr war?
Oder vielleicht weil das Thema Telemedizin zwar dem Landrat sehr am Herzen
liegt und just Klaus Pavel nicht nach lässt trotz Abschluß seine Chefärzte
aus den Krankenhäusern dazu drängt auch die Telemedizin zu nutzen?
Vielleicht war aus diesen Gründen auch der sonst obligatorische
Ostalbklinik-Krankenhaus-Direktor Janischowski nicht gekommen und hatte
kompetente Ärzte in Vertretung geschickt?
Oder waren es die Grünen-Wähler, die Landrat Pavel das Thema Telemedizin-Abschluß
versaut haben, indem sie die Grünen bei der letzten Wahl so stark machten,
dass diese seitdem unser Land recht erfolgreich regieren? Denn
in der AIZ ist das Thema Telemedizin auch im Button Sozialministerin heute
noch nach zu lesen: Die Ex-Sozialministerin war genau so auf der Ostalb
beliebt wie Bonde. Dr. Stolz war die Geburtshelferin der Telemedizin auf der
Ostalb.

Fragen über Fragen die am Freitag nicht beantwortet wurden: Einzig und
alleine profitierte vom Abschlußbericht nicht etwa Landrat Pavel außer dass
er die kleine Freundschaft zwischen einem Grünen Minister und schwarzen
Landrat auffrischen konnte, sondern unbestritten Alexander Bonde - Der
Strahlemann der Landesre-gierung. Ministerpräsident Kretschmann kennt Bondes
Qualitäten: Der smarte und schönste und bürgerfreundlichste Minister Bonde
hat sein Ohr immer am Herzen des Volkes - egal was die übrigen "Polititik-Promis
der Ostalb" in ihren frommen Begrüßungsreden versichern. Da konnte auch das
Kreis-Buch zum Abschied nichts mehr ändern: Dieses Mal war die
Öffentlichkeit ausgeschlossen. Das habe ich auch als Panne angesehen.
"Außer Spesen nicht viel gewesen, das hätte auch die Bundespost per Brief
erledigen können" lautete zurecht das Fazit und die Frage blieb weiter
offen, warum einen so hohen (auch finanziellen) Aufwand wenn dauernd Pannen
passieren?
Sollten diese Pannen im Landratsamt peinlich genau regiert worden sein, dann
ist zu hoffen, daß wenn der auf der Ostalb beliebte Minister Alexander Bonde
wieder einmal wegen einem Stück Papier auf die Ostalb kommt Briefträger
Bonde im Großen Sitzungssaal von der Bevölkerung empfangen wird.
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