Sprecher Muthu sprach
wieder bewegende Gedenk-Worte:
2014 wird in Stadtkirche der größte Gedenk-
gottesdienst für "Tsunami-Opfer" stattfinden
Sprecher Muthu:
Die “Weltgemeinschaft” hat nicht nur vers-
agt, sondern sich auch vielfach leider mitschuldig gemacht"
Seit 9.
Jahren Tsunami-Tod: Aktuelle Bilder vom Aalener Gedenktag vom 26.12. 2013
und vom Gedenkgottesdienst in der Aalener Stadt-kirche.
AIZ-Fotos:
hamilmaran/
Dieter Geissbauer
Aalen. Es war schon beeindruckend zu sehen wie Aalener und die
Tamilen gemeinsam in der Aalener Stadtkirche derer gedachten die vor neun
Jahren beim Tsunami in Sri Lanka ums Leben gekommen sind: Ein Großteil der
280 auf der Ostalb lebenden Tamilen dankte ihrem Sprecher dafür dass im
nächsten Jahr zum "10-jährigen des Tsunami" in Aalen eine der größten
Gedenkgottesdienst veranstaltet wird die es je in Aalen gab: Mit
hochrangigen Politikern bis zu Landtags- und Bundestagsabgeordneten und
natürlich der Politik aus der Kommunalpolitik und OB Thilo Rentschler (SPD).
Gemeinsamer
Protest-Marsch durch Aalen mit Pfarrer B. Richter.
Sprecher Muthu hat in dieser Aalener Gedenkfeier mit bewegenden Worten neben
dem Stadtkirchen-Altar klare Worte gesprochen, die wir ebenso wie die Bilder
vom Tsunami die uns die Tamilen der Ostalb zur Verfügung stellten gerne
veröffentlichen und Sprecher Muthu und seiner Ostalb-Tamilen-Truppe unsere
Anteilnahme aus-gesprochen haben:
Protest unterm
Weihnachtsbaum: Nur die AIZ berichtet über Morde.
Tamilen-Sprecher Muth wörtlich:
Sehr
geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Pfarrer Richter, liebe Gemeinde!
Es sind heute genau 9 Jahre her, dass der verheerende Tsunami
in Südostasien, Hund-erttausende von Toten und eine ungeheure Verwüstung der
betroffenen Landstriche hervor gebracht hatte. Wir gedenken heute den Opfern
des Tsunamis und der Auswirkungen, die Mutter Erde erleiden musste.
Wir rufen uns in Erinnerung:
Man
schätzt, dass 2004 durch den Tsunami auf Sri Lanka ca.40.000 Menschen,
vorwiegend Tamilen, ums Leben kamen. Genauso sollen viele Existenzgrundlagen
zer-schlagen und weggeschwemmt worden sein. Die “Weltgemeinschaft” eilte
herbei und unterstützte den Wiederaufbau mit Sachleistungen, medizinischer
Hilfe und mit vielen Spendengeldern.
Sprecher Buthu
klagte an: Die Regierung nutzt den Tsunami seit neun Jahren um die Bürger
weiter zu verfolgen und zu vergewaltigen.
Die Regierung in Sri Lanka nutzte aber die Situation aus, um ihre
diktatorische Herrschaft auf das tamilische Gebiet auszuweiten. Eine
verheerende Naturkatastrophe kann man leider selten verhindern, aber einen
systematischen Völkermord kann und soll man aufhalten. Die
“Weltgemeinschaft” hat nicht nur versagt, sondern sich auch vielfach
mitschuldig gemacht, indem sie bei dem über 60 Jahren andauernden
rassistischen Genozid an den Tamilen weggeschaut, ihn geduldet und
unterstützt hat.
Vor 9 Jahren:
Der natürliche Tsunami hinterließ Not und Elend.
Doch noch schlimmer als der Tsunami war der Krieg gegen das tamilische Volk
auf Sri Lanka. Die Folgen sind katastrophal, doch in den Medien hört man
nichts mehr darüber. Alles scheint normal zu sein und Sri Lanka ist wieder
ein begehrtes Urlaubsziel.
Zahlreiche
Tamilien nahmen wieder am Gedenkgottesdienst 2013 teil
Mein Volk hat viel erlitten und sie leidet heute noch. Tamilen sind über den
ganzen Erdball als Flüchtlinge verteilt. Alleine in Deutschland leben
zurzeit 60.000 Tamilen, darunter viele junge Leute, die aufgrund der von
Verfolgung geflohen sind.
Aber auch darüber hören wir nichts in den Medien:
-
Aktuell
hören wir nichts über das Verschwinden-Lassen von tamilischen Politikern
und Menschen, die sich für das Selbstbestimmungsrecht der
Tamilen einsetzen
-
Wir
hören nichts über Vergewaltigung als Kriegswaffe gegen tamilische Frauen
und Kinder
-
Wir
hören nichts über die Ermordungen von regierungs-kritischen Reportern
durch Regierungskräfte
-
Wir
hören nichts über die Internierung der Menschen in Lagern unter
katastrophalen Bedingungen
-
Wir
hören nichts darüber, dass den Tamilen singhalesische Verwalter,
Polizisten und Militär einfach vorgesetzt werden
-
Wir
hören nichts darüber, dass die Meinungsfreiheit den tamilischen Bürgern
nicht gewährleistet wird. Pressefrei-heitscheint auch ein Fremdwort
zusein. Militär und Polizei attackieren und überfallen
tamilische Zivilisten.
Bis heute
ist tatsächlich nicht genau geklärt, wie viele Tamilen – Männer, Frauen und
Kinder – in Sri Lanka durch den Krieg ihr Leben lassen mussten.
Vom
evangelischen Stadtpfarrer als "Pionier für Gerechtigkeit auch für die
unterdrückten Tamilen nicht verlassen": Stadtpfarrer und Kreisrat Bernhard
Richter bei der Feier 10 Jahre Tamilen in Aalen.
Isaipiriya ist eine von mehreren tamilischen Journalistinnen, die vor einen
Monat, wie der Fernsehersender „Channel-4“ in einem Dokumentationsvideo
kürzlich veröffentlichte, misshandelt und erm-ordet wurde.
Sprecher Muthu
in Weststadt beim 10-jährigen Tamilen-Bestehen.
Isaipriyas Schicksal ist kein Einzelfall. Vergewaltigungen,
Verschl-eppungen, Misshandlungen tamilischer Frauen durch die sri-lankische
Regierung vermehren sich auch viele Jahre nach dem offiziellen Kriegsende.
Über 80.000 Witwen hat der Krieg mit sich gebracht. Tamilische Frauen aus
dem Norden und Osten Sri Lankas werden immer mehr zum Opfer von
sri-lankischen Soldaten und paramilitärischen Gruppen, die die Armut und
Schutzlosigkeit der Frauen zu ihren Gunsten missbrauchen. Eine weitere
Praxis seitens der Regierung ist die Geburtenkontrolle mit Sterilisierungen.
Es gibt viele Todesfälle auf Grund der Schmerzen, durch die Durch-führung der
Sterilisierungen.
AIZ-Archiv-Infos:
http://www.aaleninfo.de/jun11/30/tamilen.htm
http://www.aaleninfo.de/jan13/23/tsunami.htm
http://www.aaleninfo.de/button/tamilen.htm
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