Am Tag genau acht Jahre
später Mahnungen ausgesprochen:
Gedenken: Unter 231.000 Toten des Tsunami
"waren auch in Sri Lanka sehr viele Tamilen"
Tamilen des Ostalbkreises trauerten nicht nur mit Sprecher
Butu am Mittwoch 26. Dezember in evgl. Aalener Stadtkirche
Gedenkgottesdienst für Tsunami-Opfer
in Sri Lanka in der evange-lischen Stadtkirche in Aalen mit Pfarrer Richter.
Von den rund 100 Gottesdienstbesuchern 2/3 Tamilen. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen/Sri Lanka.
Ausgerechnet die etwa 240 Tamilen die im Ost-albkreis Zuflucht gefunden
haben vor den Verfolgungen und Morden der Regierung von Sri Lanka haben
wieder an Weihnachten 2012 acht Jage auf den Tag genau an den größten Zunami
aller Zeiten im Weihnachtsgottesdienst zusammen mit dem evangelischen
Stadt-pfarrer Bernhard Richter und über 100 Evangelischen bzw. Christen aus
Aalen (davon zwei Drittel Tamilen) am 2. Weihnachtsfeiertag 26. Dezember 2012 in der Aalener Stadtkirche
an den "größten Tsunami aller Zeiten" erinnert: 231.000 Menschen sind damals
am 26. Dezember 2004 der Gewalt des Tsunami zum Opfer gefallen und Millionen
verloren nicht nur ihr Zuhause sondern auch noch Hab und Gut.
Tsunami machte
auf Sri Lanka alles nieder. Foto: Evangeli. Kirche
Im Internet ist alles protokollarisch fest gehalten worden: In aller Welt
war gerade Weihnachten 2004 gefeiert worden, als die Nach-richt eines
Tsunamis die Wohnzimmer erreichte. Ein Seebeben mit der Stärke von 9,2 auf
der Richter-Skala hatte eine riesige Flutwelle verursacht. Das Beben war
eines der stärksten Erdbeben überhaupt, seit es die Messungen gibt und
befand sich nordwestlich von Indonesien.
Leider wurde
der Text der srilankischen Gesänge nicht übersetzt.
Die Flutwelle erreichte in der ersten Phase gleich acht Länder und sorgte
für enormen Schaden. Die Menschen waren nicht vorgewarnt worden und viele
Touristen filmten die Flutwelle noch bis zum Schluss, ehe sie realisierten,
welche Gefahr vom indischen Ozean auf sie zustürmte.
Thailand, Sri Lanka, Indien, Malaysia, Myanmar, Bangladesch, Indonesien und
Sumatra waren direkt vom Tsunami in der ersten Phase des Tsunami von 2004
betroffen. Ganze Landstriche waren total verwüstet und in manchen Ländern
war man gar nicht in der Lage, in das Katastrophengebiet zu gelangen, um den
Menschen zu helfen und durch ärztliche Massnahmen vielleicht noch Leben zu
retten.
In Österreich hatte man zu dem Zeitpunkt erfahren, dass es eine
Tsunami-Katastrophe gibt, aber es war von 200 Toten die Rede. Das war
schlimm, aber nichts im Vergleich zum tatsächlichen Ausmass. Auch an diesem
Faktum zeigt sich, wie unbedarft auch die politischen Vertreter der
betroffenen Länder mit der Katastrophe umgegangen sind. Es hatte niemand
Kenntnisse eines solchen Horror-Szenarios.
Sprecher der
Tamilen Mutu: "Tsunami konnten wir nicht verhindern aber dass nun weitere
300.000 Tamilien ermordet werden..."
Der Tsunami war aber nicht nur in den Norden und in den Osten unterwegs.
Auch in den Westen pflanzte sich die Flutwelle fort und sieben bis acht
Stunden (!!) nach dem Eintreffen in Thailand und den anderen asiatischen
Ländern erreichte der Tsunami die Ostküste von Afrika und tötete dort
nochmals sehr viele Menschen in Somalia, Tansania, Kenia, Südafrika,
Madagaskar und auf den Seychellen.
Bewegende
Bilder auch von den Gesängen und Weinkrämpfe...
Viele Menschen registrierten erst dann, welches Ausmaß der Tsunami hatte und
wie stark die Flutwelle sein muss, wenn sie sich über einen so langen
Zeitraum und eine so große Strecke nicht abschwächt. Die medialen Daten über
die Opferzahlen wurden stündlich korrigiert und letztlich waren über 231.000
Menschen dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 zum Opfer gefallen. Millionen
verloren ihr Hab und Gut und selbst ein Jahr später waren noch ganze
Landstriche vernichtet und mussten mühsam aufgebaut werden.
Obwohl die internationale Hilfe sofort aktiviert wurde und von Australien
über Japan, USA und der EU viele Transportflüge mit Soldaten, Material,
ärztliche Gerätschaft, Wasseraufbereitungs-anlagen und Nahrungsmittel
eingeflogen wurden, war die Seuchen-gefahr sehr groß. Vor allem in Gebieten,
die nur sehr schlecht zugänglich waren, wie auf Sri Lanka, hatten die
Hilfsmannschaften ihre liebe Not, zu den Bedürftigen durchzudringen. Der
Begriff des Tsunami wird wohl immer mit diesem Ereignis in Verbindung stehen
und hat den Menschen einmal mehr gezeigt, welche Urgewalt die Natur auf dem
Heimatplaneten Erde hat.
Der Tsunami hat bis heute seine Schrecken nicht verloren und macht den
Menschen auch in Aalen Angst, wenn man sieht wie rücksichtslos mit der Natur
umgegangen wird und die Natur zurück schlägt, vielleicht eines Zages auch
auf der Ostalb bzw. Deutschland, so wie er es lauit dem Sprecher der Tamilen
Mutu auch in Sri Lanka getan hat und zigtausend Menschen in Not und Elend
stürzte und tötete.
Fazit: Es war schon richtig dass der Sprecher der Tamilen vor dem
Altar auch die weiteren Morde der srilankischen Regierung anlä-sslich dieser
Tsunami-Gedenkfeier anprangerte und dies auch begründete: "Es fließt weiter
Blut in Sri Lanka: Die Toten des Tsu-nami konnte man als Naturkatastrophe
nicht verhindern aber wir werden verhindern dass in den nächsten 30 Jahren
die Regierung von Sri Lanka noch einmal 300.000 Tamilen ermordet". Mutu wies
allerdings darauf hin, dass die offizielle Zahl der Ermordeten in Sri Lanka
offiziell 100.000 betrage, aber von 300.000 Toten und vielen Verfolgten und
vor allem vergewaltigten Frauen auszugehen ist. Das müsse "endlich ein Ende
finden".
Pfarrer
Richter (mi.) mit Dolmetscher und Sprecher Mutu (rechts).
Angesichts solcher Fakten haben dann zwei tamilische Frauen Gesänge
vorgetragen, die sich wie Klagelieder gegen die srilan-kische Regierung
anhörten. Leider wurden diese Liedtexte nicht - im Gegensatz zur folgenden
Lesung als Weihnachtsbotschaft aus der Bibel - in Deutsch übersetzt. Aber
die letzte Sängerin brach angesichts der Toten plötzlich in Tränen aus. Das
hat auch uns alle als Gastgeber sehr tief bewegt.
Wenigstens konnte dise Gedenk-Vormittag gewaltlos ausklingen indem die
Tamilen auch die Aalener Krippenwege in der City gemeinsam verfolgten und
für den baufälligen Stadtkirchen-Turm ordentlich Geld in den Opferstock
warfen. Dieter Geissbauer
Tsunami riss auch in Sri Lanka alles
mit sich auch Menschen 2004
Die schönsten
Bilder der Gedenkfeier in Aal-en für alle Tsunami-Opfer und City-Rundgang
Beachtlich wer in der City Weihnachts-Schmuck angelegt hat.
die Krippe im Eine-Welt-Laden mitten in der City bei der Stadtkirche.
Die Tamilen opferten fleißig für die Renovierung des Kirchentrums.
Zwar heute kaum Gäste aber schönen Weihnachtsbaum im Hotel.
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