Stadtpfarrer Bernhard Richter verließ Kanzel für's Aalbäumle:
Themen "Aalen ist im Borussia-Fußballfieb-
er" u. "Protestanten pilgern aufs Aalbäumle"

Auch Ex-Dekan Erich Haller begrüßte Richters Rechtfertigung: Warum nicht in Gottes Natur über Leben u. Gott nachdenken?

Von göttlicher Sonne verwöhnt begrüßte Pfarrer Richter 120 Gäste zum 4. Pilgerweg auf's Aalbäumle.     AIZ-Fotos: Dieter Geissbauere
Aalen. Es knisterte mächtig im  Gebälk der evangelischen Kirchengemeinde Aalen am Sonntag dem 26. August seit 10 Uhr in Gottes freier Natur auf der 1. Etappe des 4. Pilgerweges zusammen mit Aalens Stadtpfarrer und SPD-Kreisrat Bernhard Richter - der den Wander-Rucksack mit nahm und unter den über 100 Pilgern  aus evangelischen  und Katholischen Gemeinden gar nicht auffiel - denn Pfarrer Richter hatte Recht: "Warum sollen nur Katholiken und nicht die Evangelischen pilgern".

Allerdings wollte zu dieser grundsätzlichen Fragen-Begründung Pfarrer Richter mit über 100 Pilgern aus dem Waldschatten heraus und "wir wandern die erste Etappe mal an bis uns die ersten Sonnenstrahlen treffen". Gesagt getan. Dann aber konnte sein Fußballherz nicht mehr hinterm Beg halten denn die Borussen kommen am 30. nach Aalen ins Scholz-Stadion und das hat nun auch das Richter-Herz voll erfasst:

Gottes-Dank am Kreuz am Wegesrand bei den Limes-Thermen.       
"Ganz Aalen ist im Fußballfieber" bestätigte Pfarrer Richter und sprach allen aus dem vollen Herzen, was ihn ja als Pfarrer und als Mensch in Aalen so einzig artig macht und weshalb die Menschen ihm auch bei seinen Predigten zuhört - auch mitten im Wald und auf dem Aalbäumle dem Aalener Wahrzeichen für den Fremdenverkehr und der Natur, die in Aalen noch erwandert werden kann und zwar kostenlos.

Dialog: Pfarrer Richter als Pilgerführer und Ex-Dekan Erich Haller mit Gattin bei Lobeshymnen: Auch Evangelische dürfen heute pilgern.   
Aber alles nach der Reihe sei berichtet: Die Aalener Kirchenglocken läuteten am Sonntag 26. August 2012 pünktlich um 10 Uhr zum Start der 4. evangelischen Pilgerwanderung zum Aalbäumle am Parkplatz oberhalb des Thermalbades an der Schranke. Hier sollte eigentlich der Gottesdienst beginnen aber der Troß folgte brav Pfarrer Richter auf die Sonnen-Höhe. Denn es folgten noch weitere Stationen denen jeweils ein Gottedienst-Thema gewidmet wurde und zwar unter freiem Himmel: Die erste Station hatte das Thema  "Zeit", die  zweite Station das Thema  "Macht" und die dritte Station das Thema "Verantwortung" im Mittelpunkt. Wir drucken an anderer Stelle die jeweiligen Lieder und Psalmen ab für alle, die leider nicht dabei sein konnten.


Team und eine Einheit auch mitten im Wald auf dem   Weg zum Aalbäumle: Pfarrer Richter (mit Ricksack) und Ex-Dekan Erich Haller
Das Pilgern auf das Aalbäumle beende jedes Jahr das Kirchenjahr der evangelischen auf der Ostalb, sagte Pfarrer Richter und widersprach  dann denjenigen die meinen die Evangelischen müssen es den Katholischen nachmachen und in einem Kraftakt schnell das Ziel des Pilgerweges erreichen. Das Gegenteil sei der Fall: Langsam das Ziel Aalbäumle erreichen und nachdenken über das eigene Leben. Pfarrer Richters Beweis: "Wir pilgern langsam und lassen niemanden hängen oder gar zurück..."

Pfarrer Richter kurz vor der 1. Station zu aktuellem göttlichen Thema
"Gottesdienst an diesem ungewohnten Orts mitten im Wald bei herrlichem Sonnenschein und auf dem, Pilgerweg aufs Aalbäumle ist in der Tat für uns Protestanten ungewöhnlich", bekannte offen-herzig wie immer Pfarrer Richter: "Der Grund warum die Protes-tanten auch für sich den Pilgerweg in Anspruch nehmen ist einfach erklärt: Hier macht man sich viel mehr Gedanken was der Mensche eigentlich ist und das auf dem Weg zum Aalbäumle in einer bescheidenen Zeit und hier wird Gottes Wort verkündet und ins rechte Licht gerückt".

Da freut sich auch Pfarrer Richter: Über 100 Leute waren gekommen
Richter weiter: "Für Evangelische ist pilgern nicht gewöhnlich und deshalb weiß ich nicht ob ich mich auf die Überschrift in den Aalener Nachricht freuen oder schweigen soll: "
Protestanten pilgern aufs Aalbäumle" hieß die Zeitungs-Schlagzeile. Legitim ist es aber dass auch die Evangelischen aufs Aalbäumle nun schon zum 4. Mal pilgern zum Nachdenken über Gott und das sollte uns niemand vorbehalten oder nehmen wollen". Die Zustimmung aller über 100 Pilger - darunter auch Katholiken folgte umgehend.

Damit war klar gestellt: die Evangelischen lassen sich das Pilgern nicht nehmen denn in Zeiten der Ökumene gibt es keine Alleinherrschaften und rechte der Katholiken oder der Evangelischen mehr: Gott steht im Mittelpunkt und der Mensch der auch über sein Leben nachdenken soll und will - "auch in Gottes Natur auf dem Pilgerweg zum Aalbäumle".

Ex-Dekan Erich Haller und Frau quasi als Pilgerführer am Sonntag.  
Einige katholischen Pilgerweg-Teilnehmer äußerten sogar den Wu-nsch, dass das Pilgern auf den Nachmittag verlegt werden könnte und es so dem Papst- und Gott-Vertreter Dekan Dr. Pius Angst-enberger möglich gemacht werde, auch an dem gemeinsamen Pilgerweg teil zu nehmen. auf jeden Fall wollen alle Pilger nächstes Jahr wieder aufs Aalbäumle pilgern. Dieter Geissbauer


Der kleinste Pilger-Teilnehmer hatte auch seinen Spaß und Freude. 
Die schönsten Bilder vom 4. Pilgerweg der    
Protestanten am 26. August auf's Aalbäumle