Landesregierung von
allen Seiten auf der Ostalb kritisiert:
Gerlach:
"Remsbahn eine der lukrativsten
Strecken mit dem ältesten Wagen-Material"
Landrat Klaus Pavel hat politische
Forderungen: "Die Landes-
regierung in Stuttgart muss in die Pflicht genommen werden"
´Lobby-Arbeit vor dem Schienenpolitischen Bahn-Tag bei Südw-estmetall: OB
Gerlach (links) suchte u. fand Kontakte aber auch en-ge Verbündete auf
gesamten Ostalb. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Beim "Schienenpolitischen BAHN-TAG am Montag 24.
September 2012 in Aalen im Haus der Südwestmetall in der Gartenstraße hat
Aalens OB Gerlach die Lunte der Bombe angezündet und zum
"Modernisierungs-Bedarf der Remsbahn" folgendes sachlich anerkannt: "Das ist
leider ein Dauerbrenner kann aber nicht oft genug auf den Tisch gebracht
werden: Das alte Wagenmaterial an einem wichtigen Verkehrskontenpunkt vom
Hauptbahnhof Aalen nach Stuttgart und zurück. Die Remsbahn ist
eine der lukrativsten Strecken der Bahn in Baden-Württemberg: Ich habe das
Gefühl, die Bahn denkt die Fahrgäste wollten mit Hühnern und Kälbern
bewaffnet in die alten Züge - das älteste Wagenmaterial das es in BW gibt -
einsteigen. Wenigstens der Doppelstocker zeigt einen Lichtblick.
Schade dass
Georg Brunnhuber vom DB-Vorstand dies nicht live miterleben konnte: Er hätte
nur Noten 1,0 sowohl für den Aalener CDU-MdB Roderich Kiesewetter aber auch
an Eckard Fricke verteilt.
Aber: Altes übriges Wagenmaterial für täglich 6.000 Fahrgäste die in Aalen
einsteigen wird überhaupt nicht berücksichtigt". Gerlach - der früher
Bürgermeister im Raum Heilbronn war - erzeugte auch ein Lachen bei dem
DB-Konzernbevollmächtigten für das Land Baden-Württemberg und Beifall bei
den übrigen Landräten, Politikern und Bürgermeistern (auch von Seiten der
Bahn): "Ich kannte schon auf der alten Strecke Heinbronn nach Stuttgart das
älteste Wagenma-terial und nach 10 Jahren sehe ich dasselbe Wagenmaterial
auf der lukrativen Strecke Aalen-Stuttgart wieder..."
Sie
haben endlich Klarheit geschaffen: Kiesewetter und Fricke (re.).
Eckard Fricke widersprach Gerlachs Ärger und Beobachtungsgabe nicht. Seine
Antwort spricht für sich und entlarvte den Haupt-schuldigen: Die
Landesregierung in Stuttgart. Fricke: "Der Fahr-zeugmarkt ist eben
angespannt. Es gibt in ganz Deutschland bzw. in BW keine neuen Fahrzeugwagen
und selbst wenn heute ein Auftrag für Neuwagen erfolgt kann frühestens erst
in mindestens drei bis 3,5 Jahren neues Wagenmaterial zur Verfügung gestellt
werd-en." Fricke hatte noch ein Argument: "Wir hatten in letzter Zeit durch
viele Unfälle zahlreiche Ausfälle von Wagenmaterial das weg gefallen ist ".
Ein kompetenter DB-Eisenbahner wies zudem darauf hin, dass es "Probleme mit
der Auslieferung von 100 bestellten neuen Eisen-bahnwagen gibt: Ich wäre
froh, wenn ich Ihnen neue Fahrzeuge heute anbieten könnte. Für neue
Fahrzeuge benötigen wir 2,5 Millionen vom Land, die wir dann auch in vier
Jahren wieder abschr-eiben müssen."´Auf den Einwand der Runde wie man dieses
Problem lösen könnte sagte der Fricke-Mitarbeiter: "Eine
Weiterbe-schäftigungs-Garantie wäre eine mögliche Option, aber wir müssen
sehen dass es weitere Probleme für neues Wagenmaterial über-haupt gibt:
"Schon alleine die Ausschreibung von neuem Wag-enmaterial hat im
Europäischen Amtsblatt einen Vorlauf von einem ganzen Jahr..."
Landrat Klaus
Pavel sprach den Wagen-Skandal sehr offen an.
Der cleverere Moderator Roderich Riesewetter wollte dies nicht so im Raum
stehen lassen und kitzelte das Thema weiter: "Also muss nun die
Landesregierung ihre Hausaufgaben machen". Dazu jab es ein klares Ja.
Kiesewetter weiter: "Also müssen wir davon ausgehen dass wir bis 2016 gar
kein neues Wagenmaterial nach Ostwür-ttemberg bekommen?" Antwort: Die
Landesregierung hat keine neuen Waggons bestellt und deshalb werden wir auf
der Ostalb auch die Letzten sein die neue Waggons bekommen werden...
Winfried Mack
und übrige Opposition machtlos: die in Stuttgart ma-chen was sie
wollen und in diesem Skandal-Fall machen sie nichts.
Landrat Klaus Pavel dazu: "Das ist eine Bankrotterklärung: Dies kann und
darf nicht sein! Dieses uralte Wagenmaterial ist den Gäs-ten nicht mehr
zumutbar! Die Spitze der Bahn in Person von Bahnchef Grube wurde schon
längst aufgefordertt dieses Problem zu beseitigen!" Pavels Fazit: Diese
Politik in Stuttgart muss sich ändern..."
Ostalb-Front
steht knallhart mit OB Illg und OAK-Landrat K. Pavel.
Dann kam das echte Problem auf den Tisch: "Die Zuständigkeiten für den Nah-
und Fernverkehr liegen in Sachen Wagenmaterial nicht bei der DB
sondern beim Land. Das ist gegenüber früh er ein großer Nachteil. Wenn die
Bahn früher nicht reagiert hat die Politik dafür gesorgt, dass in
Ostwürttemberg nach so vielen Jahren nicht weiter hinten angestellt
wird.
Lobby-Südwestmetallgespräche mit CDU-MdL Mack re. (Ellwangen)
Landrat Pavel weiter: Wir von der Ostalb können das nicht akz-eptieren: Die
Landesregierung in Stuttgart muss in die Pflicht geno-mmen werden. Es kann
mir keiner vor machen, dass die Bahn keine neuen Wagen in ganz Deutschland
für die Ostalb zur Verfügung stellen kann. Ich glaube noch nicht an das
Horror-Szenario das Sie Herr Fricke hier und heute aufgezeigt haben. Bei den
nächsten Bahntagen muss die Politik aus Stuttgart mit Verkehrs-Minister
Hermann hier am Tisch sitzen..."
Kommentar von Roderich Kiesewetter zum Fernbleiben der Lan-desregierung: "Es
ist keiner der Einladung gefolgt und es ist keiner gekommen. Die wissen
schon warum sie nicht kommen u m die Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Aalens OB Gerlach pflegte den
Ostalb-Dialog mit allen die mitziehen
Natürlich wurden auch weitere Probleme angesprochen die auch beim
nächsten Schienenpolitischen Bahntag weiter angesprochen werden und im
Mittelpunkt stehen: Roderich Kiesewetter sprach die Notwendigkeit und
Dringlichkeit des zweigleisigen Ausbaues der Jagsttalbahn von Goldshöfe bis
nach Ellwangen und Crailsheim an, aber auch OB Hilsenbek von der Stadt
Ellwangen hatte Kritik zum "Sprinterzug" während der Hauptpendlerzeit auf
der Strecke Bopfingen bis Stuttgart angebracht: "Zu wenige Haltestellen,
kein Umsteigen und kurze Fahrtzeit sowie zu wenige Haltestellen".
Die Stadt Lauchheim bemängelte das Problem "Erwerb des Vorbereiches bzw. der
Zufahrt zum Bahnhof und den "zwingend durch die DB mangelhafte
Bahnhofsgebäude und den geschotterten Park-Bereich". Für den Landkreis
Heidenheim wurde die Sanierung des alten Bahnhofes Heidenheim moniert sowie
des Bahnhofes Sontheim. Aber auch der Wunsch zum Bau eines 5. Gleises in Ulm
Hauptbahnhof wurde von BM Illg angemeldet. Die Gemeinde Sont-heim monierte
mangelnde Sicherheit an Bahnübergängen, will einen zusätzlichen
Fahrkarten-Automaten und einen barrierefreien Zugang zum Bahnhof wie Aalen.
Michael Wahl plädierte für eine Fahrzeitenreduktion (Fahrzeit-verkürzung)
der Strecke zwischen Aalen und Donauwörth, Walde-mar Hirsch will einen
Aufzug im Bahnhof Heidenheim, Gepäck-förderbänder und einen Seitenbahnsteig
für den Wechsel von Insel-bahnsteig im Bahnhof Heidenheim. Solar Mobil
Heidenheim sprach Wünsche der Stadtbahn von Schnaitheim Bahnhof bis zum
Bahnhof Mergelstetten an. Dieter Geissbauer
OB Gerlach, R.
Kiesewetter,
Fricke und Winfried Mack (von links)
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