Schillernde Figur auch nach Abwahl in Ostalb-SPD:
Trauer um Ulla Haußmann (SPD) seit Freitag:
War zwar da kann aber nicht mehr sprechen

Auch Nils Schmid konnte als Festredner trotz "100 Jahre SPD
Wasseralfingen" seine Bestürzung doch nicht ganz verbergen

Ulla Haußmann bei ihrem letzten Auftritt  bei der Musikparade vor Wochen in Aalen-Unterkochen: Sie kann trotz schwerer Operation wenigstens wieder Lachen.                  AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen
-Wasseralfingen. Es war schon eine schwere Stunde am Wochenende im Wasseralfinger Bürgersaal, nicht nur für alle Genossen der Ostalb, sondern auch für einstige Gegner  und Gäste der konkurrierenden Fraktionen und auch für den Aalener Stadt-pfarrer und SPD-Kreisrat Bernhard Richter (Wasseralfingen) und Aalens OB Martin Gerlach (Ex-Wasseralfinger), der am Freitag aus Unterkochen kam und dort die 850-Jahr-Feier aus zeitlichen Termin-gründen verlassen musste und in Wasseralfingen zum 100-jährigen Bestehen der SPD quasi mit etwas respektvoller Sympathie für die SPD Wasseralfingen verkündete:

Ist wieder unterm geliebten Volk: Ulla Haußmann in Unterkochen.    
Zwar saß im Publikum wie immer auch in den vergangenen Jahr-zehnten die Ex-SPD-Landtagsabgeordnete Ulla Haußmann die leider bei den letzten Landtagswahlen zur Trauer des ganzen Ostalb-Volkes nicht mehr den Sprung in den baden-württember-gischen Landtag geschafft hatte, aber der SPD-Vorsitzende verlaß die Glückwünsche von Ulla Haußmann und kam dann nicht umhin diese Besonderheit zu erklären:

Das war einmal: Ulla Haußmann als Kämpferin mit Stimme und Herz auch im Landtag.                             Foto: SPD-Kreisverband Ostalb
Ulla Haußmann  ist zwar von ihrer schweren Krankheit insoweit wie-der gesundet, dass sie öffentlich auftreten kann und so zu ihrem Volk zurück kehrte - das sie abgöttisch wegen ihrer hohen Ver-dienste auch als Ex-MdL weiter liebt - aber sie kann nicht mehr sprechen. Diese sympathische Stimme der Ostalb, die immer für die Rechte und vor allem für die Armen der Ostalb eingetreten war und als Einzige MdL der Ostalb den Kontakt zur Basis und zu den Wählern bis heute trotz Handicap nicht verloren hat - kann nicht mehr sprechen.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Nils Schm-id kam nach Wasseralfingen und feierte mit den Genossen zurecht das 100-jährige Bestehen des SPD-Ortsvereins in Wasseralfingen.   
Eine schlimmere Krankheit hätte ihr Gott nicht mehr auferlegen können. Denn Ulla Haußmann hat den tosenden Beifall der SPD-Jubiläumsgäste mit Tränen in den Augen in vollen Zügen genossen und gespürt, dass das Volk der Ostalb und auch in Wasseralfingen weiter zu ihr steht - bis zum Lebensende. Aber es wird gemunkelt, dass diese Krankheit nicht mehr geheilt und damit "unsere hübsche und rote eng engagierte Ulla wahrscheinlich nicht mehr bis zu den nächsten Wahlen in ihren Landtag zurück kehren kann".

Zwar steht auf der Internet-Seite der Kreis-SPD immer noch daß Ulla Haupßmann für die Landtagswahl antritt und ihre Internetseite ist anscheinend abgeschaltet, aber das ist ja schon Makulatur. Dennoch veröffentlichen wir als Würdigung dieser politischen wichtigen Persönlichkeit Ulla Haußmann Teile dieser Wahl-Ankündigung weil zu 100 % Wahres drin steht (bis auf die Wahl) und Ulla Haußmann so geschildert wird wie sie im täglichen Leben auch heute noch trotz Schweigen auftritt wie z. B. bei der 100-Jahr-Feier in Wasseralfingen:
.

Seit 1997 vertritt Ulla Haußmann den Wahlkreis Aalen-Ellwangen im Landtag von Baden-Württemberg. Mit einer satten Mehrheit von 97,4 Prozent schickt sie die Wahlkreismitgliederversammlung der SPD nun in den Kampf um eine vierte Amtszeit. SPD-Kreisvorsitzender Josef Mischko wird Zweitkandidat.

„Ulla ist fast überall präsent“, lobte SPD-Kreisvorsitzender Josef Mischko das Engagement der Landtagsabgeordneten bei der Wahlkreismitgliederversammlung in der Hofener Liederhalle. Haußmann sei immer für die Bürger eingetreten und habe sich mit ihrer Fachkompetenz als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag ein Standing erarbeitet, sagte Mischko und startete zum Angriff auf den politischen Gegner. „Jetzt ist die CDU angeschlagen, die FDP zerbröselt. Wir sind im Aufwind“, stimmte er die Genossen auf den anstehenden Wahlkampf ein.

Bildung koste immer mehr Geld – „das ist keine Bildungspolitik“, schimpfte Mischko über die CDU/FDP-Koalition in Stuttgart. Und mit Blick auf die Linke im Land meinte er: „Wir sind die soziale Partei, wir sind das Original.“ Er sei sich sicher, dass es der SPD trotz der von der Landesregierung durchgeboxten Wahlkreisreform – die SPD-Hochburg Essingen gehört beispielsweise künftig nicht mehr zum Wahlkreis Aalen-Ellwangen, sondern zum Wahlkreis Schwäbisch Gmünd – gelingen werde, das Mandat von Ulla Haußmann zu verteidigen. „Der Wahlkreis Aalen 26 ist rot“, sagte Mischko.

Dass die SPD in diesen Kampf erneut mit Haußmann ziehen wird, sei angesichts ihrer Erfolge nur logisch und konsequent. Das eindeutige Votum der SPD-Mitglieder bei der Nominierung stützte diese Einschätzung Mischkos. Mit 97,4 Prozent der Stimmen erreichte Haußmann eine eindeutige absolute Mehrheit im ersten Wahlgang.

Als Ersatzbewerber wählten die SPD-Mitglieder den 50-jährigen zweiten Bevollmächtigten der IG Metall in Aalen, Josef Mischko.

In einer mitreißenden Vorstellungsrede umriss Haußmann zuvor ihr Programm für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Bessere Bildung für alle, gute Arbeit, erneuerbare Energien und ein sinnvoller Umgang mit dem demografischen Wandel standen dabei im Mittelpunkt. „Wir wollen den Wohlstand auf hohem Niveau sichern, ohne auf Pump zu leben“, sagte sie. Die Generationengerechtigkeit dürfe nicht in Frage gestellt werden. Hart ging sie mit der Atompolitik der CDU/FDP-Landesregierung ins Gericht und erteilte allen Endlos-Szenarien, wie sie momentan etwa von Ministerpräsident Stefan Mappus gefordert würden, eine klare Absage.

Für Baden-Württemberg forderte Haußmann „einen mutigen Politikwechsel“. Die SPD habe die Aufgabe, zu integrieren. Sie stehe für Leistung und für das Mitnehmen von anderen, die nicht so stark sind. Mehr denn je, seien die klassischen Werte der Sozialdemokratie, Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit, elementar wichtig.

„Ich will es mit eurer Hilfe noch einmal packen“, sagte sie unter dem Beifall der Sozialdemokraten. Unterstützt wurde die Nominierung von Haußmanns Vorgängern, Aalens Alt-OB Ulrich Pfeifle, der sich in einer ebenso kämpferischen Rede für sie einsetzte, und Landtagsvizepräsident a. D. Dr. Alfred Geisel, der die Genossen in einem von Richard Burger verlesenen Brief aufforderte, sozialdemokratisches Selbstbewusstsein zu zeigen. Geisel: „Aus solchem Holz sollten bürgernahe Abgeordnete geschnitzt sein.“ Haußmann versprach: „Wir werden die CDU das Fürchten lehren.“ Ende der SPD-Ostalb-Ankündigung aus dem Internet

Es trauern nicht nur die Genossen sondern auch die politischen Gegner um Ulla Haußmann die niemals mehr auf die politische Bühne zurück kehrt. Deshalb kam auch der Rede des stellvertretenden Ministerpräsidenten der SPD und Finanzminister Schmid in Wasseralfingen zum 100-jährigen Bestehen eine hohe Bedeutung zu (in Wasseralfingen hat Ortsvorsteherin Hatam (SPD) den CDU-Ortsvorsteher in Rente geschickt und damit eine neue Beliebtheits-Ära für die SPD Wasseralfingen ausgerechnet im 100. eingeleitet) eine hohe Bedeutung zu:


OB Gerlach (parteilos) hätte gemäß seiner Rede auch SPD-Mit-glied sein oder auf der Stelle werden können und SPD-Kreisvorsitzender Josef Miscko würdigte "die Talentschmiede SPD Wasseralfingen" und Nils Schmid überreichte die Ehrenurkunde und erinnerte an Willy Brand der damals vor 42 Jahren zum Bundeskanzler gewählt wurde und im Bund einen Wachwechsel vollzog. Auch der Wechsel der Regierenden in BW durch die SPD und Grüne habe schon positive Folgen gezeigt, unter anderem Abschaffung der Studiengebühren.


Auch die AIZ-Leser haben in über 10 Jahren zuletzt den Aufstieg und erfolgreichen Weg von Ulla Haußmann so intensiv begleitet wie kein anderes Presseorgan auf der Ostalb und deshalb haben wir zu Lebzeiten heute ein Buttton für Ulla Haußmann als Archiv ein-gerichtet das sie sich redlich verdient hat und das dokumentiert: Die "Hammerschmiede" der SPD Ostalb war und ist auch weiter ohne MdL-Mandat Ulla Haußmann - egal ob sie in den Landtags wieder zurück kehrt oder nicht: sie hat sich durch Leistung und Bürgernähe schon heute ein bleibendes Denkmal gesetzt. Dieter Geissbauer.