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Naturschutzminister
Alexander Bonde im AIZ-Interview:
„Verknüpfung von
Ökologie und Ökonomie
im Zentrum nachhaltiger Flur-Neuordnung"
So kann das "Magische Dreieck" aus
Landnutzung, Naturschu-
tz und Tourismus seine volle Wirkung entfalten: Flurordnung"

Minister A. Bonde kommt gerne auf
die Ostalb: Zuletzt wegen Abschlußbereicht ins Landratsamt Aalen.
AIZ-Foto: D. Geissbauer
Aalen/Stuttgart.
Gegenüber der AIZ hat auch für die Ostalb Naturschutzminister A. Bonde Neues
verkündet: „Die Flurneuord-nung ist ein wichtiges Instrument für die
ganzheitliche und nach-haltige Strukturentwicklung des Ländlichen Raums. Die
Landesre-gierung wird zukünftig in der Flurneuordnung land- und
fortwirtschaftliche Anliegen mit ökologischen Zielen verbinden, um für alle
Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen zu erzielen. Denn Ökonomie und Ökologie
können nur zusammen gedacht werden, sie sind Grundpfeiler einer nachhaltigen
und modernen Flurneuord-nung" auch auf der Ostalb.
"Ob Erhalt der biologischen Viel-falt, Verbesserung der touristischen
Infrastruktur oder Unterstützung der Energiewende: Die Gesellschaft kann
langfristig nur profitieren, wenn das Wachstum nachhaltig ist. So kann das
Magische Dreieck aus Landnutzung, Naturschutz und Tourismus seine volle
Wirkung entfalten", beschrieb Naturschutzmi-nister Alexander Bonde die
künftige Ausrichtung der Flurneuordnung im Land".
Ab sofort auch eine
stärkere Beteiligung von
Verbänden und Öffentlichkeit auf der Ostalb
In die ökologische
Neuausrichtung der Flurneuordnung sind maßgeblich Impulse einer vom
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz einberufenen
Arbeitsgruppe eingeflossen. In der Arbeitsgruppe „Ökologisierung der
Flurneuordnung" waren neben Behörden auf allen Ebenen auch die betroffenen
Verbände vertreten. Auch die Öffentlichkeit erhält zukünftig früher und
umfassender die Gelegenheit, sich in Flurneuordnungsverfahren einzubringen.
„Wir wollen Bürgerinnen und Bürger sowie die Verbände und die Träger
öffentlicher Belange ab sofort schon vor dem förmlichen Verfahrens-beginn
über die Flurneuordnungen informieren. Alle sind aufgefor-dert, sich aktiv
in den Gestaltungsprozess eines nachhaltigen und lebenswerten Ländlichen
Raums einzubringen", so Bonde.
Ökologischer
Mehrwert für Mensch und Tier
auch wenn "die öffentlichen Gelder fließen"
„Wenn öffentliche Gelder fließen,
muss neben individuellem zugleich auch gesellschaftlicher Mehrwert erzeugt
werden. Flurneuordnungen sollen deswegen unsere Landschaft noch schöner und
ökologischer machen, ohne dabei wirtschaftliche Aspekte aus dem Auge zu
verlieren", sagte Bonde. Die Verwirklichung ökologischer Zie-le habe daher
in zukünftigen Flurneuordnungen Priorität. Die in Flurneuord-nungen
durchführbaren Bodenordnungsmaßnahmen ermöglichten es, Flächen so zu
gestalten, dass ökologische Vernetzungslinien entstehen und ihre
bestmögliche Wirkung entfalten. „Ob Biotopverbund, Generalwildwegeplan oder
Gewässerschutz: Die Flurneuordnung hat zukünftig auch die Natur stärker im
Blick. Damit ist nicht nur die grüne Infrastruktur für uns Menschen gemeint
wie beispielsweise Radwege und Grünanlagen. Es geht auch um die Wege, auf
die die Vielfalt der Tierarten im Land angewiesen ist", so der Minister.
Herausforderung:
Themen- u. kommunenüb-
ergreifende Regionalentwicklung: Konzepte
„Die heutigen Herausforderungen
an die Gemeinden des Ländlichen Raums sind vielschichtig. Überzeugende
Lösungen finden sich oftmals, wenn man über die eigenen Grenze hinaus denkt.
Deshalb unterstützt die Landesregierung eine themen- und
kommunenüber-greifende Regionalentwicklung", sagte Bonde. Durch
interkommu-nale Konzepte ließen sich künftige Planungen, Investitionen und
Förderungen besser aufeinander abstimmen. Kooperationen zwisch-en Gemeinden
würden angeregt und gemeinsame Entwicklungen und Projekte initiiert.
„Standorte für Windkraftanlagen befinden sich oft an Gemeindegrenzen. Die
Flurneuordnung ist hier das geeignete Instrument, um zum einen die
notwendige Infrastruktur für die Energiewende bereit zu stellen und den
ökologischen Aspekten Rechnung zu tragen", so Bonde abschließend.
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