Kein
Wort zu Erdogans Drohung "Todesstrafe" einzuführen:
Roderich Kiesewetters
tiefe Besorgnis: "Er-
dogan den Weg zur Alleinherrschaft geebnet
Niederlage für die Demokratie: Der
Türkei droht mehr Instabi-
lität: „Die Gesellschaft wird weiter gespalten und erodieren"
CDU-MdB
Roderich Kiesewetter ist auch über die Abstimmung der Türken vor allem in
Deutschland besorgt.AIZ-Foto:Dieter Geissbauer
Aalen. CDU-MdB Roderich Kiesewetter (Aalen)
reagierte auf den Ausgang des Referendums in der Türkei mit tiefer
Besorgnis: „Eine knappe Mehrheit der Wählerschaft hat sich für die
Abschaffung der parlamentarischen Demokratie ausgesprochen und Erdogan den
Weg zur Alleinherrschaft geebnet. Durch das Referendum wird das Amt des
Präsidenten enorm aufgewertet, zuungunsten des Parla-ments. Denn das
Parlament soll künftig nicht mehr die Möglichkeit haben, Minister
abzuberufen, die dann nur noch dem Präsidenten gegenüber verantwortlich
sind. Es steht dem Auflösungsrecht durch den Präsidenten machtlos gegenüber.
Das Amt des Premiermi-nisters wird abgeschafft. Damit wird ein
„Ein-Mann-System“ etabliert.
Erdogan hatte
gestärt gefordert die Todesstrafe einzuführen.
Kiesewetter hierzu: „Es ist zu erwarten, dass die Opposition dauerh-aft aus
dem politischen System entfernt wird und insbesondere die Kurden noch
härteren Repressionen ausgesetzt werden.“ Die Entscheidung der Türkei hin zu
einem autokratischen Staat fällt in Zeiten massiver Unruhen in der Region,
insbesondere im benach-barten Syrien und Irak. Der Konflikt mit den nach
Autonomie strebenden Kurden im Osten des Landes hält in unverminderter Härte
an. Zudem engagiert sich die Türkei in Syrien und dem Irak, um die Kurden in
der Grenzregion Syriens zurückzudrängen. Die Konflikte in der Türkei würden
dadurch eher weiter befeuert.
Die Proteste
gegen den Mörder Erdogan der nun sogar als Diktator Todesstrafe fordert vom
Januar haben doch gar nichts geholfen?
Da die Türkei jedoch nach wie vor wegen ihrer
geographischenLage zwischen Europa und dem Nahen Osten ein Schlüsselstaat
sei, müssten die Europäer und das NATO-Bündnis besonnen reagieren, so
Kiesewetter.
Kiesewetter ergänzte: „Konfliktlösung in der Region, Zurückdrängen des
Terrors des IS sowie politische Stabilität sind im Interesse der Türkei als
Mitgliedsland der NATO. Diese Themen müssen im NA-TO-Rat ganz oben auf die
Agenda. Die EU und NATO seien geford-ert, der Türkei den Wert des Dialogs
und die Gefahr der anwa-chsenden gesellschaftlichen Zerrissenheit im Land zu
vermitteln, so Kiesewetter. Der Ausgang des Referendums und seine
Konse-quenzen müssen im NATO-Rat thematisiert werden. Kiesewetter wies zudem
darauf hin, dass rund 44%der türkischen Exporte in die EU gehen sowie ca.
50% der Direktinvestitionen in der Türkei aus der EU kommen. Das
Bruttoinlandsprodukt befindet sich weiter auf Talfahrt (allein im 3. Quartal
2016 um rund -1,8%). Dieser Trend dro-ht sich nun infolge des Referendums zu
verstärken.
„Die Beitrittsgespräche sind nun bereits obsolet. Die avisierte Vertie-fung
der Zollunion zwischen der EU und Türkei muss zudem auf den Prüfstand, wenn
von der Türkei keine Signale der Entspannung und gesellschaftlichen
Versöhnung kommen – hier sollte die EU ans-etzen. Allerdings sollten die
Beitrittsgespräche erst dann offiziell für beendet erklärt werden, wenn die
Türkei die Todesstrafe einführt. Denn die Hälfte der Wahlberechtigten hat
sich für eine europäische Perspektive der Türkei ausgesprochen!“, führte
Kiesewetter aus.
Werte wie Rechtstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Schutz von Min-derheiten
seien elementar für die Lebensfähigkeit eines Staates und für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Kiesewetter. Kiesewe-tter abschließend:
„Deutschland und die EU sollten der Türkei unmissverständlich ihre Werte und
Interessen darlegen sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit anbieten.“
nachhaltig gelöst, so Kiesewetter. Zur Androhung nach dem Ergebnis eine
Volks-befragung zum Thema Todesstrafe durchzuführen antwortete Kiese-wetter
noch nicht, obwohl Kiesewetter derzeit in Fernsehnachrichten zu Themen
Türkei, Erdogan oder Tramp oder EU mehr präsent ist was ihm in dieser
geballten Art keine Werbung mehr einbringt.
Infos:
http://www.aaleninfo.de/jan16/28/erduan.htm |