Aalener Rathaus wurde
zum "Schlafsaal" umfunktioniert:
"Stadt Aalen wird bald gesetzliche Aufgaben
nicht mehr erfüllen: Das trifft
wieder Arme!"
Roland Hamm forderte am 1. Mai in Anwesenheit von Landrat
u. OB :"Gemeindewirtschaftssteuer: Sonst verrecken wir alle!"
Roland
Hamm hielt seine beste Rede. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Anstatt der Angebeteten am 1. Mai 2010 einen frischen und
liebevoll geschmückten Maibaum in den Garten als Liebesbeweis zu setzen
haben anscheinend einige Gewerkschaftler in Aalen das Aalener Rathaus mit
dem Garten der Geliebten verwechselt und kurzerhand das Aalener Rathaus zum
"Schlafsaal" umgewandelt und einen schlafenden Rathaus-Bediensteten in das
Bett gelegt und alles über dem Eingang so aufgestellt, dass nicht einmal die
Hausmeister die Möglichkeit bekamen diesen öffentlichen Protest zu
beseitigen.
Roland Hamm
forderte am 1. Mai "Gemeindewirtschafts-Steuer".
Das Delikate daran aber war die Tatsache, dass - letztes Jahr fehlte die
gesamte Prominenz - bei der 1. Mai-Kundgebung des DGB Aalen und Gmünd einige Meter weiter in
Richtung Marktbrunnen sich unter die etwa 400 Gewerkschaftler auch die
politische Prominenz erstmals komplett mischte: Unter anderem OB Martin
Gerlach der wie ein Gewerkschaftler von den Aalenern gefeiert wurde,
Landrat Klaus Pavel und Ulla Haußmann, die laut Bevollmächtigtem Roland Hamm
"sogar heute Morgen mit aufgebaut hatte" und so richtig wohl fühlte sich
Albrecht Schmid, seines Zeichens Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, der in
Aalen als "Politiker der Armen" gilt und auch soziale Taten das ganze Jahr
über vor allem auch für die Armen fol-gen lässt.
Das Volk steht
zusammen wenn es um die Arbeit auf Ostalb geht.
Roland Hamm eröffnete diese Feierstunde in der Aalener City wie immer mit
einer zündenden Rede, bei der er manches Mal übers Ziel hinausschuß, aber
erstmals alle und vor allem "Auch die Presse um Verständnis bitte wenn ich
demagogisch etwas über das Ziel hinaus geschossen bin und ich bitte die
Presse dies mir nachzusehen und nicht rücksichtslos auszuschlachten".
Die Kollegen von IG Metall mit J.
Mischko waren aktiv mit dabei.
Die Forderungen von Roland Hamm waren um so klarer und kompro-misslos: "Wir
brauchen einen Kurswechsel und einen politischen wechsel: Schluss mit dem
Schulden machen", denn gerade diese Herren in der Politik, der Wirtschaft
oder bei den Banken - da sei auch "Westerwelle nicht ausgeschlossen" -
"kümmern sich nicht um die Armen! Auch und gerade Westerwelle".
Landrat Pavel
(links) sonnte sich im Beliebtheits-Bad des Volkes.
Es sei schon aussagekräftig, dass ausgerechnet im letzten Krisen-jahr 2009
die Deutsche Bank 5,2 Milliarden Gewinn machte und davon nur lächerliche 2,9
% sich der Fiskus holte". Hamm: "Der Gewinn geht nicht an die Allgemeinheit
sondern an andere. Damit zahlte die Rettung der deutschen Banken die
Bevölkerung".
Unte den
Promis von links: Stadtpfarrer Bernhard Richter, Chef des AA, Karl Maier aus
Unterkochen, B. Ritter (FW/FDP) U. Haußmann.
Gerade in den letzten Monaten "haben Gewerkschaften und Betrie-bsräte
bewiesen, dass ohne ihren Einsatz auch im Ostalbkreis sehr viel mehr
Arbeitsplätze verloren gegangen wären". Jetzt müsse aber ein neuer und
arbeitsnehmerfreundlicher Kurs eingeschlagen werden: "Die geplante
Mitbestimmung passt nicht zu einem Öffentlichen Dienst in dem die
Mitarbeiter alles geben".
Dann sprach Hamm eine klare Warnung an Ministerpräsident Mapp-us aus: "Mappus
betreibt Gutsherren-Politik. Lassen wir die Mappus-Ziele gemeinsam und
entschlossen nicht zu! Wir sind weiter gegen Hartz vier und sind weiter für
die Einführung von Mindestlöhnen um den sozialen Herausforderungen aktuell
zu begegnen!"
Ein
Vorstandsmitglied hielt eine Rede: Roland Hamm war besser...
Hamm weiter: "Wir sind auch weiterhin gegen die Rente ab 67 und kämpfen
weiter für bessere Renten!" Als einen "Skandal" bezei-chnete Roland Hamm die
Tatsache, "dass wer ein Leben lang treu und brav 45 Jahre in die Rente
einzahlt von seiner Rente am Ende nicht einmal leben kann!"
Aber auch die Kommunen kamen mit viel Beifall bei Hamms kämpferischer Rede
nicht ungeschoren davon: "Die Kommunen brauchen auch auf der Ostalb eine
neue Finanzgrundlage aber keine weitere Flickschusterei". Hamm weiter: "Die
Stadt Aalen wird sehr bald wegen Finanznot ihre gesetzlichen Aufgaben nicht
mehr erfüllen und wahrnehmen können und das trifft wieder die Armen".
Herzliche Begrüßung v.l.: Landrat
Pavel, Roland Hamm, J. Mischko.
Hamms Forderung: "Wir brauchen eine Gemeindewirtschaftssteuer und die
Heranziehung auch der Ärzte zu den Aufgaben der All-gemeinheit: Lasst uns
übergreifend diese Forderung durchsetzen! Sonst verrecken wir noch alle!"
"LINKE"
vertreten: Seit Dezember ist Hamm nicht mehr Vorsitzender
Schließlich gab es wenigstens einen humoristischen Zug von Hamm am Ende
seiner Rede: Der Dank dass auch AOK-Chef zur Kundgebung kam und "danke
lieber Herr Stadtpfarrer Richter dass Sie heute Morgen mit Gott telefoniert
haben und wir gutes Wetter für diese Großveranstaltung bekamen..."
Fazit: Natürlich hat die AIZ OB Gerlach gefragt weshalb gerade er zu einer
Gewerkschaftsveranstaltung kommt wo doch immer gegen die Arbeitgeber
gewettert wird. Gerlach: "Es ist richtig dass die Stadt Aalen zu den größten
Arbeitgebern gehört aber heute komme ich als Martin Gerlach und als
Arbeitsnehmer... Schließlich besuche ich auch Veranstaltungen der
Arbeitgeber".
Kämpfer für Ostalb-Arbeitsplätze:
Roland Hamm und Josef Mischko.
Die Rede von Dr. Martin Allespach, IG Metall Vorstand, wirkte nach
der kämpferischen Rede des DGB-Vorsitzenden von Aalen und Gmünd Roland Hamm
(fast jede Minute tosenden Zustimmungs-Beifall) etwas sehr blaß und wirkte
auf mich so als stamme sie versehentlich aus dem Vorjahr, was ja nicht sein
konnte, denn im Vorjahr hatte der DGB seinen besten Redner nach Aalen
geschickt.. Musikalisch gestaltet wurde die Kundgebung von der
DGB-Song-gruppe “Haste Töne“ die such auch einmal was Neues einfallen lassen
müsste um keine Langeweile zu erzeugen. Dieter
Geissbauer
Wie jedes Jahr umrahmten
Gewerkschafts-Sängerinnen Feierstunde.
Das alte Repertoire der
Gewerkschafts-Sängerinnen blieb erhalten.
Immerhin eine Ende-Forderung:
"Qualifizieren statt ausrangieren". .
Beeindruckend: Politiker müssen sich
warm anziehen wenn sie die Forderungen der Gewerkschaften ohne Schaden
überstehen wollen.
Für kulinarische Köstlichkeiten beim
"Familienfest" war auch gesorgt
Tagesmotto 1. Mai: "Gegen den
Hunger, Löhne und Leiharbeit..."
Was mögen hier Josef Mischko u.
Landrat Pavel getuschelt haben?
Sind sich einig: Mindestlohn, jedem
einen sicheren Arbeitsplatz auf der Ostalb und zusammen halten: OB Gerlach
und Albrecht Schmid.
OB Gerlachs (links stehend) Mission
war delikat: Er war nicht als Arbeitgeber sondern als Aalener gekommen und
saß bei den Promis
Die Katholische
Arbeitsnehmerbewegung forderte für gute Arbeit Menschlichkeit und sozial
fgerechte Löhne bei der Mai-Kundgebung.
Jung und Alt stehen auf der Ostalb
zusammen wenn's um uns geht.
Rot war die angesagte allgemeine
Farbe: Kampf um Arbeitsplätze.
Roland Hamm am 1. Mai bei seiner
überzeugenden Mai-Rede 2010. |