LESERBRIEF ungekürzt zum Thema DRK-Tagung in Neresheim
Der Weg für die Privaten scheint laut Urteil frei zu sein_

"Sind
 unsere Hilfsorganisationen nicht gezw-
ungen sich privaten Anbietern anzupassen
?"
Am 6.5.2010 hat  der Europäische Gerichtshof entschieden,
dass nicht nur anerkannte Hilfsorganisationen tätig sein dürfen


Auch der MHD muss sich wie das DRK mit den Privaten messen.    
Aalen. Guten Tag Herr Geissbauer. Sie haben geschrieben „Rettungsdienst darf eben so wenig wie Altenpflege zu einer beliebigen Ware werden. Ich vermute, dass diese Titelaussage, vor allem in Zusammenhang mit dem bundes-deutschen Rettungsdienst und deren  Betreibern, ein frommer Wunsch bleiben wird. Am 6.5.2010 hat  der Europäische Gerichtshof entschieden, dass künftig nicht nur die sogenannten anerkannten Hilfsorganisationen und Feuerwehren als Rettungsdienstanbieter tätig sein dürfen, sondern insbesondere auch private Unternehmen. Deren Sitz kann in Deutschland oder auch anderen EU Ländern sein. Ich befürchte, die Umsetzung wird zügig erfolgen. In Zeiten knapper Gelder freuen sich Kommunen und Kostenträger über jeden Anbieter, der die gestellten Anforderungen zur Ausführung des Rettungsdiens-tes für wenig Geld erfüllen kann.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie es den privaten Rettungsdienstanbietern gelingen kann, zu wesentlich geringeren Kosten, gleiche Qualität anbieten zu können. Ich bezweifle nicht, dass die Qualifikation des Personals, und die Ausstattung von Rettungsmitteln, von der der Hilfsorganisationen abweicht, denn diese Vorgaben sind durch Gesetze geregelt.

Die DRK-Tagung in Neresheim: Zustimmung von allen Ehrenamt-lichen zur These des DRK-Kreisvorsutzenden Dr. Eberhard Schwer-dtner „Rettungsdienst darf eben so wenig wie Altenpflege zu einer beliebigen Ware werden".                      AIZ-Foto; Dieter Geissbauer
Aber wie sehen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Priva-ten aus. Sind Entlohnung, Urlaubsanspruch und soziale Leistungen vergleichbar?  Es stellen sich Fragen über Fragen, die ich nicht beantworten kann. An Spekulationen werde ich mich nicht beteiligen, vermute aber, dass nach betriebswirtschaftlichen Kriterien, ein Einsparpotenzial nur beim Personal gefunden werden kann. Ich hoffe sehr, dass sich die Hilfsorganisationen nicht „gezwungen“ sehen, sich eventuellen privaten Anbietern anzupassen, indem es z.B. zum Austritt aus den Tarifgemeinschaften kommt.

Nun im Grunde genommen ein Thema aus der Arbeitswelt der Rettungsdienste, aber ein öffentliches, das auch unsere Versicherten Bürger interessieren könnte. Zum anderen haben die Menschen ein Recht auf frühzeitige Information.

Bitte beachten Sie im Anhang den Beitrag „Die Tatütata Priva-tisierung“.http://www.aaleninfo.de/juni10/17/leserbrief_drk.pdf Beiliegende Bilder aus den noch „guten Zeiten“ im Rettungsdienst im Ostalbkreis sind frei.

Mit freundlichen Grüßen
Alfred Brandner
Moltkestraße 23
73525   Schwäbisch Gmünd
Fax & Fon: + 49 - 3222 3762826
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