Kreisvorsitzender Dr.
Schwerdtner bei DRK-Kreisversammlung:
"Rettungsdienst darf
ebenso wenig wie Alt-
enpflege zu einer beliebigen Ware werden"
"DRK-Pflegehotel hat sich mit
86,29 % Belegung positiv weiter
entwickelt": 1.700 Aktive u. 205.000 Stunden Ehrenamt-Dienst
Dieser
geniale Pionier und DRK-Kreisvorsitzende Dr. Eberhard Schw-erdtner hat seine
Truppe des DRK-Kreisverbandes "gut aufgestellt" und für die Zukunft
gerüstet: Der Vorsitzende bei seinem Rech-enschaftsbericht.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Neresheim.
In seiner Rede anlässlich der DRK-Kreisversammlung am Mittwoch 12. Mai 2010
erinnerte in der vollbesetzten Härts-feldhalle in Neresheim Kreisvorsitzender
Dr. Eberhard Schwerdtner an den 30. Oktober 2010 an den100. Todestag von
Henry Dunant, "dem Ideengeber des Roten Kreuzes als Folge seiner Erlebnisse
bei der Schlacht von Solferino und 1. Friedensnobelpreisträgers. Seine Idee,
sich als Anwalt der Menschen zu sehen, die Hilfe brauchen, gilt bis heute
fort. Wir fühlen uns mit dieser Idee fest verbunden", sagte Dr. Schwerdtner.
Wenn das DRK
alias Kreisvorsitzender Dr. Schwerdtner ruft dann kommen sie alle die großen
"Promis der Ostalb": Vorne 2. links der gastgebende Neresheimer
Bürgermeister Dannemann und der DRK-Landesgeschäftsführer Heinz (links
vorne). Rechts: CDU-MdL Win-fried Mack, Sozialdezernent Josef Rettenmaier,
der neue AOK-Chef und KSK-Direktor Schiele aus Neresheim der ein "Heimspiel"
hatte.
Der DRK-Kreisverband sei heute "gut aufgestellt sind. Dass das so ist,
verdanken wir einem sehr guten Miteinander unserer engagierten Kameradinnen
und Kameraden sowie den hoch motivierten hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Dafür allen ein ganz herzliches Dankeschön!".
Bild des
Tages: Dr. Eberhard Schwerdtner und komplette Vorstand.
Die Leistungsbilanz im Jahr 2009 sei gut und im Rechenschafts-bericht
verewigt. Dr. schwerdtner: "Wir haben rund 1700 Aktive alles Freiwillige,
wie Dunant sie sich schon vor 150 Jahren vorgestellt hat. Das Rote Kreuz
lebt von Menschen, die sich mit Leidenschaft, Engagement und Sachverstand
für diese Idee einsetzen. Jeden Tag neu. Das was das Rote Kreuz so
einzigartig macht, ist die Hilfe der vielen ehrenamtlichen Menschen überall
in der Welt und auch hier vor Ort in unserem Kreisverband und in seinen
Ortsvereinen. 205.000 Stunden ehrenamtliche Dienste sind unser größtes
Kapital bei aller Professionalisierung bis heute."
Trotz
Operationen schlägt sein Herz bis zum Ende nur für das DRK.
In diesem Zusammenhang ist erfreulich, dass unsere zwei Katastrophenschutze
nicht nur erhalten werden, sondern auch noch materiell (neue Fahrzeuge)
ausgebaut werden konnten. Damit können wir ein funktionierendes, auf
ehrenamtlichem Engagement basierendes System erhalten.
Unersetzbar
ist Dr. Schwerdtner : Genialer DRK-Kreisvorsitzender.
Bemerkenswert war im Jahr 2009 auch eine Aktion der Bergwacht, einer hoch
motivierten und schlagkräftigen Gruppe in unserem Kreisverband. Der Bau
eines Sommer- und eines Eiskletterturms, wovon letzterer bereits eingeweiht
werden konnte war eine tolle Idee, die uns weit über den Ostalkreis hinaus
bekannt macht. Mögen diese „Türme" auch helfen, dass wir junge Bergwachtler
gewinnen.
Während der
"Entlastung" und Kassenbericht: Komplette Vorstand.
Viel Arbeit hat uns der ganze Rettungsdienst über das Jahr bereitet. Sowohl
die gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist als auch die Wirtschaftlichkeit waren
Anlass für die Krankenkassen im Bereichsausschuss ein Gutachten zu
beantragen, das inzwischen vorliegt. Dieses Gutachten zeigt, dass wir einen
wirtschaftlichen Rettungsdienst haben und auch bei der Hilfsfrist gut
liegen.
Mit der Erweiterung der Vorhaltung in Ellwangen um 4380 und Bopfingen um
1.725 Rettungsmittelvorhaltestunden sowie der Schaffung eines eigenen
Vorsorgungsbereichs Neresheim mit einem NEF rund um die Uhr, werden wir die
Hilfsfrist – auch bei den Notärzten – einhalten können.
"Motoren des
DRK": Kreisbereitschaftsführer Maile und Schwerdtner.
Mein besonderer Dank gilt auch den ehrenamtlichen Fahrbereit-schaften ebenso
wie den „Helfern vor Ort Gruppen" und den SEG’s. Gerade das ehrenamtliche
Element im Rettungsdienst das nicht selbstverständlich ist, haben die
Krankenkassen gewürdigt. Wir sind allen dankbar, dass wir einen so
zuverlässigen, einwandfreien und effektiv arbeitenden Rettungsdienst haben.
Mein Dank richtet sich deshalb an die hauptamtlichen Kräfte ebenso wie an
die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer."
Erstmals mit
dabei: Nachfolgerin von Frau Schütz-Fatum (rechts).
Mit Sorge beobachte er jedoch, wie im Übrigen alle Organisationen,
"dass manche den Rettungsdienst ausschließlich unter
Wettbewer-bsgesichtspunkten sehen und deshalb eine Ausschreibungspflicht,
auch unter Beteiligung Privater, europaweit fordern. "Das wollen wir nicht!
Deshalb bemühen wir uns in SGB V den Rettungsdienst nicht nur – wie heute -
als Transportleistung, sondern im Interesse der betroffenen Patienten als
eigenständige medizinische Leistung anerkannt zu bekommen. Der
Rettungsdienst darf ebenso wenig wie die Altenpflege zu einer beliebigen
Ware mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen werden. An die Politik
appellieren wir, uns hierbei zu unterstützen."
Bild des
Jahres: Neben Schwerdtner kann Maile wieder lachen...
Erfolgreich weiterentwickelt wurden laut Rechenschaftsbericht von Dr.
Schwerdtner die Angebote für ältere Bürgerinnen und Bürger. Im letzten Jahr
ist das Seniorenzentrum Hüttlingen eingeweiht worden, was der
Kreisvorsitzende als "eine Erfolgsgeschichte" bezeichnete. Aber auch "die
weiteren Altenpflegeheime genießen einen guten Ruf, haben eine hohe Qualität
und schneiden bei den Bewertungen durch den MdK bisher sehr gut ab".
Die
Nachfolgerin von Frau Schütz-Fatum (links) war erstmals alleine ohne
Schütz-Fatum an der vordersten Front des Kreisverbandes.
Das DRK-Pflegehotel habe sich im Jahr 2009 positiv weiterent-wickelt. Der
Belegungsgrad von 86,29% zeige, dass das Pflegehotel als besonderes Angebot
der Altenhilfe in Aalen angekommen ist. Es sei heute "ein wichtiger Baustein
im ganzheitlichen Altenhilfean-gebot unseres Kreisverbandes".
Maile (links)
schaut seinem großen Meister und Chef über Schulter.
Demenz macht hilflose Menschen "die viel
Schutz, Liebe u. Aufmerksamkeit brauchen"
Dr. Schwerdtner: "Neue Herausforderungen erfordern auch neue Antworten. Mit
der Demenzberatungsstelle, dem häuslichen Betreu-ungsdienst und der
Einrichtung von Betreuungsgruppen, haben wir auf eine der demographischen
Auswirkungen einer alternden Gesellschaft reagiert. Demenz macht aus agilen,
wachen Menschen hilflose Menschen, die viel Schutz, Liebe und Aufmerksamkeit
brauchen. Oft werden Angehörige von den Herausforderungen überrollt. Mit
unserem Team Hauptamtlicher und Ehrenamtlicher nehmen wir uns dieses Themas
an und helfen den Betroffenen ebenso wie den Angehörigen."
Ein Team wie
Gott sie nicht hätte idealer schaffen können: Maile als DRK-Kämpfer und
Schwerdtner in Rolle des großen Vorsitzenden.
Migration ist trotz
der 25 % auch auf Ostalb
nach wie vor ein höchst umstrittenes Thema
Migration sei in Deutschland nach wie vor ein höchst umstrittenes Thema.
Dabei wird übersehen, dass schon heute auch bei uns hier im Ostalbkreis der
Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund bei 20 – 25% liegt. Dr.
Schwerdtners Appell: "Wir dürfen dieses Thema nicht den Extremisten
überlassen, sondern müssen die Chancen sehen. Gerade wir als Rotes Kreuz
sind aufgerufen, Menschen mit Migrationshintergrund sowohl im Ehrenamt als
auch im Hauptamt zu integrieren."
Er sei sich mit dem DRK-Präsidenten Dr. Seiters einig, dass die
interkulturelle Öffnung als ein Schlüsselfaktor zur Zukunftsfähigkeit auch
beim Roten Kreuz zu sehen ist. Deshalb müssen auch der
DRK-Kreisverband "den Weg der Öffnung weitergehen und die Themenfelder als
eine neue Herausforderung noch offensiver aufneh-men als bisher".
Totengedenken
nach dem Lied des Kameraden durch MV Neresheim
Jugend darf auf
Ostalb keinesfalls Orientier-
ung verlieren und in Scheinwelten abtauchen
"Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch ein anderes sehr wichtiges
Zukunftsthema ansprechen. Durch den unaufhaltsamen technologischen
Fortschritt mit all seinen Chancen aber auch Gefahren und Risiken – denken
wir etwa nur an das weltweite Internet – scheinen immer mehr Kinder und
Jugendliche die menschliche Orientierung zu verlieren, tauchen ab in
virtuelle Scheinwelten, verlieren Bindungen und Bezüge im persönlichen
Bereich. Ich habe jüngst persönlich einen solchen dramatischen Fall erlebt.
Kreisbereitschaftsführer Maile im ungewohnter Führungs-Position.
Doch es geht auch anders. Ich denke mit Freude an unsere vielen
Schulsanitätsgruppen und die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten im
Jugendrotkreuz. Hier lernt die „Generation von morgen" schon sehr früh, was
es heißt Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für das eigene Tun und
Handeln, sondern auch für den Nächsten. Hier lernen junge Menschen außerdem
wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens beantwortet werden kann:
durch Solidarität, durch einen kameradschaftlichen Geist und schließlich
durch die Zufriedenheit, die ein solch freiwilliger Einsatz vermittelt."
Mit 900
FSJ-Teilnehmern ider Kreisverband
Aalen "einer der größten Träger bundesweit"
Deshalb sei der DRK-Kreisverband zurecht "stolz auf unsere 1378 JRK-ler
sowie unsere 16 Schulsanitätsgruppen aber auch auf unsere 894 FSJ-ler. Das
FSJ feiert dieses Jahr im Kreisverband sein 10-jähriges Jubiläum. Mit nahezu
900 Teilnehmern ist der Kreisverband Aalen einer der größten Träger
bundesweit. Es ist nur zu hoffen, dass das FSJ durch die Diskussion über den
Zivildienst nicht beschädigt wird. Das wäre unverantwortlich."
zum Schluss dankte in seiner Rede Dr. Schwerdtner dem Landkreis, den Städten
und Gemeinden und den DRK-Fördermitgliedern. "Mit ihrer Unterstützung
bekennen sie sich zu unserer Arbeit und zu unserem Verband. Mit Ihnen hoffen
wir, unsere Aufgaben und unsere Arbeit auch in finanziell schweren Zeiten
gut und umfassend zu meistern." Der DRK-Kreisvhef dankte aber auch der
Kreisgesch-äftsstelle, sowie jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem
einzelnen Mitarbeiter für ihr engagiertes und erfolgreiches Tun. Der
besondere Dank galt auch den aktiven Mitgliedern des DRK, die sich mit ihrer
Kraft ehrenamtlich, selbstlos und ohne einen Cent Bezahlung im Zeichen des
Roten Kreuzes für die Gemeinschaft eingesetzt haben.
Gemeinsam
die "DRK-Erfolgsgeschichte der
Menschlichkeit auch in 2010 fortschreiben!"
Schwerdtners dringender Appell an alle: "Lassen Sie uns gemeinsam 2010
weiter daran arbeiten, Gelungenes zu sichern und neue Herausforderungen
anzupacken. Das gute Miteinander von Ehrenamt und Hauptamt ist das beste
Fundament für die Aufgaben der Zukunft und damit die Weiterentwicklung
unseres Verbandes. Vor 151 Jahren begann die Geschichte des Roten Kreuzes
auf dem Schlachtfeld von Solferino. Die Geschichte des Roten Kreuzes lebt
bis heute. Lassen Sie uns alle gemeinsam diese Erfolgsgeschichte der
Menschlichkeit auch in 2010 fortschreiben." Dieter
Geissbauer |