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Der Aufsichtsrat und OB
Gerlach haben schon zugestimmt:
Aalener "Wahrzeichen Gaskessel" verschwi-
ndet: Vielleicht letzte Bilder für Nachkommen
Erhaltung oder Aufbau in der City würde
Millionen Euro kosten
Dr. Schurig für Abriß - SW bauen 54 Meter-Turm mit dem Cafe?

Ihm "bricht es das Herz" aber er
freut sich auch dass die Aalener einsichtig sind: Cord Müller vor dem
Wahrzeichen Gaskessel der nächste Woche verschwinden wird.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Es ist
beschlossene Sache und schon nächste Woche wird abgerissen und das Blech und
das Eisen von Scholz aus Essingen einklassiert: Da die Landesgartenschau 2011 bis 20120 nicht mehr nach
Aalen kommen wird hat auch Aalens ältestes Wahrzeichnen der hohe
Gaskessel-Turm zwischen Finanzamt und Hallenbad eine Lebensgrundlage
verloren: Aalens letztes großes Wahrzeichen der "Gaskessel" wird endgültig
dem Erdboden nieder gemacht und wird diesen Stadtteil erheblich verändern.

Gaskessel:
Stadtwerkechef Cord Müller (re.) heute im SWR-Inteview.
Zwar müssen die Stadtwerke Aalen als Besitzer des Turms handeln weil der
Turm inzwischen rostig ist und die Gefahr besteht dass er in sich zusammen
fällt und eine Einsturz-Katastrophe im Bereich Hirschbach auslösen, aber
andererseits war es Pressesprecher Uwe Förstner und Stadtwerkedirektor Cord
Müller bei der Pressekon-ferenz am Freitag 2. Juli 2010 anzumerken: Es
standen ihnen schon Tränen in den Augen denn der Gaskessel-Turm wird auch
ihnen bald fehlen und auch sie werden wie die Aalener die noch letzten
eingefangenen Bilder des Giganten ihren Nachkommen zeigen mit der Bemerkung:
"Das war einmal unser Aalen..."

Für den
Aalener Gaskessel hatte es keinen "TÜV" mehr geheben.
Nun sei vorausgeschickt, dass zur Pressekonferenz alle Presseleute der
Ostalb angesichts der hohen Bedeutung des Aalener Wahr-zeichens Gaskessel
kamen (sogar SWR und Radio Ton aber der in Sachen Leserzahlen und
Fachkenntnis unbedeutende Schwöpo-Mann R. B. ließ sich sich ohne
Entschuldigung Waten) alles da war was Rang und Namen hatte: Sogar die
Pressesprecherin der Stadt Aalen U. Singer, deren Chef und
SW-Aufsichtsratsvorsitzenden OB Martin Gerlach davon geträumt hatte zur
Landesgartenschau (die entfällt wegen dem Sparen des Gemeinderates) an
gleicher stelle den Gaskessel weiter zu betreiben als Aussichtsturm.

Das Aalener
Wahrzeichen Gaskessel wird schon ab der nächsten Woche Stück für Stück
abgerissen: Vordergrund Aalener Hallenbad.
Das alles aber ist nicht mehr möglich. Denn auch dem neuen Chef der
Stadtwerke Aalen ist inzwischen die Stadt Aalen und ihr Wahr-zeichen sehr
ans Herz gewachsen und deshalb war beim Warten auif den späten Schwäpo-Mann
natürlich die AIZ-Frage an Cord Müller fällig: "Sie müssten doch gegen Ihre
eigenen Stadtwerke-Pläne Amok laufen und für den Erhalt des Gaskessels
kämpfen?" Die Antwort des Stadtwerke-Chefs war sehr verblüffend:

Nächte Woche
Vergangenheit: Der rostige Gaskessel wirt beseitigt.
Müller: "Auch mir
bricht das Herz aber Millio-
nen müssten Aalener Gaskunden zahlen!"
"Auch mir blutet das Herz", sagte Cord Müller zur AIZ und blickte
hinauf zur Spitze des über 54 Meter hohen Gaskessel-Turmes. "Aber wir können
nicht Millionen in den Gaskessel investieren und außerdem gibt es heute
modernere und billigere Techniken um den Gasdruck in den Gasleitungen zu
regulieren".

Der
Gaskessel ist rostig: Fotografiert vom Parkplatz Hallenbad aus.
Selbst wenn man die Millionen Kosten für dieses "Wahrzeichen der Stadt
Aalen aufbringen und investieren würde, was sollen wir mit einem solchen
Gaskessel heute noch anfangen wo direkt neben dran moderne Anlagen den
Gasdruck regulieren und moderne und sichere Tanks mit Gast zum
Druckausgleich gefüllt sind?" Dann aber kam ein Argument von Cord Müller
das selbst mich überzeugte: Diese Millionen müssten natürlich wieder auf
unsere Gaskunden umgelegt werden und das würde die Gaspreise in Aalen hoch
treiben!
Historiker und
Stadtarchivar Dr. Schurig nicht
traurig oder kampfbereit: Kommt Besseres?

Die AIZ hatte auch bei den hetzerischen fragen Erhalt des Gaskess-els als
Wahrzeichen bei unserem Stadtarchivar und Historiker Dr. Schurig keine
Chance (mittlerweile war die auf 10 Uhr von den SW angesetzte
Pressekonferenz schon 20 Minuten wegen Schwäpo-Mann überfällig) den besten
Kenner der Aalener Stadtgeschichte mit ins Boot derer zu bringen die gegen
den Abriß sind.

Sind sich
einig: SW-Chef Cord Müller und Stadtarchivar Dr. Schurig.
Dr. Schurig wörtlich: "Nein, ich bin für den Abriß des
Wahrzeichens Gaskessel. Es geht nicht dass wir Historiker immer der
Vergangenheit nachtrauern wir müssen in die Zukunft blicken (uns als ob er
den Knüller des Tages schon gewußt hätte) nach dem Abriß kann vielleicht
doch viel Besseres kommen?"

Für neuen Aalener
Aussichtsturm hoch zum
Cafe 4 m Blech des Wahrzeichens Gaskessel
Dr. Schurig sollte Recht behalten: Cord Müller selbst gab dann zu
Beginn der Pressekonferenz zu, dass ihm schon Angebote vorliegen was man mit
der Freifläche des Gaskessels machen könnte und er und der Aufsichtsrat (den
OB wird's als Vorsitzenden auch freuen) dem Angebot näher treten wird: "Der
Gaskessel wird ja nur bis zum Sockel abgetragen. Dieses Bleck und der Stahl
kommen zu Schulz nach Essingen zur Wiederverwertung. Wir werden aber vier
Quadratmeter des historischen Gaskessel-Bleches nicht Scholz geben sondern
behalten und nun einen ebenso hohen Túrm auf dem Gaskessel-Fundament bauen
und oben auf dem Aufsichtsturm ein Cafe etablieren und vielleicht das
historische Gaskessel-Blech wenig-stens als Dach nutzen". Wir berichten
noch heute auch ungekürzt - wie immer weil unsere Leser mündig sind - über das was dazu die Stadtwerke zu sagen hatten.
Dieter Geissbauer

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