Schlechte Weihnachtsbotschaft:400 Mitarbeiter sind informiert
Schlote von Lindenfarb Unterkochen rauch-
en aus? Insolvenz-Verfahren beim AG Aalen
Lindenfarb Textilveredelung Julius
Probst Unterkochen stellte
Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung: Zahlungsunfähig?
Aalen-Unterkochen. Die
Firma Lindenfarb Textilverede-lung Julius Probst GmbH & Co. KG hat
am Freitag 2. Dezember 2016 beim Amtsgericht in Aalen wegen drohender Zahlungsun-fähigkeit einen Antrag auf Sa-nierung in Eigenverwaltung
gestellt. Ziel ist eine interne Re-strukturierung des Textilver-edlers. Der
Geschäftsbetrieb lä-uft während des gesamten Verf-ahrens ohne
Einschränkungen weiter. Die rund 400 Mitarbeiter wurden heute über das
Verf-ahren informiert. Sie sind über das Insolvenzgeld bis Ende Februar
abgesichert. Foto: Der neue Geschäftsführer (Bild)
soll's richten
Gibts noch die
Rettung für Lindenfarb? AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ist eine Sonderform des
Insolvenzverfahrens. Dabei bleibt das Unternehmen voll handlungs-fähig. Es
gibt keinen Insolvenzverwalter, sondern lediglich einen vom Gericht
bestellten Sachwalter, der das Verfahren für die Gläubiger begleitet und
überwacht. Das Amtsgericht Aalen bestellte den erfahrenen Stuttgarter
Rechtsanwalt Dr. Tibor Braun von Illig, Braun und Kirschnek zum vorläufigen
Sachwalter.
Während des Restrukturierungsprozesses vertraut das Unterneh-men, das mehr
als 30 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, auf den Sanierungsspezialisten
Detlef Specovius von Schultze & Braun. Specovius begleitete unter anderem
die Werkstattkette A.T.U, das Dialogmarketingunternehmen MeillerGHP oder die
Modekette Sinn Leffers durch deren Eigenverwaltungsverfahren. Der
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht wurde von den Gesellschaftern
zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer berufen.
„Wir wählen den Weg der Eigenverwaltung ganz bewusst, um die Instrumente
eines solchen Verfahrens für eine dauerhafte Sanierung des Unternehmens
kurzfristig nutzen zu können. Lindenfarb hat interne strukturelle
Herausforderungen zu meistern, die das Ergebnis belasten und dazu führen,
dass das Unternehmen nicht kostendeckend produziert. Ich bin zuversichtlich,
dass es uns in den kommenden Wochen gelingen wird, ein tragfähiges und für
alle Seiten akzeptables Sanierungskonzept zu erarbeiten und umzusetzen.
Damit sollen das Unternehmen und möglichst viele Ar-beitsplätze am Standort
in Aalen erhalten werden“, beschreibt Spec-ovius die Ziele des Verfahrens.
Die Lindenfarb Textilveredelung Julius Probst GmbH & Co. KG ist Europas
größter unabhängiger Textillohnveredler und Marktführer für Maschenware. Das
Unternehmen veredelt vorwiegend Technische Textilien, z.B. Stoffe für
Dachhimmel von Automobilen, aber auch Heim- und Bekleidungstextilien. Das
Leistungsspektrum umfasst sowohl Oberflächenbehandlungen wie Rauen, Scheren,
Schleifen und Prägen als auch das Färben, Bleichen, Waschen, Reinigen und
Beschichten von Textilien.
Die wie Lindenfarb ebenfalls zur LIFA-Gruppe gehörende Textilver-edelung
Erzgebirge GmbH & Co. KG mit Sitz im sächsischen Sehmatal-Cranzahl ist von
der Insolvenz der LIndenfarb Textilvered-elung Julius Probst GmbH & Co. KG
nicht betroffen.
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenz-verwaltung
und Beratung von Unternehmen in der Krise. Mit rund 650 Mitarbeitern an mehr
als 40 Standorten in Deutschland und im europäischen Ausland vereint
Schultze & Braun als einer der weni-gen Anbieter juristischen und
betriebswirtschaftlichen Sachverstand unter einem Dach. Schultze & Braun
unterstützt Unternehmen regional, national und international in allen
Sanierungs- und Rest-rukturierungsfragen, führt sie durch Krise und
Insolvenz oder zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber hinaus
berät und vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der klassischen
Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung.
Infos:
http://www.aaleninfo.de/mai14/11/lindenfarb.htm |