"Andacht dort auf Gleis eins wo sonst so
viel Hektik ist":
Heilige Licht aus Betlehem 18,24 Uhr pünkt-
tlich im Aalener Hauptbahnhof angekommen
Etwa über 100 Gläubige und
Kinder mit Laternen haben ihre
Kerzen am Heiligen Licht aus Betlehem feierlich entzündet
Mit "Macht hoch die Tür" wurde das
Friedenslicht aus Betlehem (mitte) auf dem Hauptbahnhof in Aalen
nicht nur von den Gläubigen des dekanates Aalen sondern auch von
Gemeindereferentin Ange-lika Keßler (links) und Aalens Stadt-Pfarrer
Bernhard Richter (rechts) am Gleis 1 begrüßt.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Erwartungsvoll standen sie da auf dem Bahnsteig von Gleis eins: Etwa
einhundert Erwachsene, Gläubige und Kinder mit Laternen bewaffnet und
warteten am Sonntag dem 12. Dezember 2010 traditionell gemeinsam mit ihrem
Seelsorger dem evange-lischen Pfarrer und Kreisrat (SPD) Bernhard Richter
auf das Heilige Licht aus Betlehem, das die Aalener Pfadfinder von
Stuttgart aus mit dem Regionalzug nach Aalen bringen sollten.
Warten auf das
Friedenslicht: Pfarrer Richter und Bahnhofsmission.
Natürlich wurde die angespannte Nervosität durch Kontaktaufnahm-en und
Gespräche etwas unterdrückt und die Wartezeit verkürzt: Denn bei dieser
Gelegenheit erfuhr man auch, dass zwar Pfarrer Richter und die Evangelischen
aus Aalen den Göttlichen Segen für diese Licht-Überbringung aus Betlehem
erbeten hatten, aber Pfarrer Richter "ging auf Nummer sicher: Ich habe
aus Sicherheits-Gründen schon eine Ersatz-Laterne besorgt die wir aber jetzt
nicht mehr brauchen weil wir das Original-Licht aus Betlehem haben", sagte
freimütig Stadtpfarrer Bernhard Richter.
Eine Einheit:
Der Glaube und das Friedenslicht direkt aus Betlehem.
Auf jeden Fall waren sich die Gläubigen sicher: "Der Zug kommt
bestimmt pünktlich und das Heilige Licht aus Betlehem ohne auszugehen nach
Aalen um dann in allen evangelischen Kirchen im nächsten
Weihnachtsgottesdienst präsentiert zu werden und im Mittelpunkt zu stehen".
Mit dem
ökumenischen Gottesdienst mit dem Titel "Auszeit" wurde das
"Friedenslicht aus Betlehem" in Aalen plötzlich sehr heimsich.
Dabei wurde sogar Lob für die Bundesbahn gespendet: Die wack-eren Frauen von
der Aalener Bahnhofsmission hatten sogar einen alkoholfreien Punsch angesetzt und
selbst auch davon ausgiebig probiert, denn auf dem Bahnhof war es auf
Bahnsteig 1 kalt und zugig. Sie haben diesen Punsch für "super" befunden und
den Rest natürlich auch an die anwesenden Gäste am Ende der Andacht
ausgeschenkt.
Gemeinsam
wurde Andacht auf dem Bahnsteig im Gebet gestaltet.
Andere Gläubige waren sich sicher: "Dem Heiligen Licht aus Betlehem wird
nichts passieren es wird wie täglich Hunderte Bahnkunden unbeschadet im
Aalener Hauptbahnhof ankommen. Darüber wird schon Gott seine Hand halten und
den Segen zu-lassen". Außerdem sei auf die Bahn verlass wenn Gott Kontakt
mit seinen Schäfchen durch das Heilige Licht aus Betlehem aufnimmt". Denn
"es ist heute schon sicherer mit der Bahn zu fahren als mit dem eigenen Auto
uns schließlich im Krankenhaus zu laden..."
Titelbild:
Pfarrer Richter und Angelika Keßler nach der Licht-Ankunft.
Plötzlich ein kleiner Tumult auf dem Bahnsteig von Gleis eins: "Aus
organisatorischen Gründen" hatte der Betlehem-Licht-Regisseur Pfarrer
Bernhard Richter entschieden "nicht auf Gleis 2 das Licht aus Betlehem
entgegen zu nehmen sondern hier am Aufgang zu Gleis eins".
Auch dieses
Kind bekam am Ende "Friedenslicht aus Betlehem".
In der Tat war diese Regie-Anweisung des Stadtpfarrers geradezu genial und
dringend notwendig: Als der Schaffner über Lautsprecher den Zug aus
Stuttgart pünktlich ankündigte folgte die ganze gläubige Schar der Schäfchen
Stadtpfarrer Bernhard Richter an den Aufgang zu Gleis eins und dort stürmten
Hunderte Fahrgäste aus dem Zug aus Stuttgart und wollten natürlich nachhause
und stürmten die Aufgänge hoch.
Entsetzen bei den Christen aus Aalen: "Hoffentlich kommt das Heilige Licht
aus Betlehem bei diesem Gedränge leuchtend an". Pfarrer Richter und
Amtskollegin Gemeindereferentin Angelika Keßler liefen an den Aufgang zu
Gleis eins den Menschen entgegen und bangten ebenfalls mit. Bei dieser
Gelegenheit ließ Pfarrer Richter ein dickes Lob an die AIZ los "sehr guter
Bild- und Textbericht von der Mahnwache bzw. Tag der Menschenrechte am
Marktbrunnen" und ging gegenüber der AIZ auf das Schreiben des Botschafters
von Sri Lanka ein, der eigentlich nach Aalen zu einem Gespräch eingeladen
werden wollte um klar zu stellen dass die Regierung von Sri Lanka niemanden
ermordet oder die eigenen Tamilien umbringt.
Pfarrer Richter würde nicht in Botschaft von
Sri Lanka gehen: Angst ums eigene Leben
"Was ist daraus geworden" lautete die AIZ-Frage an Pfarrer Richter
während andere auf das "Friedenslicht aus Betlehem warteten". Der
Stadtpfarrer legte ein offenes und genau so überraschendes Geständnis ab:
"Ich weiß nicht... ich habe den Brief des Bot-schafters verloren und deshalb
nicht beantworten können..." Aber eine sei "sicher: Selbst wenn mich der
Botschafter in die Botschaft eingeladen hätte ich wäre dort nicht hin
gegangen. Ich hätte um mein Leben gefürchtet weil ich die Wahrheit über Sri
Lanka und die Morde dort verbreite..."
:
Dann aber der Betlehem-Moment: Die Pfadfinder mit dem Friedenslicht kamen
die Treppe hoch und übergaben das Friedens-licht aus Betlehem - allerdings
sehr vorsichtig sodass kein Wind-stoß es ausblasen konnte. Auch bei den
Pfadfindern ein Aufatmen das für alle sichtbar und hörbar wurde dass das
Licht nun durch viele Kinder und Erwachsenen und natürlich auch durch die
Küs-ter/innen und Aalener Pfarrer in die Aalener Kirchen und Wohn-zimmer
getragen wurde.
Stadtpfarrer Richter ging dann in der Andacht auf dem Bahnsteig auf Gleis 1
auf die Hektik ein "dies sonst hier auf Bahnsteig 1 herrscht - aber heute
herrscht und die Freude auf das Weihnachtsfest und den nächsten Gottesdienst
mit dem Friedenslicht aus Betlehem". Nun werde das Licht aber auch an die
Vergessenen in die Krankenhäu-ser, die Altenheime und natürlich auch in die
wartenden Aalener Familien gerne hinein getragen.
Am Ende war die Frage berechtigt: "Worin liegt eigentlich der Unterschied
zwischen normalem Kerzenlicht und dem Friedenslicht 2010 aus Betlehem?" Die
Antwort konnte jede selbst nachvoll-ziehen der bei der Übergabe dabei war:
"Der weihnachtliche Frieden ist selbst auf dem sonst sehrhektischen
Bahnsteig eins plötzlich in der christlichen Gemeinschaft eingekehrt".
Dieter Geissbauer
Pfarrer Richter wartete mit den
Gläubigen auf bewegende Momente.
Mit dem Regio-Expreß wurde das
Friedenslicht nach Aalen befördert
Allen bewußt: Aalen hat direkten
Bahnhofs-Kontakt nach Betlehem.
Das Original-Friedenslicht aus
Betlehem auf dem "Bahnhofs-Altar".
"Auszeit" hieß das Thema das Pfarrer
Richter in Mittelpunkt stellte.
Es brennt noch: Friedenslicht aus
Betlehem in Aalen angekommen
Bild des Tages: Stadtpfarrer Richter
und seine tiefen Gläubigen. |