Es folgte "Versprechen auch künftig nicht Mund verbieten":
AFZ-Orden in Gold weil evgl. Stadt-Pfarrer
Richter Müll im Aalener Rathaus aufkehrte
Tradition der Fasnacht lebt in Aalen Dank AFZ munter weiter:
Skandale, Hintergründe und mehr vom Aalener 34. Ordensfest

Präsident Roland Fürst (links) überreichte Pfarrer Richter die Ver-dienstmedaille der AFZ in Gold.           AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer

Aalen. Die erste "Verschmelzung zwischen Geistlichkeit in Aalen, dem Fasching und der Aalener Fastnachtszunft" stand im Mittel-punkt des 34. Ordensfestes der AFZ am Samstag 20. November in der Cafeteria des Berufsschulzentrums in Aalen, wobei man bewusst nicht auf die berühmte Tradition verzichtete und sogar "Aalener Spitzärschle" am reichhaltigen Büfett kredenzte und mit Humor nicht geizte, zumal Präsident Roland Fürst am Motor der Lachsalven es glänzend überspielte dass eigentlich zu einem solch feierlichen Anlass wie dem 34. Ordensfest auch ein wenig Musik oder mindestens ein Garden-Auftritt der feschen Mädels vom AFZ zu dieser späten st und oder die Premierenvorstellung der Jüngsten von der Blauen Garde gehört hätte, die schon fleißig trainiert haben und just in diesen Tagen ihre hübschen Kostüme bekamen.

Dass es dennoch in Würze beim 34. Ordensfest an nichts fehlte bewies die Tatsache dass selbst der  Unterkochener Ortsvorsteher Karl Maier und seine Gattin und der stellvertretende Präsident des Landesverbandes auch ihren Spaß hatten. Während das Ehepaar Maier den ganzen Abend über bis zum letzten Atemzug blieb musste der stellvertretende Präsident schweren Herzens gegen 21,30 Uhr nach Waiblingen abdüsen, weil er dort beim Jubiläum der Waiblinger Narren sich in Sachen Anwesenheit verpflichtet hatte.

Von "Läschtermäulern" ausgezeichnet zu werden: Eine große Ehre. 
Diesen Spagat zu schaffen war sehr schwer. Präsident Fürst aber meinte "wir sind doch alle sehr flexibel und wir schaffen es dass Du noch rechtzeitig mit einer Dreiviertel Stunde Fahrtzeit nach Waiblingen kommst" und deshalb wurde erstmals beim Ordensfest das ausgedruckte Programm komplett auf den Kopf gestellt und die Ehrungen des LWK dessen 2. Vorsitzender die Urkunden zu überreichen hatte und die noch ausstehenden Ehrungen des BDK die eigentlich erst im Stuttgarter Schloß demnächst stattfinden einfach "vorgezogen".

Harmonie, Freude, Dankbarkeit: Pfarrer Richter im Kreise der Narren
Wer aber glaubte das tun die AFZ-ler mit leerem Magen der sah sich getäuscht und so kam es wie es kommen musste: Der Stellver-tretende LWK-Vorsitzende saß weiter auf seinen heißen Kohlen mit Blick auf Anwesenheitspflicht in Waiblingen, "wo es doch bei den Aalenern so schön ist und ich eigentlich gar nicht mehr weg will". Doch da half kein jammern und Wehklagen:

Beifall für Pfarrer Richter der sich vom OB Mund nicht verbieten läßt.
Da mussten die Faschingsfreunde gemeinsam durch, auch Professor Haffner, der extra in einer Plastiktüte seine Mütze mitgebracht hatte. Aber auch der Aalener Stadtpfarrer Bernhard Richter hatte damit keine Probleme: Sehr warm ums Herz wurde es ihm am Präsidenten-Tisch direkt neben der Präsidenten-Gattin Rita Fürst, der dieser aufrechte evangelische Stadtpfarrer ja durch die Fürst-Heimleitung im Seniorenhaus Wiesengrund sehr eng verbun-den ist. Im Wiesengrund ist Richter nämlich der "Hausgeist-liche" und versprüht auch dort einen trockenen aber ehrlichen Lebens-Humor.

Das hatte Richter auch im letzten Jahr bei der tollen Sitzung im Wiesengrund getan und als "Müllmann" berichtet welchen Dreck er im Aalener Rathaus aufkehren und schlucken musste. Dieser Humor aber ist im Rathaus sehr bitter aufgestoßen, sodass - wie am Samstag die "Läschtermäuler" der AFZ berichteten - dieser "Skandal" sogar zur Chefsache gemacht wurde und OB Gerlach bei den den höchsten evangelischen Kirchenfürsten auch in Stuttgart über die Müll-Probleme beklagt haben soll.

Stadtpfarrer und Goldmedaillen-Träger Richter bei der Dankes-Rede.
Da war natürlich guter Rat teuer: Einerseits hatte Pfarrer Richter dem gesamten Rathaus einschließlich Bürgermeister nur einen "Spiegel" vorgehalten und nur berichtet was dort ab geht. And-ererseits war Richter als vorbildlicher Kirchenmann natürlich bemüht biblisch zu wirken und wenn einer die eine auf die Backe hat die andere Backe auch noch hin zu halten. Gesagt getan:

Groß war die Zahl der Aktiven, die beim 34. Ordensfest der Aalener Fasnachtszunft zum Sauren Meckereck ausgezeichnet wurden.       
Richter entschuldigte sich des Friedens Willen für seinen Tatsachen-Bericht als Aalener Müllmann höchstpersönlich bei OB Gerlach der nun plötzlich wieder Humor zeigte und Absolution erteilte. Der Fairneß halber muss man aber auch feststellen: OB Gerlach ist reifer ge-worden und würde heute mit lachen.

Zwei "Urgesteine": Stv. Landes-Präsident und Ortsvorsteher Maier.  
Der Dritte im Bunde bei dieser Posse - andere sagen dazu ein Skandal des Rathauses und es OB's - war ausgerechnet auch die am Ordensfest ausdrücklich eingeladene Aalener Internetzeitung, in AFZ-Kreisen als "aaleninfo" besser bekannt: Sicherlich hätte niemand dem OB und Rathaus-Personal verraten welche Dinge Richter ans Tageslicht in seinem Müllbehälter brachte, wenn nicht ausgerechnet Richter auf Wunsch der AIZ zugestimmt hätte dass wir diese "genialste Büttenrede aus Aalen" weltweit veröffentlichen dürfen. Gesagt getan und so kam alles ins Laufen: Jetzt bekam Richter die höchste Aalener Ehrung die Verdienstmedaille inr AFZ in Gold für einen großen Wagemut den Großkopfeten im Rathaus ihre Schandtaten aufzuzeigen - natürlich nur in humoristischer Arrt als Müllmann.

Trotz Krücken: Rita Fürst (li.) war eine sehr vorbildliche Gastgeberin.
Übrigens: Auch seine Dankesrede durfte die AIZ abdrucken, bei der zwar das Rathaus besser als letztes Mal weg kommt aber von wegen der Müllmann Richter wurde zum Schweigen gebracht: Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Darüber aber später noch mehr in seiner Dankesrede.

Die beiden AIZ- und neue Garde-Kinder Dorothea und Chantal dabei.
Die Sprecherin der ARF-Läschtermäuler fasste diese Tatsachen in humorvolle zum Teil geschmiedeten Verse zusammen und meinte: "Unseren Pfarrer Richter vorzustellen das wäre Eulen nach Athen tragen. Richter ist der Einzige auf der ganzen Ostalb der ständig in der Presse ist, öfters sogar als der Landrat Klaus Pavel. Richter hält sich nämlich sogar im Kreis der Wohnungslosen auf".

Letzter Schliff für den blinkenden Geißboch der AFZ am Samstag.   
Dabei sei Richter schon im Kindergarten gezüchtigt worden dem Fasching abzuschwören. Fasching und Kirche: Das dürfe es doch nicht bis heute geben? "Doch, Dank Pfarrer Bernhard Richter", der laut Laudatio "den Bruch zwischen der evangelischen Kirche und den Faschingsfreunden gekittet hat und zeigte dass auch echte Christen freudig und lustig sind wie die Karnevalisten". Dabei habe ihn sein Vorgänger noch vor dieser humoristischen und christlichen Verbindung ernstlich gewarnt.

Zwiegespräche am Präsidententisch: Rita Fürst, Stadtpfarrer Richter
"Richter hat es trotz allem bis heute geschafft die Fasnacht für sich und seine Schäfchen zu entdecken Er hat schon im Kindergarten getobt als man ihm etwas anderes einreden wollte und deshalb hat er auch den Kinderwagen umgeschmissen. Da half auch keine Besenkammer mehr: Richters  positive humoristischen Seiten kam-en zu Tage", sagte die Sprecherin der Läschtermäuler in der glanz-vollen und im detail zutreffenden Laudatio.

"Die schönste Maid aus Aalen hat er dann 1993 geheiratet", die sich später als Pfarrerin von Wasseralfingen und er als Pfarrer im gleichen Stadtteil entpuppte. Richter sei in seiner Berufung miz Herz und Verstand als Pfarrer dann an die Aalener Stadtkirche zurück gekehrt". 

"Ich bin also doch kein Faschingsmuffel der
sich bis zum Aschermittwoch dann verpisst"

Pfarrer Richter antwortete prompt, hatte aber bis zur Stunde der AIZ noch nicht das Mail mit der Original-Rede zugeschickt, wahrscheinlich war der Sonntagsgottesdienst vorerst wichtiger. Deshalb einige Ausschnitte aus dem AIZ-Protokoll:"Die Predigten habe ich sonst auch nicht auf Papier sondern ich predige aus-wendig. Ich danke für das AFZ-Gold von Herzen. Ich bin also doch kein Faschingsmuffel, der sich verpisst bis zum Aschermittwoch:

Präsident Fürst fehlerlos beim 34. Ordenfest mit glanzvollen Stunden
Die Kommunalpolitiker zittern zurecht: Den Läschtermäulern der AFZ bleibt ja gar nichts mehr verborgen. Jeder kommt mal dran: Der OB und auch der Maier (anwesender Ortsvorsteher von Unter-kochen) - der hat ja immer was verbrochen ob er was tut oder nichts (Maier lachte herzhaft). Wir Narren lassen uns nichts verbieten - auch  wenn wir vom Rathaus her hinterher Ärger kriegen! Dann versicherte Richter: "Ich bin auch weiter dabei: ich laufe nicht davon - auch nicht vor dem Rathaus (OB)... Hinter den Kulissen hörte man dann: Gerade jetzt wolle Richter wieder in die Bütt st eigen und wieder als "Aalener Müllmann" Dieter Geissbauer





Lecker: Vom Spitzärsche bis zu weiteren Buffet-Köstlichkeiten.       



BDK-Orden in Gold (später im Stuttgarter Schloß) für Prof. Hafner.   

Gruppenbild mit Profesor Hafner: Chef der "Aalener Nachtwächter".  

Stv. Landespräsident ehrte verdienstvolle Aktive der Aalener FZ.       





Betende Hände: Was mögen Hafner und Richter gedacht haben?     

Die Geehrten Professor Hafner (links) und Stadtpfarrer B. Richter.