Etwa 800 Menschen lauschten den Visionen nach 7. Juli:
Vier Kandidaten brillierten und alle vier sind
wählbar: Nur Bolsingers Ehefrau kam nicht

OB Gerlach führte in der vollbesetzten Stadthalle fehlerlose Regie für seinen Nachfolger u. Stefan Rieger brachte Wasser

Gemeinsamkeit: Am Tisch von links die Kandidaten Bolsinger, Dr. Baßler, Dr. Siedler und Rentschler. Rechts: OB Martin Gerlach und sein Referent Stefan Rieger.                AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. In der Aalener Stadthalle haben sich alle vier Kandidaten sehr kompetent für Gerlachs Posten als OB zur Wahl am 7. Juli öffentlich vor gesamt ca. 800 Gästen vorgestellt. Alle vier Kandidaten haben ihr Bestes gegeben und überzeugt. Von daher wird es schwer werden die Qual der Wahl auszukosten. Gerne hätten wir über diese über zweistündige Veranstaltung so berichtet wie sie in chronologischer Reihenfolge abgelaufen ist, aber der ausländerfeindliche und in Aalen wohl einmalige "Bolsinger-Skandal" (seine Ehefrau ist Ausländerin und deshalb wurde auch in der Fragerunde der Wasseralfinger Wolfgang Bolsinger kritisiert und nach einem öffentlichen Brief dazu ist seine Ehefrau zurück zu ihren Eltern ins Ausland).

Saal war überfüllt: Der Wahlkampf wurde auf Leinwand übertragen.  

OB Martin Gerlach (seine Frau wurde in der ersten Reihe gesichtet aber auch Marianna Pfeiffle mit ihrem Ehemann Ex-OB Ulrich Pfeifle) war ein tadelsfreier "Regisseur" und sein Persönlicher Referent Stefan Rieger (bleibt wie auch die Pressesprecherin Singer auch dem neuen OB erhalten) brachte jeweils das Wasser für die Kandidaten und achtete darauf dass die 5 Minuten Redezeit jeweils Sekundengenau eingehalten wurden.


Dicht gedrängt im vollen Saal die Aalener die wählen wollen...         

Die AIZ berichtet unjournalistisch deshalb wegen des ausländer-feindlichen  Skandals ausnahmsweise deshalb zuerst über die Vorstellung von Wolfgang Bolsinger und seine Befragung, parteilos und Unternehmer: Wolfgang Bolsinger: "Wir müssen die Stadt Aalen wieder zum Bürger zurück holen. Zur Frage ob er nur als OB kandidiere um für seine Firma Vorteile zu erhaschen antwortete Bolsinger: "Ich bin kein Show-Mann, sondern in aller Welt und nicht nur in Aalen mit meiner kleinen Firma tätig. Insofern wäre ich dankbar für ein kleines Inserat zum Beispiel der Limes-Thermen, aber das ist nicht mein Ziel".

Im Foyer machte es sich vor der Leinwand die Jugend sehr bequem.

In Sachen Familienpolitik habe er die Vision Familienzentren zu schaffen und vor allem die über 350 Vereine der Gesamtstadt Aalen und Ehrenamtlichen zu unterstützen: "Aalen ist eine tolle Stadt, liebenswert, aber Aalen kann noch mehr leisten", sagte Bolsinger. Die Verwaltung selbst sei zwar "dynamisch", aber "Gründ hat uns bereits eingeholt". Dem müsse entgegen gewirkt werden. Zwar könne man aus finanziellen Gründen keine großen Sprünge machen, aber zum Beispiel "das Kopfsteinpflaster könne für die älteren Rolator-Nutzer geändert werden." So etwas wäre keine Frage der Finanzen.

OB-Sieg in der Tasche:Dr. Baßler und Dr. Siedler sind glücklich.     

Dann kam es knüppeldick für Bolsinger: "Warum haben Sie keine deutsche Frau geheiratet?" Dazu OB Gerlach an Bolsinger: "Diese Frage muss man jetzt nicht beantworten", aber Bolsinger folgte dieser OB-Empfehlung nicht und schüttete sein Herz aus: "Ich liebe meine ausländische Frau sehr. Dieses Rassismus der Frage verurteile ich sehr weil sie unter der Gürtellinie gestellt wurde". Bolsinger hatte zu diesem Zeitpunkt Tränen in den Augen unter-drückt und sagte weiter auf Fragen: "Ich habe meine Ehefrau nicht nach dem Katalog ausgesucht".

SPD-Kandidat _Rentschler hat echt große Chancen wie alle vier.     

Thilo Rentschler (SPD) nannte seine Ziele: "Aalen soll familien-freundlichste Stadt der Region werden. Die ist eine der größten Herausforderungen an den neuen OB. Wichtig ist für mich auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und genügend bezahlbaren Wohnraum zu beschaffen - auch in den Stadtteilen". Rentschler weiter: "Aalen muß der Wirtschafts-Motor der Region auf hohem Niveau bleiben und solide haushalten: Man kann aber nicht alles versprechen - auch nicht im OB-Wahlkampf. Aber wir dürfen Aalen nicht kaputt sparen, so wie die Ex-OB Pfeifle uns vor gemacht hat".

Rentschler versicherte als OB "Ehrenamtliche, Wirtschaft und die Aalener Bürger zusammen zu führen denn "diese Stadt braucht weiterhin engagierte und mündige Bürger". Auf Frage antwortete Rentschler zum Thema City und was besser gemacht werden soll: "Wir haben eine sehr gute Innenstadt. Das war der Grund warum ich und meine Ehefrau den Ring um die OB-Wahl in den Ring geworfen haben. Es gibt landauf und landab keine solche vergleichbare Stadt wie Aalen".

Unter den Gästen Fachsenfelder Ortsvorsteher u. BM Fehrenbacher.

Dr. Baßler  betonte: "Aalen ist das schönste Vorbild für Integration und dioe Stadt der Blitzer". Er bekannte offen - Dr. Schwerdtner ging es genau so als er noch Bürgermeister war - dass er von den Blitzern zur Kasse gebeten wurde. Ein bißchen sprachlos machte eine Schüler-Frage Dr. Baßler: "Es wird behauptet dass wie Aalener Schüler immer schlechter und dümmer als andere wären". Dr. Baßler versicherte dass er zwar G8 und G9 als Luxus befürworte, aber dies müssten die Schulleiter, die Lehrer und das Schulamt lösen: "Als OB kann ich gerne ins Lehrerzimmer gehen und dies anregen..."

Sogar die oberen Ränge waren wegen Überfüllung voll besetzt.        
Der OB-Kandidat und Rechtsanwalt Dr. Baßler (Stuttgart) punktete dann weiter mit der Feststellung dass er wie OB Gerlach ein echter Wasseralfinger ist  auf seiner Agenda sie Bildungspolitik stehe. Es sei an der Zeit die Voraussetzung zu schaffen dass "die Schüler wieder gerne zur Schule gehen werden und nicht in die Nachbarstädte , zum Beispiel  wie nach Essingen (Gemeinde). Er wolle zum Beispiel die schulischen und nicht tragbaren Zustände in den Stadtteilen Ebnat und Waldhausen schnell ändern: "Wir müssen unsere Schulen auch in den Stadtteilen wieder attraktiver machen". Eine "Erweiterung der Aalener Schulzentren als Aushän-geschilder"  hält Dr. Baßler für unverzichtbar.

OB Gerlach gratulierte allen Kandidaten wie Siedler zur Wahl-Rede.
Überrascht hat auch Kandidat Dr. Siedler (Grüne) mit einem öffentlichen Bekenntnis: "Ich lebe gerne in dieser Stadt Aalen" und erntete viel Beifall als er auf den Gemeinderat zu sprechen kam und gab eine Ehrenerklärung ab: "Man muß denen vom Gemeinderat schon unterstellen, dass sie dies nur zum Wohle unserer Stadt Aalen machen".  Zum Thema SHW und Entlassung von 300 Mitarbeitern machte Dr. Siedler eine klare Ansage: "300 Arbeitsplätze abschaffen lässt mich nicht kalt. Dennoch werden wir auch diese Herausforderung meistern!"

Alle Parkplätze von Stadthalle bis City frühzeitig total überfüllt.        
Schon als Betriebsseelsorger habe man sich auf sein Wort verlassen können. Dazu gehöre das "gute miteinander" auch in der Verwaltung: "Ich plädiere für eine moderne Verwaltung und werde den Bürgern mit Wertschätzung begegnen." Dieter Geissbauer

Hier wurden schon diese Vorentscheidungen
zur Wahl zum neuen OB in Aalen getroffen