Sonntag AIZ bei der Arbeit "zufällig mit Kamera unterwegs":
Martin Luther wacht zweimal in der Stadtkir-
che Aalen über die Zukunft in Glas-Fenstern
Die heutige Aalener Stadtkirche ist vermutlich der dritte Bau
an dieser Stelle im Herzen der Aalener Altstadt kleines Juwel

Luther wacht in zwei Kirchenfenstern über die Kirche St. Nikolaus besser bekannt als "Stadtkirche".        AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Just am Reformationstag dem Sonntag 30.10. 2016 habe ich 9m Rahmen einer Reportage über das Thema neue Bibel und vier Taufen in der Stadtkirche die Möglichkeiten genutzt rund um die Kirche mich umzuschauen und habe etwas entdeckt: Martin Luther ist zwei Mal tagtäglich vorhanden und zwar am Eingang und in der Sakristei eingearbeitet in die bunten Glasfenster. Dazu erfahren wir von Wikipedia bei unserer Kamera-Reportage aus berufenem Munde:

Turm stürzte ein und begrub tödlich unter sich zwei kleine Kinder.   
Die heutige Aalener Stadtkirche ist vermutlich der dritte Bau an dieser Stelle im Herzen der Aalener Altstadt. Das erste Bauwerk war eine dem Heiligen Nikolaus geweihte frühgotische Kapelle. Als Aalen 1360 Reichsstadt wurde, war diese Kapelle bereits durch die 1340 erstmals erwähnte Pfarrkirche St. Nikolaus ersetzt worden. Der ursprünglich direkt an dieser Kirche gelegene Friedhof wurde aus Platzgründen vor die Tore der Stadt zur Johanniskirche verlagert.

Die Kanzel die heute leider nur noch sehr selten genutzt wird.         
Der erste protestantische Gottesdienst in Aalen wurde am 29. Juni 1575 gehalten; von damals bis zum Beginn der Industrialisierung war Aalen eine rein evangelische Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg setzten nach der Schlacht bei Nördlingen zurückziehende mit Schweden verbündete Truppen zwei Pulverwagen in Brand. Der dadurch ausgelöste Stadtbrand zerstörte die Kirche und große Teile der Stadt.

Nach dem Brand von 1634 wurde die Kirche in den Jahren 1648/49 notdürftig wieder aufgebaut. An der Prescher-Orgel der Kirche spielte auch der junge Christian Friedrich Daniel Schubart, dessen Vater Kantor in Aalen war. Die Aalener Stadtkirche ist vermutlich der dritte Bau an dieser Stelle im Herzen der Aalener Altstadt.

Am 28. Mai 1765 bracht der Kirchturm in sich
zusammen: Kinder des Turmwärters getötet

Zur größeren Sicherheit der Stadt wurde der Kirch-Turm später noch einmal um elf Meter aufgestockt und erreichte damit eine Höhe von ca. 46 m (160 Schuh). Weil die Fundamente für solche Last nicht ausgelegt waren, zeigten sich ab 1760 zunehmende Schäden am Turm, der beauftragte Baumeister sah sich jedoch nicht in der Lage, diese auszubessern. Der Turm brach am Pfingstdienstag, dem 28. Mai 1765 um 8:45, zusammen und beschädigte das Kirchenschiff und den Chor schwer, kurz bevor die versammelten Aalener Ratsherren die Schäden in Augenschein nehmen wollten. Kruzifix, Altar, Kanzel und Orgel blieben aber im Chor unbeschädigt. Auch in der Lateinschule (heute Café Rambazamba), die direkt neben der Kirche stand, drangen zwar Steine durch die Fenster ein. Bei dem Unglück wurden zwei Kinder des Turmwärters getötet.

Der Einsturz des Turmes bedingte 1765–1767 einen völligen Neubau. Dabei entstand eines der seltenen Beispiele eines protestantischen Kirchenraumes in den Formen des Barock. Nach dem Entwurf des württembergischen Landbaumeisters Johann Adam Groß der Jüngere schuf Baumeister Johann Michael Keller der Jüngere eine barocke Quersaalanlage. Ein vergleichbares Bauwerk ist die Stephanuskirche in Alfdorf, die nach dem Aalener Vorbild, ebenfalls von Keller, erbaut wurde. Der Raum hat eine Grundfläche von 36 m × 16 m. Mit einer lichten Höhe von 11 m haben in der Kirche 550 Personen im Schiff und 300 Personen auf den Emporen Platz.

Obwohl die Kirche, wie ihre Vorgängerbauten, dem Hl. Nikolaus geweiht ist, wird im Gemeindeleben ausschließlich die Bezeichnung Stadtkirche verwendet. Auch auf Stadtplänen und in den Medien findet sich der Bau nur unter diesem Namen. An Kunstg-egenständen ist die Stadtkirche mit einer Altar-Kanzel-Gruppe und einem Kanzeldeckel mit auferstehendem Christus von Thomas Schaidhauf ausgestattet. Das Altarkreuz aus dem 16. Jahrhundert stammt aus der Vorgängerkirche. Bemerkenswert ist das mit dem Stadtwappen geschmückte Altargitter.

An der Decke des Saalraumes drei Fresken von Anton Wintergerst: in der Mitte das Jüngste Gericht, links und rechts davon die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi. Die Kirche verfügt über eine Orgel der vorarlbergischen Firma Rieger Orgelbau, die zu Ostern 2009 eingeweiht wurde.












Friedensgebete finden monatlich am "Turm" der Stadtkirche statt.    

Mehr Infos über Stadtkirche u. Pfarrer Richter unter der bekannten Interet-Adresse http://www.aaleninfo.de/button/richter.htm