"Potestieren Sie doch
direkt bei Ihrer KV in Stuttgart":
Eklat in Aalen: Minister Hauk stellte KV an-
statt die Politik an den öffentlichen Pranger
Dr. Gräter aus Essingen konnte Minister Hauk
in die Diskussion
auch später verwickeln: Tannhausens BM hatte doch Recht?
Schelte für
die Kassenärztliche Vereinigung kam von (links) Minister Hauk. Aber auch
Sozialministerin Stolz zeigte Wege auf und setzte die ehrlichen Zahlen in
Relation. Daneben: Landrat Klaus Pavel und Gesundheitsdezernent Walter.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Bravo, sehr geehrter Minister Peter Hauk, dass Sie dem
Eklat bei der Tagung am 6. April 2009 zur "Gesundheits-Vorsorge im
Ländlichen Raum - Land und Ostalbkreis geben den Startschuß für
Telemedizinprojekte" nicht aus dem Weg gegangen sind sondern nicht die
anwesenden Politiker, darunter MdL Winfried Mack (CD) und MdL Ulla Haußmann
(SPG) sowie "Gesundheitsministerin" Dr. Monika Stolz vom Sozialministerium
hinter der tiefen Baß-Stimme in Schutz nahmen und stattdessen die
Kassenärztliche Vereinigung aus Stuttgart (KV) endlich in aller
Öffentlichkeit an den Pranger gestellt haben und es als deren Fehlplanung
bezeichneten, dass einige Ärzte nach der Krankenreform weniger als vorher
verdienen. Sehr geehrter Herr Hauk:
Dr. Gräter aus
Essingen (stehend) hatte seinen großen Auftritt.
Sie haben uns Bürger mit desem Eklat und
dem KV-Pranger aus dem Herzen gesprochen und fragen uns natürlich on man
überhaupt eine solche hinterfotzige KV überhaupt noch braucht, die selbst
bei Beschwerden aus dem Ostalbkreis keine Antworten gibt geschweige sich
einer Diskussion von Dr. Gräter aus Essingen von der Kreisärzteschaft
stellt.
Alle hörten
Dr. Gräter zu: Landrat Pavel und Sozial-Ministerin Stolz.
Schade, dass die gescholtene KV trotz eingeladen überhaupt nicht vertreten
war und der SWR ebenfalls durch dEsinteresse glänzte, obwohl säter zur
Pressekonferenz ein großes SWR-Aufgebot mit Fernsehen und Rundfunk direkt
vor der Türe des Tageszentrums tagte und eigentlich den öffentlichen Auftrag
hat alles Wichtige uns Fernsehzuschauern zu vermitteln aber vom Eklat des
Ministers Hauk gar nichts mit bekommen hat.
Selbst
Landwirtschaftsminister Hauk ließ sich von Gräter belehren.
Auch der Protest eines Arztes aus der Reihe derer aus dem Ostalbkreis blieb
dann bei der "Aussprache" stumm, obwohl Minister Hauk ihm zu recht das Wort
nicht erteilt hatte und auf diese offene Aussprache verwiese. Hatte der
protestierende Arzt - vielleicht ein heimlicher Zuhörer der KV - nasse Füße
bekommen? Auf jeden Fall hat diese offene Diskussion gezeigt, dass in der
Tat die Ärzte nicht uns Patienten im Stich lassen und protestieren dürfen,
sondern die KV an den Pranger und vor der Kassenärztlichen Vereinigung in
Stuttgart protestieren müssten.
Der Chef der
Kreisärzteschaft diskutierte eifrig mit Minister Hauk.
Denn eines ist mir klar geworden - leider hat dies der SWR als
Aufgabenträger und von uns Gebührenzahler finanziertes Info-Me-dium trotz
hohem Aufwand am falschen Platz nämlich erst der
Abschluss-Pressekonferenz nicht an Millionen weitere Menschen weiter
transportiert - das Gejammere der protestierenden Ärzte scheint direkt von
der KV angeregt damit die KV nicht an den Pranger kommt.
"Alles geht
den Bach runter wenn nicht junge Ärzte nach kommen".
Auch Dr. Rainer Gräter aus Essingen hat seine Aufgabe als Chef der
Kreisärzteschaft erfüllt, zu beklagen, "dass wir nicht so viele Ärzte haben
die wir brauchen" und musste in der Antwort von Sozialministerin Dr. Stolz
und Peter Hauk sich anhören (später hatte sich Minister Hauk für Gräter und
seine Statistik trotz etwa einer Stunde Zeitverzug zum persönlichen Gespräch
Zeit genommen) , dass zwar Dank des Missmanagement der KV in
Stuttgart erst die Ärzteproteste ausgelöst wurden und suggeriert wird, dass
Ärzte nicht überleben können. Das Gegenteil ist laut Sr. Stolz doch die
Wahrheit:
Die
Bürgermeister ließen es sich nicht nehmen Dampf abzulassen.
"Von 100 % der Ärzte in ganz Baden-Württemberg bekommen nach der
Krankenreform nur 2 % der Ärzte weniger Geld für ihre Leis-tungen". Diese
ministerielle Statistik hat von den anwesenden Bürgermeistern und Ärzten von
Aalen bis Tannhausen nach Münsingen plötzlich zum Schweigen gebracht und
keiner der anwesenden Ärzte merkte plötzlich, dass sie von der KV aufgehetzt
und um diese amtliche Stolz-Statistik betrogen wurden.
Nur hier war
der SWR kurz mit dabei: Pressekonferenz am Mittag.
Plötzlich war man sich trotz "Eklat" von Minister Hauk gegenteilig der
Meinung, dass in der Tat die KV Verteilungs-Probleme selbst hat und dass die
Politiker vorerst gar nichts tun können, sondern die KV am Zuge ist und die
Landärzte auch was dafür tun müssen, dass nicht alle Arztpraxen eines Tages
geschlossen werden.
Von links
Ostalbklinik-Direktor Janischowski, nachdenkliche CDU-MdL Winfried Mack und
die familienfreundliche MdL Ulla Haußmann.
Landrat Klaus Pavel hatte dieses Problem schon richtig beobachtet und
zusammen mit seinem Gesundheitsdezernenten Walter richtig analysiert: "Wenn
auf der Ostalb ein Landarzt wegen der Erreichung der Altersgrenze seine
Praxis schließt ist es doch heute häufig sucht, dass ein möglicher
Nachfolger nicht in Tannhausen oder gar Stödtlen die Landarzt-Praxis
übernimmt sondern in Zentren wie nach Aalen abwandert". Das aber ist nicht
immer so.
Landrats-Dank:
Unter den Gästen war Dr. Steingaß (rechts mitte).
Pavel rückte die "Demokratie" der Ärzte auf der Ostalb ins rechte Licht,
indem er folgende Feststellung traf: "Der ländliche Raum auf der Ostalb ist
besser mit Landärzten abgedeckt als andere Landkreise! Wir hier auf der
Ostalb haben mehr ärztliche und kompetente Versorgung als die in Stuttgart:
Wir müssen beim Herzkaspar nicht nach Stuttgart fahren".
Team das es
selten gibt: Landrat Pavel und Gesundheitsboß Walter.
Auch der Hinweis auf das "Teufelswerk Praxisgemeinschaften" der Ministerin
Monika Stolz hat mich beeindruckt: "Die Praxis-Gemeinschaften mit
hochqualifizieren oder jungen Ärzten ist dich kein Teufelswerk! Nutzen sie
doch bitte die Chance zu Ärzte-Zentren", sagte Monika Stolz und traf damit
den Kern des Probl-ems: Von der KV wird uns Bürgern vorgekaukelt die Ärzte
könnten mit den neuen Honoraren nicht überleben. Tatsächlich aber gibt es in
der Gesundheitsreform eine "Härteklausel"-Bestimmung - laut Dr. Stolz - dass
nicht mehr als 5 % der Einbußen von keinem einzigen Arzt in
Baden-Württemberg hingenommen werden muss.
Sie stehen für
Ostalb gemeinsam zusammen: Ankunft vor dem Bild-ungszentrum der
Ostalbklinik: Von links: Landrat Klaus Pavel, Minis-terin Stolz und rechts
Landwirtschafs-Minister Hauk und MdL Mack.
Was also sollen die Ärzte-Proteste, die eigentlich vor den KV-Türen
stattfinden sollten? Die KV hat also offensichtlich - da stimme ich Dr.
Stolz und Hauk zu - "einige Verteilungsprobleme die so nicht weiter belassen
werden können sondern geändert werden müssen", sich aber vielleicht selbst
durch die Auflösung der AK nach europäischem Maßstab von selbst lösen.
Mit forschem
Schritt gemeinsam in sichere Zukunft zugunsten der Patienten auf der Ostalb:
Landrat Klaus Pavel und CDU-MdL Mack.
Bürgermeister Haase aus Tannhausen beklagte zwar dass Landarztpraxen auch
auf der Ostalb schließen, andererseits aber kam durch Landrat Pavel heraus,
dass die Klage des Bürgermeisters von Tannhausen dass ihr Landarzt wegen
Erreichen der Altersgrenze seine Praxis schließen musste obwohl er noch
gerne weiter gemacht hätte, aber andererseits entstehen auf dem Lande statt
dessen auf der Ostalb neue Arztpraxen als Arztzentren "mit ver-steckter
finanzieller Hilfe der Kommunen zum Beispiel durch Bereitstellung von
Räumen."
Sachliche
Diskussion: Der stv. AOK-Chef und Sozialministerin Stolz.
Haase hatte rech, indem er kritisierte, dass wenn im Falle Tannhausen
Sondergenehmigungen für einen Nachfolger gefordert wurden, man eben alles
ablehnte. Inzwischen sei aber viel zu spät die Altersgrenze für Ärzte wieder
angeschafft worden. Insofern war man gemeinsam der Meinung dass die
EU-Richtlinien angewendet und in der Zukunft solche Probleme auf dem Land
verhindert werden müssen.
Die
Bürgermeister müssen Probleme selbst lösen und riefen um Hilfe
Eines aber ist sicher: Der Startschuss für die Telemedizin auf der Ostalb
leitete am 6. April 2009 nicht nur für den ländlichen Bereich auf der Ostalb
sondern für das ganze Land eine neue Ära ein, auch wenn noch nicht die
Honorarfrage für die Ärzte gelöst ist welche bei dem Pilotprojekt auf der
Ostalb mitmachen. Zitat: "Wir sind für die Telemedizin und das Projekt auf
der Ostalb aber nicht ohne auf unsere zustehendes Honorar zu verzichten. Das
sahen Landrat Pavel, Hauk und Dr. Stolz ein. Wir berichten noch ausführlich
über das was der SWR nicht mitbekommen hat.
Dieter Geissbauer
In der Lobby
wie im Landtag: Interne Diskussionen mit MdL Mack.
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