Kein Pflichtfach aber großes Herzensanliegen in Übungsfirma:
Kiesewetter korrigiert Trump beim
Gipfel als Kanzlerinberater zurecht
"Die Kernpunkte des von Trumps irrlichternden Auftritten
über-schatteten Gipfels im Wesentlichen nun folgende 2 Punkte"
Der Aalener
CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter kam von Bund-eswehr in die Politik
und hat nun Trumps Polter-Geister fachkundig als Merkel-Berater zurecht
gerückt. AIZ-Foto: Dieter
Geissbauer
Aalen.
Von Dienstag bis Donnerstag
nahm der Aalener CDU-MdB Roderich Kiesewetter (Kanzlerin-Berater als Profi
in Sachen NATO und Bundeswehr) als Obmann für Außenpolitik seiner
Fraktion in Brüssel an einer Veranstaltung der Münchener
Sicherheitskonferenz und des Atlantic Council im NATO Hauptquartier teil.
Parallel dazu fand in unmittelbarer Nähe der NATO-Gipfel statt. Laut
Kiesewetter waren die Kernpunkte des von Trumps irrlichternden Auftritten
über-schatteten Gipfels im Wesentlichen folgende zwei Punkte:
1. Die konzentrierten Anstrengungen der Mitgliedsstaaten, die Ausrüstungen
ihrer Streitkräfte zu standardisieren und die Zusammenarbeit zu verbessern
(„Standardisierung und Interoperabilität“) sowie die Verteidigungsausgaben
angemessen in Richtung des 2%-Ziels zu erhöhen (2% vom BIP für den
Verteidigungshaushalt). Hier fordert die CDU/CSU Bundestagsfraktion,
bereits zum Ablauf dieser Legislaturperiode 1,5% aufzuwenden und nicht
erst wie es die Regierung bisher vorhatte, bis 2025. Denn es geht um eine
glaubwürdige und verlässliche Erhöhung des Beitrags für die Bundeswehr,
die über 25 Jahre auf dem Rücken der Soldaten und der Einsatzbereitschaft
heruntergewirtschaftet wurde. Das 2%-Ziel bis 2024 wurde bereits 2014
vereinbart und hat mit Trump nichts zu tun. 2. Das Gesprächsangebot an
Russland bleibt aufrecht erhalten, trotz der völkerrechtswidrigen
Besetzung der Krim und des Krieges in der Ostukraine. Zugleich öffnet sich
die NATO für künftige neue Mitglieder wie Mazedonien und neue
Herausforderungen wie Cyberbedrohung. Kiesewetter nahm an
Diskussionsveranstaltungen u.a. mit dem NATO-Generalsekretär Stoltenberg,
der Verteidigungsministerin von der Leyen, dem türkischen Außenminister
Cavosoglu, dem kanadischen Premierminister Trudeau und dem Chef der
Münchener Sicherheitskonferenz, Botschafter
a.D. Prof. Ischinger teil. Kiesewetters Diskussionsbeiträge brachte er in
der begleitenden Veranstaltung zum NATO-Gipfel ein. Dabei machte er
insbesondere zwei Sachen deutlich: Zum einen gehe es ihm darum, die
Europäische Union zu stärken, damit sie sich mit ihrem zivilen und
entwicklungspolitischen Werkzeugkasten verstärkt im nördlichen Afrika bei
der Fluchtursachenbekämpfung einsetzt. Aus seiner Sicht dürfe die NATO im
nördlichen Afrika keine hervorgehobene Rolle spielen, das sei militärisch
nicht lösbar, außerdem zähle diese Region zum Verantwortungsbereich der
EU, die ihre Partner dort auf Augenhöhe behandeln müsse. Zum anderen
sollten NATO, Bundeswehr, Bundesregierung und der Bundestag viel
intensiver die Bevölkerung über die Aufgaben der NATO und die Rolle der
Bundeswehr informieren. Eine besondere Aufgabe käme dabei den Abgeordneten
aus den entsprechenden Ausschüssen für Außen, Entwicklungs- und
Verteidigungspolitik wie auch den Jugendoffizieren an Schulen und
Hochschulen zu.
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