Kat. Dekan Pius Angstenberger im gemeinsamen Gebet heute:
Flüchtlings-Drama u. totes Baby : "Lieber Go-
tt mach uns in Aalen zu Boten der Friedens"
Dekan Ralf Drescher klagte die europäischen Politiker an und
hielt die beste Rede (Predigt) des Lebens: "Ja zu Flüchtlingen" 


Das gemeinsame "Friedensgebet" hat alle Menschen tief im Herzen getroffen: Die Dekane Drescher (am Mikcro) und Angstenberger  (re-chts) hatten aufmerksame Zuhörer.       AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer

Aalen.
Das gibt es garantiert heute nur in der AIZ quasi live in der ganzen Weit auch in Syrien trotz Kriege exklusiv zu lesen und wer nicht dabei war oder dabei sein konnte, sollte nun Dank AIZ Millionen Zuhörer bekommen (etwa 300 hatten sich vor dem Rathaus bei der Eröffnung der Reichsstädter Tage eingefunden) denn der evange-lische Dekan Ralf Drescher hielt wahrscheinlich eine der besten Ansprachen/Predigt seines Lebens und sprach uns allen aus dem Herzen: Der Aalener, Muslime und vielen Ausländer die in Aalen bereits schon eine neue Heimat gefunden haben. Es herrschte Totenstille als Dekan Drescher das Bild vom toten Baby am Ufer wieder mitten ins Alltags-Leben rückte:

Beim "Friedensgruß" dabei auch MdL Mack mit Sohn vorne links, daneben Landrats-Legende Dr. Gustav Wabro und Dr. Schwerdtner.  

Friedensgruß anlässlich der 41. Reichsstädter Tage in Aalen am 13.09.2015: Gruß von Dekan Drescher: Zwei kleine Boote sind zwischen der türkischen Halbinsel Bodrum und der griechischen Insel kos gesunken, unter den zwölf Todesopfern aus Syrien sind mehrere Kinder.

Ein kleiner Junge liegt am Strand, fast sieht es aus, als würde er schlafen - doch sein Gesicht liegt im Wasser, er ist tot. Ertrunken auf der Flucht, angeschwemmt wie Treib gut an einem türkischen Strand", so Tina Hassel, vom WDR, in ihrem Kommentar zu diesem Bild.

Der dreijährige Aylan Kurdi, aus der nordsyrischen Stadt Kobane, war an Bord eines der beiden Boote. Unter den Toten sind auch Aylans Bruder Galip, fünf Jahre alt, und die Mutter der beiden Jungen, Rehan Kurdi. Sie wollten sich bei Verwandten in Kanada in Sicherheit bringen.

Nilüfer Demir, die dieses erschütternde Foto für eine türkische Nachrichtenagentur aufgenommen hatte, sagte, sie sei beim Anblick dieser Leiche erstarrt und fügte leise hinzu: Leider konnte ich für das Kind nichts mehr tun!

Man kann Meines Erachtens beim Anblick dieser Bilder, liebe Schwestern und Brüder, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, ohne dass man sich diesen Bildern zuwendet und Stellung bezieht. Zunächst empfinde ich tiefe Trauer und Mitgefühl und zugleich Scham, fast will ich sagen Schuld darüber, dass so etwas passieren muss - und wir schauen dabei zu.

OB schritt mit Amtskette mit Dekan Drescher mutig zur Bühne...     

Es ist beschämend, dass sich die politisch Verantwortlichen in Europa noch nicht darüber verständigen konnten, wie sie, wie wir diesen Flüchtlingsströmen, dieser humanitären Katastrophe gemeinsam und in einer guten Weise begegnen können - ein Armutszeugnis der besonderen Art!

Mitten im Publikum (2. von links) der neue BM W. D. Fehrenbacher. 

Es ist beschämend, dass sich die politisch Verantwortlichen in Eu-ropa stattdessen gegenseitig vorführen und so das Feld den Extremisten überlassen. Und die haben zwischenzeitlich ganz offensichtlich Gefallen daran zu zündeln - in Deutschland mittlerweile fast jeden Tag?!

Göttlicher Segen für Dame vom stets freundlichen Dekan Drescher? 
Umso erfreulicher erscheint da jetzt die Feststellung des jüngsten Deutschlandtrends, dass die übergroße Mehrheit der Deutschen auch weiterhin bereit ist, den Flüchtlingen zu helfen.

Ich empfinde das sehr ermutigend und sehe darin auch eine Verpflichtung - und zwar nicht nur für das Land, den Kreis, die Städte und Gemeinden, sondern auch und gerade für uns als Kirche, ganz so, wie es unser Oberbürgermeister vorhin formuliert hat.

Vor diesem Hintergrund gewinnen freilich auch unsere Städtepartn-erschaften ein ganz neues Gewicht. Lasst uns den Geist der Freundschaft mit aller Kraft beschwören und hier gemeinsam Vera-ntwortung übernehmen. Lasst uns der Welt zeigen, dass Europa eine starke Wertegemeinschaft ist.

Jetzt wird es ganz konkret um die Frage gehen, wie wir uns überall einbringen in die Unterbringung und die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort und so Barmherzigkeit üben und Verantwortung übernehmen.

Und dann wird es auch darum gehen, Krieg, Terror und Armut ganz konsequent zu ächten - und so die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu bekämpfen. Alles andere erscheint am Ende unglaubwürdig und schal! Wer aufbricht und alles hinter sich lässt, liebe Schwestern und Brüder, hat entweder große Angst um Leben und Leib, oder nichts mehr zu verlieren.

Und jeder Flüchtling, der sich in diesem Sinne auf den Weg macht, ist ein Mensch, mit seinem je eigenen Schicksal, der alles riskiert, der alles auf ein Karte setzt, allein in der Hoffnung auf eine besseres Leben. Ist das nicht verständlich und nachvollziehbar?! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Was mag Dekan Drescher OB Rentschler ins Ohr geflüstert haben? 

Im "Friedensgebet" äußerten beide Dekane  zum Flüchtlings-Drama u. totes Baby eine Bitte an Gott und die Menschen: "Lieber Gott mach uns in Aalen zu Boten der Friedens". Dieter Geissbauer




Gegenlichter: die Sonne srtrahlte erbarmungslos zu Eröffnung 2015.