Erstmals wurde ein
allgemeiner Leitfaden für die Ziele erstellt:
Bahn unterstützt mit Millionen Hauptbahnhof-
Investition Aalen auf Weg "barrierefreiheit"
OB Gerlach: "Leitfaden ist weiterer Baustein für
nachhaltiges
Wirtschaften in Aalen und steht für starke Agenda-Bewegung"
Die Titelseite
"Aalen barrierefrei" zwar schlicht aber sehr inhaltsreich
Aalen.
Die Aalener Agendagruppe "Aalen barrierefrei"
hat das leidige Aalener Problem "barrierefrei" an den Hörnern gepackt und
Fakten geschaffen, nach denen nicht nur Aalen sondern auch alle Städte und
Gemeinden in ganz Deutschland nach dem Herzblut abgetastet und gelenkt
werden können, wie weit sie mit der Barrierefreiheit sind. Dazu wurde ein
"Leitfaden" geschaffen, in dem die Hochschule Aalen dafür prämiert wurde
Anregungen und Checklisten zu veröffentlichen, nach denen Veranstaltungen
unter dem Gesichtspunkt der notwendigen Nachhaltigkeit Veranstaltern und
Vereinen ein Werk-zeug an die Hand gegeben wird, das die tatsächlichen Ziele
in Sachen barrierefrei enttarnt.
Mitautorin
Abele (links) und F. Erbacher: Ein Super-Leitfaden 2011.
Ein Beispiel: Derzeit investiert die Bahn im Hauptbahnhof Millionen damit
schon in wenigen Monaten Rollstuhlfahrer barrierefrei vom Fußgängertunnel
aus durch Aufzüge barrierefrei und alleine auf die Gleise eins bis vier
gelangen, wo heute schon Einstieghilfen bereit stehen aber noch nicht
genutzt werden können. Es gibt aber schon eine angebliche Barriefreiheit
außerhalb des Hauptbahnhofes die keine ist: An der Bank zum Vorplatz wurde
eine Rollstuhlauffahrt geschaffen die mit über 30 Grad von keinem
Rollstuhl-Weltmeister benutzt werden kann und deshalb für die Katz ist.
Die
Haupt-Autoren des "Leitfadens" bei der Pressekonferenz von links:Rudolf
Kaufmann (Grünflächen/Umwelt) und Professor Holzbaur
Hätte es beim Bau des Vorplatzes zum Hauptbahnhof schon den Leitfaden
"Nachhaltige Events: Nachhaltiger Erfolg durch Verantwortung" von Kerstin
Abele und Hochschul-Professor Ulrich Holzbaur schon gegeben wäre dieser
Aalener Rampen-Fehler gar nicht entstanden. Darin steht zu diesem Thema
"Rampen" unter anderem: "Rampe mindestens 120 cm breit, ohne Quergefälle mit
maximal 6 % (und nicht 30%) Steigung. Zwischenpodest von mindestens 150 cm
ab 6 Meter Rampenlänge (wie beim Eingang vor dem Amtsgericht Aalen oder wie
vor dem Eingang des Polizeireviers Aalen) und beidseitige Handläufe 85 bis
90 cm hoch".
Aber auch die "Familienfreundlichkeit" lag dem Team sehr am Herzen. Dazu ist
in "Nachhaltige Events unter anderem folgendes zu lesen: Event für Alle"
bedeutet auch: Zugang für Familien, Zugang für Kinder, Zugang für Eltern.
ldealerweise stellt der Zusatznutzen Kinderbetreuung eine Einmaligkeit,
etwas Neues, ein Erlebnis dar. Bei der Zielgruppe Kleinkinder und Eltern
kann in vielen Bereichen Zufriedenheit und Eventcharakter generiert werden
über eine ent-sprechende Kinderbetreuung, aber auch durch ein kindgerechtes
Angebot beispielsweise an Speisen und Getränken hinsichtlich Art und Preis.
Kinder und ihre Eltern sind aber keine einheitliche (homogene), sondern eine
extrem inhomogene Zielgruppe. Man muss differenzieren bezüglich Kriterien
wie Alter und Geschlecht, Familiensituation (Geschwister),
Einkommensverhältnissen und Konsumorientierung, Werteorientierung, Life Styles, Erziehung, per-sönlicher und familiärer Lebenssituation.
Die Bundesbahn
investiert derzeit für "barrierefrei" Millionen in Aalen.
Die Preisgestaltung für Familien muss besonders durchdacht sein: Welchen
Eintritt (wenn überhaupt) sollen Kinder bezahlen? Gibt es Familientickets?
Für ältere Kinder, Jugendliche und Heranwachs-ende gelten wieder andere
Kriterien und Schwerpunkte. Die Begl-eitung durch Gleichaltrige oder
Aufsichtspersonen verändert die Situation wesentlich gegenüber der Betreuung
durch Eltern oder Erziehungsberechtigte.
Todsünde
Barrierefrei: Etwa 30 Grad Neigung. Nicht einmal ein Weltmeister im
Rollstuhlfahrer kann diesen Aufgang benutzen der wahrscheinlich auch nur für
Kinderwägen gedacht ist. Auch dafür wäre dieser Aufgang viel zu steil. Das
weiß man nun Dank Leitfaden.
Für einen professionellen Eventorganisator ist die Einhaltung der
Jugendschutzgesetze eine Selbstverständlichkeit. Alkohol erst ab einem Alter
von 18 Jahren (branntweinhaltige Getränke) und Bier oder Wein erst ab 16
Jahren sind gesetzliche Minimalforderungen. Immer mehr Kommunen unterbinden
Schnapsverkauf bei Veran-staltungen, die sich an Jugendliche und
Heranwachsende richten. Dabei ist aber auf jeden Fall auf mitgebrachte
Alkoholika zu achten. Eine Preisgestaltung nach dem Motto alkoholfrei
billiger" gehört ebenfalls dazu. Soweit der Auszug "Familienfreundlichkeit".
Direkter
Aufzug vom Fußgängertunnel zu Gleisen: In 1 Monat fertig?
Um Fehler zu vermeiden haben die Autoren den "Leitfaden für Nachhaltige
Events" zusammen mit der Aalener Lokale Agenda und die Hochschule erstellt.
Er soll nicht nur lokal im Stadtgebiet umgesetzt werden, sondern global
nutzbar sein. OB Martin Gerlach dankte den Initiatoren: "Dieser Leitfaden
ist ein weiterer wertvoller Baustein für nachhaltiges Wirtschaften in Aalen
und steht für die starke Agendabewegung in dieser Stadt.« Der Leitfaden
wurde im Rahmen der Aktionswoche Bildung für Nachhaltige Entwicklung"
vorgestellt.
Von hier
aus sollen Rollstuhlfahrer bald zum Bahnsteig hoch fahren.
Die Lokale Agenda 21 der Stadt Aalen hat seit ihrem Start im Jahre 1998
viele Veranstaltungen betreut und organisiert. Die Änregung zum Leitfaden
kam durch den steigenden Bedarf, Veranstalter effizient und effektiv zu
beraten. Kerstin Abele und Ulrich Holzbaur haben den Leitfaden gemeinsam
erstellt und viele Impulse von Stadtverwaltung und Agendagruppen sowie von
Mitarbeitern und Studenten der Hochschule erhalten.
Der 2.
DB-Aufzugsschacht ist schon im Bau weit fortgeschritten.
Der Leitfaden basiert auf Inhalten
und Konzepten des im Springer-Verlag erschienen Buchs Eventmanagement"
mehrerer Aalener Autoren und auf vielen Leitfäden und eigenen praktischen
Erfahr-ungen. Er besteht aus einem informativen Textteil und Checklisten für
die Prüfung und Verbesserung von Events. Er behandelt Themen wie
Umweltfreundlichkeit, Barrierefreiheit, Familienfreundlichkeit und
Prävention. Dabei geht es nicht nur um ja/nein Kriterien sondern auch darum,
Ideen und Anregungen für eine kontinuierliche Verbesserung zu bekommen.
Der 1.
DB-Aufzugsschacht ist noch nicht einmal ausgetrocknet...
Der Leitfaden wurde als Beitrag zur Dekade Bildung für Nachhaltige
Entwicklung" ausgezeichnet. Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die
auf Vermittlung von MdB Roderich Kiesewetter (CDU) ein Grußwort für den
Leitfaden verfasst hat, schreibt: "Der Leitfaden der Agenda 21-Gruppe Aalen
Barrierefrei integriert Bestehendes in ein umfassendes
Nachhaltigkeitskonzept. Er gibt wichtige Hinweise und Tipps, wie regionale
und kommunale Veranstaltungen mit einf-achen Mitteln nachhaltig,
familienfreundlich und barrierefrei durchführ-bar sind. Das Ziel: Teilhabe
für alle zu ermöglichen und gleichzeitig verantwortungsvoll mit Ressourcen
umzugehen. Ich danke der Agenda 21-Gruppe sowie der Stadtverwaltung und der
Hochschule Aalen für Ihren Einsatz und ihre guten Ideen."
Die Stadtverwaltung Aalen will nun den Leitfaden in zwei Richtungen nutzen:
Zum einen den Leitfaden allen Veranstaltern im Stadtgebiet als Auflage
mitgeben und zum anderen diesen Leitfaden auch für städtische
Veranstaltungen nutzen. "Die Stadt kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
Dies passt zu und unterstützt das Konzept Aalen nachhaltig-er-leben und die
Bewerbung als Stadt der UNESCO Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Konkret soll 2012 der Leitfaden für Aalen City Blüht angewendet
werden.
Millionen-Großbaustelle auf dem Hauptbahnhof: Behinderten-Aufzüge
Die Stadtverwaltung hat den Leitfaden aufbereiten lassen und für eine
grafische Gestaltung gesorgt, die zu den anderen Nachhaltigkeits-aktivitäten
wie Klimaschutzkonzept und Grüner Aal passt. Auß-erdem wurde als konkreter
Beitrag zur Barrierefreiheit die Aktuali-sierung des Führers Aalen für Alle"
vorgestellt. Neben vielen Geschäften in Aalen wurde auch die Hochschule
evaluiert und in den Führer aufgenommen.
Die Bahn
investiert derzeit Millionen in das Vorzeige-Projekt Aalen.
In der Pressekonferenz am Dienstag 20. September im Rathaus wur-de von den
Autoren auch das Ziel genannt, das Rudolf Kaufmann auf einen Nenner brachte:
"Es kann sich niemand mehr heraus reden mit ich habe es nicht gewusst - auch
nicht die Verwaltung" und Professor Holzbauer brachte seine Freude zum
Ausdruck dass die Anwesenheit des OB zeige, "dass auch die Stadtverwaltung
Aalen dahinter steht" und eines sei klar: "Wir können immer noch in Aalen
einen Schritt besser werden als bisher..."
Genies in
sachen Aalen Barrierefrei: Kaufmann und Prof. Holzbaur.
Professor Holzbaur abschließend: "Es geht auch um die wichtige
Familienfreundlichkeit der Stadt Aalen und um die Gestaltung der
demographischen Entwicklung: Jeder Event-Veranstalter hat nun seinen eigenen
Erfolg selbst in der Hand: Es geht nicht nur darum uns selbst zu bestätigen
dass wir heute schon gut sind, sondern was können wir noch besser machen?
OB Gerlach
ließ es sich nicht nehmen an dieser Pressekonferenz zum öffentlichen Start
des "Leidfadens" selbst teil zu nehmen: Lob.
Wir stellen deshalb den Leitfaden ins Internet, wo unsere Ergebnisse von
allen kostenlos in allen Lebens- und Event-Aktionen genutzt werden können".
Dieter Geissbauer
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