Fälle der
Vergewaltigung mitten in unserer Stadt Aalen (1):
…und plötzlich ist
nichts mehr wie es einmal war: Gott und Michael Stahl halfen mir weiter
5 Monate nach Tod der Großeltern wurde ich 1. Mal von
Bek-
anntem vergewaltigt: Tabletten, Herzstillstand, zurückgeholt
Die
Autorin dieses AIZ-.Beitrages spricht offen über das Thema ich wurde
vergewaltigt und wie sie mit Gott und Selbstverteidigung lebt.
Aalen. Die AIZ beginnt heute mit dieser wahren Geschichte eine
neue Serie: Fälle der
Vergewaltigung mitten in unserer Stadt Aalen (1):
Ich denke die ersten Jahre meiner Kindheit sind „normal" verlaufen. Bis ich
dann auf´s Gymnasium ging, da war ich fremd, alles war neu und ich ein
Außenseiter. Ich hatte nicht die tollen Klamotten, die tollen Hobbys und zu
dem ein strenges Eltern- haus und somit auch nicht diese Freiheiten. Damals
gingen meine Schwester und ich jeden Samstag zur Kirche, wir mussten. Ob wir
es wollten? Wir hatten keine Wahl darüber nachzudenken… 1983 starben meine geliebten Großeltern
innerhalb von 3 Monaten, erst mein Opa, dann meine Oma. Sie war sehr gläubig
und ich versprach Ihr am Totenbett, mich firmen zu lassen. Sonst hätte ich
es wohl nicht getan…
Michael Stahl
und Frauen die Dank der Selbstverteidigung die sehr große Angst vor
Vergewaltigungen inzwischen nun verloren haben.
Knapp 5 Monate nach Ihrem Tod wurde ich
das 1. Mal vergewaltigt, von einem Bekannten. Es begann eine Zeit in der ich
mich mit Tabletten voll stopfte, gegen die Trauer, den Schmerz, einfach nur
um es zu überstehen. Ich habe es niemand erzählt, spielte mir und allen
anderen eine heile Welt vor. Das einzige, was man von außen wahrnehmen
konnte, war mein Gewicht, das immer mehr sank. Dann kamen die schulischen
Schwierigkeiten dazu, die Rebellin, die sich hinter auftoupierten Haaren,
Make up und schwarzen Kutten versteckte. Einfach schwierig, das Kind, bequem
darüber weg zu schauen.
Michael Stahl,
sein Sohn mit Freundin und Anna-Christine bei der Demo in Winnenden:
Schicksale schweißen alle enger zusammen.
Am Tag vor dem 1-Jährigen meiner
Vergewaltigung schluckte ich eine Überdosis Tabletten. Ich wollte diesen Tag
nicht erleben, nicht mehr leiden. Nach einem Herzstillstand und
Intensivstation, haben sie mich auch ins „Leben" zurückgeholt und ich hasste
sie dafür! Zwar musste ich dann in Therapie, schwieg aber dennoch.
Michael Stahl:
Seit 16 Jahren Profi im "Selbstvereidigung-Geschäft".
Ich irrte weiter umher, suchte Wege,
suchte Ziele… Dabei rannte ich wohl immer weiter weg, weg vor mir, weg von
Gott, weg… Flüchtete in die Punkszene ,war einfach anders. Trotzdem machte
ich meine Ausbildung, die ich auch super abschloss.
Verletzungen wie gebrochene Rippen u.
Arm
unzählig viele blaue Flecken u. Würgemahle
1991 begann ich meine Umschulung, bei der
ich auch meinen damaligen „Freund" kennen lernte. Diese Beziehung brachte
mir einen Riss in der Schädeldecke, einen Bänderriss, gebrochene Rippen,
einen gebrochenen Arm, unzählig viele blaue Flecken, blaue Augen, Würgemahle
und letztendlich auch einen gebrochenen Stolz ein. Damals betete ich auch ab
und zu, meistens unterhielt ich mich einfach in Gedanken mit Gott, stellte
Fragen, bat um Hilfe…Ich wußte nicht woher ich die Kraft und den Mut nahm zu
dieser Zeit, nach 20 Monaten habe ich es geschafft, trotz aller Drohungen zu
gehen. Heute denke ich, dass Gott mich seine Liebe spüren ließ.
1993 kam ich dann auch wieder zurück nach
Aalen, hatte eine eigene Wohnung, deren Adresse nur meine engsten Freunde
hatten, sowie meine Telefonnummer, denn ich hatte immer noch Angst, dass er
eines Tages vor der Tür stehen würde.
Wieder einmal lebte ich für meinen Job. Dann wurde ich schwer krank, ging in Kur,
kam zurück, kündigte meinen Job, meine Wohnung und versuchte neu zu
beginnen. Ich schaffte es zwei Jobs zu haben, zwei Wohnungen, ackerte und
war ständig auf der Flucht.
Mit 40 Kg der Zusammenbruch und am Ende
meiner Kräfte: Ich wurde immer schwächer
1997 kam der Zusammenbruch, 40 kg schwer
und am Ende meiner Kräfte. Doch statt aufzuwachen, machte ich immer weiter,
schlief nicht mehr, aß nicht mehr, war immer in Bewegung. Außer Infusionen,
Tee, Kaffe und Wasser gönnte ich meinem Körper 200 Kalorien am Tag. Mit 35kg
wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert und über Infusionen direkt am Herz
ernährt. Jeden 2. Tag brauchte ich einen neuen Infusionshalter, da diese
sich zum Joggen nicht eignen. Sinnlos, so wurde ich auch entlassen.
Todesangst: In ging plötzlich in
die Kirche,
zündete eine Kerze an und redete mit Gott
1999 wurden meine Infusionen abgesetzt und ich wurde
immer schwächer, selbst Dinge wie Schuhe binden, anziehen… wurden zum
Problem. Damals schleppte ich mich oft ans Grab meiner Großeltern, redete
mit Ihnen, ging anschließend in die Kirche, zündete eine Kerze an und redete
mit Gott. Nachts spürte ich diese schreckliche Todesangst. Oft brach ich in
dieser Zeit zusammen, fiel hin… doch irgendwie bin ich immer aufgestanden.
Diese Angst trieb mich zu meinen Eltern und ich bat sie mir zu helfen. Sie
brachten mich mal wieder ins Krankenhaus, es war die „Hölle". Für Infusionen
war ich zu dünn, auch für die Sonde, also sagte man mir, sterben könne ich
auch zuhause und ich sei der letzte Dreck. So wurde ich behandelt.
Alles lief auch Hochtouren für die Aufnahme
in eine Fachklinik. Meine Mutter und mein Arzt kämpften
um einen Therapieplatz, um mein Leben...
Das war meine letzte Chance: 29 Jahre
alt
29 kg schwer und jetzt schon ein Pflegefall?
Im April 1999 kam ich in Prien am Chiemsee
in der Klinik Roseneck an. Eine der besten Kliniken, ich wog noch 29 kg und
die Aufnahme war fraglich. Ich habe gebettelt und gefleht, denn ich wusste,
dass war meine letzte Chance. 29 Jahre alt, 29kg schwer und ein
Pflegefall… Das war´s nicht was ich wollte!!! Dennoch war ich hier. Ich
wollte leben und doch war es so ein harter Kampf!!! Anfangs maß ich jedes
Gramm, an meiner zunehmenden Kraft, den Kopf wieder selbstständig zu heben,
aufzustehen, zu duschen, mich anziehen zu können… Die ersten vier Wochen
durfte ich mein Zimmer nicht verlassen, da mein Herz zu schwach war und sie
nicht wussten ob ich überlebe. Ich hab mich zurück gekämpft ins Leben.
Solche Kliniken sind voll von Mädchen und
Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren mussten. Menschen, die sich an den Rand
des Todes hungern, kotzen, ritzen, verbrennen und quälen. Jede dieser Qualen
unterdrückt den Schmerz einer gebrochenen Würde. Jede dieser Qualen ist
besser als das was uns wieder fahren ist.
Eines Tages sprach ich eine Mitpatientin
an und fragte sie, warum sie mich so anfeinde. Ein Mädchen, dessen Körper
ein einziges Narbenfeld war, sie hatte nichts ausgelassen, vom kochenden
Wasser mit dem sie sich übergossen hatte bis hin zum Ritzen… Sie antwortete
mir, dass sie mich hasse, da ich etwas geschafft habe, was sie noch nie
geschafft habe… unter 30 kg zu wiegen…
Michael Stahl
und Anna-Christine aus Aalen: Selbstverteidigung.
Wie viel Schmerz muss Menschen angetan
werden dass er so sehr leidet, so sehr hasst
Wie viel Schmerz muss einem Menschen
angetan werden, dass er so sehr leidet, so sehr hasst?! Diesen Blick, diesen
Hass, diesen Schmerz in Ihren Augen habe ich bis heute nicht vergessen…
In diesem Moment wusste ich, dass wenn ich
das überlebe, ich eines
Tages diesen Weg gehen werde, um Frauen und Mädchen zu
helfen.
Denn Menschen zu vertrauen war zu
diesem Zeitpunkt undenkbar. Nicht einmal meine Mutter durfte mich in dieser
Zeit unbedarft in den Arm nehmen.
Ich ging meinen Weg, nahm zu und wurde
nach 5 Monaten entlassen. 2000 suchte ich mir schnell wieder einen
Job und 2001 fand ich auch eine Wohnung. Menschen ließ ich nie zu nahe an
mich heran, ich hatte Angst verletzt zu werden.
2003 machte ich mich als Schneiderin,
meine 1. Ausbildung, selbstständig. Somit nutze ich die Möglichkeit und kam
zu Sam, meinem Hund. Ehrlich, treu und einfach da, okay auch manchmal stur…
Zum zweiten Mal in meinem Leben vom De-
dektiv mit der Pistolen-Gewalt vergewaltigt
2004 gründete ich mit einem Nachbarn eine
Bürogemeinschaft, so konnte ich meine Werkstatt, sein Büro unter einen Hut
bringen. Er hatte eine Detektei, die er in den Ruin trieb. Dadurch kam es
mehrmals zum Streit. Ich zog mit meiner Werkstatt aus und führte sein Büro
von zu Hause aus. So kam es auch zu diesem Tag, als er bei mir seine
Unterlagen abholte und ich ihm mitteilte, dass ich nicht mehr länger für ihn
arbeiten werde. Er rastete total aus und zum zweiten Mal in meinem Leben
wurde ich vergewaltigt, die Steige-rung, diesmal hatte er den Lauf einer
Pistole auf mich gerichtet.
Wie reagiert Frau richtig? Geheult, geschru-
bbt, geduscht, geputzt: Dreck bleibt haften
Wie reagiert Frau richtig? Ich weiß es
nicht, ich habe die ganze Nacht geheult, geschrubbt, geduscht, geputzt,
gewaschen… doch der Dreck bleibt haften. Also tat ich das was ich am Besten
konnte… hungern. Ein früherer Arbeitskollege schrieb mir,
dass er ihn verklagt wegen Rufmord und ob ich bereit wäre auszusagen. Ich
deutete ihm per Sms an was passiert war und am selben Tag rief mich ein
Polizist aus Ellwangen an, sie bräuchten eine Aussage. So fuhr ich in dem
Glauben hin, dass es um den Rufmord gehe… Ich wurde eines Besseren belehrt
und so kam die Maschinerie ins Rollen. Einen Tag später saß ich bei der
Kripo in Aalen, wurde von dort aus zur Polizeipsychologin zur Erstversorgung
geschickt.
Kurz darauf beschloss ich, ein paar Tage
zu einer Bekannten zu fahren. Einfach weg, raus… Heute weiß ich, dass es
keine Zufälle gibt… meine Abreise verschob sich um ein paar Tage. Als ich am
zuerst geplanten Tag mit dem Auto unterwegs war, stellte ich fest, dass ich
einen Platten hatte. Also Ersatzrad drauf und ab in die Werkstatt. Da ließ
ich aus dem Gefühl heraus, alle Reifen kontrollieren und… 3 von 4 Reifen
waren angeritzt! Die wären mir wohl auf der Autobahn geplatzt. Die Kripo
kam, nahm sie mit, untersuchte sie… Fingerabdrücke an Reifen, im Winter? Ein
Ding der Unmöglichkeit. So zog ich meine Anzeige zurück… aus purer Angst…
Ich hatte keine Kraft mehr zu kämpfen…
Das was mich motiviert hat nicht ganz
aufzu-
geben war Hund Sam: Es war doch die Hölle!
Das was mich motiviert hat nicht ganz
aufzugeben, war mein Hund Sam. Traurig, doch der einzige Grund für mich, in
dieser Zeit, zu leben. Er war da, wenn ich einsam war, er war die einzige
Nähe die ich zulassen konnte, er hielt mich in diesem Leben. Denn Menschen
zu vertrauen war zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Wenn ich diesen Zustand beschreiben soll,
fällt mir nur ein Satz dazu ein: „Es ist die Hölle!".
Doch ich wusste auch, ich hatte nicht noch
einmal die Chance soweit zu gehen, ohne diesmal mit meinem Leben dafür zu
bezah-len. Ein Kampf gegen mich, die Erinnerung und die Magersucht… Irgendwie
schaffte ich es, nie unter 40 kg zu kommen. Sogar dann auch wieder zuzunehmen
und pendelte mich bei 45 kg ein. Ein Gewicht um gerade mal zu überleben…
Als Telefonistin lernte ich dann meinen
Mann
kennen: Statt zu gehen stand er treu zu mir
Zu dieser Zeit arbeitete ich dann als
Telefonistin, gab Nachhilfestunden und ging bedienen. Dort lernte ich auch
meinen jetzigen Mann kennen, dem ich knallhart die Wahrheit über mich vor
den Latz knallte. Damals sagte ich zu ihm, nun könnte er entsch-eiden ob er
gehe… Er blieb und unterstützte mich, was mit Sicherheit nicht immer einfach
war. Wir erlebten unsere Höhen und Tiefen und kämpften. Seit 31.Dezember
2007 sind wir nun ver-heiratet.
Im Januar 2008 begann ich eine Ausbildung
zur Selbstbehauptungs- und verteidigungstrainerin, da es mein größter Wunsch
ist, zu helfen und unterstützen, auch zu verhindern. Diese Ausbildung war
allerdings teuer und dürftig, alles war sehr esoterisch angehaucht. Ich
spürte, dass es das nicht war.
Im März 2009 fand ich vor meiner Tür 39
und an meinem Auto 1 rote Rose(n). Im Juni diesen Jahres wurde ich 40. Diese
alte Angst kroch in mir hoch… hatte er mich gefunden, wieder ein neuer
Anschlag… Mein Mann war beruflich unterwegs und ich alleine mit meiner Angst
und Verzweiflung. Nach 10 Tagen war mein Leidensdruck so hoch, dass ich kaum
mehr weiter wusste. An diesem Abend rief mich meine Mutter an und erzählte
mir, dass Michael am nächsten Morgen einen Vortrag im Nachbarort halten
wird.
Gott! Michael Stahl und meine liebe
Kollegin
Hilda Kaufmann, zwei wunderbare Menschen
Ein Mensch zu diesem Zeitpunkt über den ich in meiner Arbeit immer
wieder „gestolpert" bin, ein Mensch den ich kennen lernen wollte. So ging
ich zu diesem Vortrag. Erst fand ich das Gebäude nicht, dann keinen
Parkplatz, als dann diese Hürden geschafft waren, regnete es in Strömen.
Trotz alledem wusste ich, dass ich da hin musste. Wir machten uns bekannt
und er sah all das Leid in meinen Augen. Bei seinem anschließenden Vortrag
über Gott und Jesus, war ich sehr berührt und in meinem Herzen machte sich
eine wunderbare Wärme breit, meine Augen füllten sich nach vielen Jahren mit
Tränen… Ich hatte gefunden, wonach ich all die Jahre gesucht hatte: Gott!
Michael Stahl und meine liebe Kollegin Hilda Kaufmann, zwei wunderbare
Menschen, die mich sehr unterstützen. Sie haben mich Gott näher gebracht, so
ist auch unser Projekt zur Prävention und Opferhilfe entstanden.
Wir arbeiten und helfen mit all unserer
Kraft, wo immer wir will-kommen sind, um diese Dunkelheit und Kälte, ein
kleines bisschen mit Licht und Wärme zu erfüllen.
Anmerkung der AIZ: Wer Kontakt
aufnehmen möchte kann dies gerne tun unter folgenden Internet-Adressen
bei Michael Stahl: Telefon-Nummer:
0049 173 / 9 34 33 02 E-Mail-Adresse:
info@starsgegengewalt.de
Die Autorin dieses Beitrages wird demnächst in
Aalener Schulklassen auftreten und offen über Vergewaltigungen und die
Gefahren mit Schülern sprechen. Lehrer die Interesse haben melden sich bitte
bei M. Stahl unter Adresse:
http://www.security-stahl.de/html/kontakt.html
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