Grünen-Kandidat warb mit Spiel
"Mensch ärgere Dich nicht"
Wasseralfingens Ex-Ortsvorsteher
Karl Bahle (CDU) hat schwere Schuld auf sich geladen
Ex-CDU-Chef Bolsinger wird jubeln: Mit mir wäre das
nicht
passiert und sein Nachfolger sucht die Schuld bei sich selbst
Aalen. Die Schlamm-Schlacht in
Wasseralfingen um die Führung im Rathaus ist von der SPD entschieden worden.
Die stellvertretende Ortsvorste-herin von Karl Bahle (CDU), Bild rechts, Hatam (SPD) hatte
im zweiten Wahlgang mit acht Stimmen gesiegt. Die CDU-Fraktion wurde in dieser legendären Sitzung von ihrem Ortsvorsteher
Karl Bahle im Stich gelassen, was natürlich nicht nur die CDU sondern alle
Fraktionen und auch OB Martin Gerlach zurecht bedauert haben. Es konnte das
nicht zu Ende geführt werden was in Wasseralfingen eigentlich zur
Selbstvers-tändlichkeit gehört: Karl Bahle für seine Dienste Dank zu sagen
und ihn würdig zu verabschieden.
Die neue
Ortsvorsteherin Hatam (SPD) mit ihren zwei Stellvertretern von sD und CDU
kurz nach der Wahl. AIZ-Fotos_ Dieter Geissbauer
Sein Prinzip was er einmal sagt hält er auch hätte Karl Bahle wenigstens
einmal zum Ende seiner Amtszeit durchbrechen und über den eigenen Schatten
springen können. Denn mit seinem Fernbleiben hat Bahle nicht nur sich selbst
im hohen Ansehen sondern auch allen Parteien des Ortschaftsrates geschadet
und damit den Grundstein dafür gelegt dass die SPD sein Rathaus übernehmen
kann.
Die
CDU-Fraktion ist am Ende und geschlagen: Rechts CDU-Chef.
Flucht vor der eigenen Courage war für Bahle der falsche Weg und wird
sicherlich nicht Folgen haben: Bahles CDU-Herzblut wird vergossen werden und
Bahle wird nicht so in die Geschichte und Chronik von Wasseralfingen
eingehen wie wir ihn Jahrzehnte lang kannten und geschätzt haben:
Aufrichtig, ohne Parteigrenzen, stets den Bürgern dienend und er hat
Wasseralfingen zum größten und attraktivsten Aalener Stadtteil gemacht.
Dafür hätte er würdig verab-schiedet werden können. Der OB hat dies zwar
"für später" ver-sprochen aber auch der OB wird an Bahles Worten scheitern
als er sagte er werde sich nicht verabschieden lassen, weil die CDU ihn
getreten habe und nicht zu ihm stand.
Schwer hatten
es BM Fehrenbacher, OB Gerlach, Ortsvorsteherin Hatam und Chefin des
Bezirksamtes bei Wahl in Wasseralfingen.
Als ich nach der Wahl in die bedepperten Gesichter der CDU-Fraktion und der
Freien Wähler sah war mir klar: Bahle hat mit seinem Fernbleiben nicht nur
Wasseralfingen und den Bürgern ge-schadet sondern schwere Schuld auf sich
geladen. Denn nun wird natürlich wieder der Ex-CDU-Chef Wolfgang Bolsinger
auf seinen Internetseiten verkünden mit ihm wäre es keinesfalls passiert
dass die SPD im Wasseralfinger Rathaus die Führung übernimmt.
OB Gerlach
(links an der Wahlurne) als fairer Wahlzettel-Ausgeber.
Natürlich konnte ich mir diese Frage an Nikolaus nicht verkeifen: "Was sagen
Sie dazu dass die SPD der CDU im Rathaus die Führung abgenommen hat und nun
wird Bolsinger jubeln mit ihm wäre das nicht passiert". Der CDU-Chef wirkte
dann sehr gestärkt und meinte "die gesamten Fraktionen sind mit einer Stimme
zu unserem Kandidaten gestanden".
Schwere Last
zu tragen: OB Gerlach holte die schwere Wahlkabine.
Das ist zwar richtig, aber am Ende hat die
Stärke der CDU und der Freien Wähler eben nicht mehr ausgereicht um einen
SPD-Kandidaten zu verhindern, also hat auch die CDU die Macht im
Ortschaftsrat und im Rathaus verloren. Zugegeben es ist legitim dass dies
der CDU-Chef erst in den nächsten Tagen voll realisieren und spüren wird.
Erste
"Geheimkonferenz" während der Sitzung? Hätte gerne Mäuschen gespiel um zu
hären was hier von links Bürgermeister Fehrenbacher, Ortsvorsteherin Hatam
und OB Gerlach verklickern.
Total überrascht war ich dann doch von seinen mir gegenüber geäußerten
Selbstzweifeln ob Bolsinger das nicht passiert wäre und er versagt hat:
"Vielleicht hätte das Bolsinger verhindert", sagte mir der CDU-Chef und
äußerte Selbstzweifel. Meine Antwort war dann es sei richtig gewesen
Bolsinger die Führung im Handstreich abzu-nehmen sonst würde die CDU
wahrscheinlich heute mit nichts mehr dastehen, aber der CDU-Chef hat in der
Vergangenheit auch Fehler gemacht:
Aber auch die
CDU stellte Stellv. Ortsvorsteher (li.) und atmete auf.
Zuerst war es bei der CDU gut gelaufen. Damals war noch Hans Birkhold bei
den CDU-Versammlungen und auch Ortsvorsteher Karl Bahle dabei. Dann aber kam
Bahle nicht mehr weil offensichtlich in der CDU Kanäle aus dem Ruder liefen
und der CDU-Vorsitzende selbst versuchte die CDU Wasseralfingen gegen die
kritische Presse abschirmte, indem es keine Einladungen für die kritische
Presse mehr gab und damit sich und die CDU isolierte. Das konnte natürlich
nicht gut gehen und war ein Schuß ins eigene Tor, weil wir uns daran
gehalten haben. Wir drängen uns niemandem auf.
Glückwünsche
für den 2. stv. Ortsvorsteher von der SPD-Fraktion.
Es ist jetzt zu erwarten dass nach einiger Bedenkzeit der CDU-Vor-sitzende
den CDU-Bettel hinwirft und sich nur noch auf seine Familie und sein
Computergeschäft in Ellwangen konzentriert. das wäre aber der falsche Weg:
Dann wäre die CDU in Wasseralfingen schnells-tens vom Todesstoß überrollt.
Gruppenfoto im
Bürgersaal natürlich mit souveränen OB M. Gerlach.
Insofern kann sich der CDU-Vorsitzende damit trösten dass seine Kollegen zu
ihm voll gestanden haben und dass die Uhren in Wasseralfingen anders als in
den übrigen Aalener Stadtteilen ticken: Auf meine _Frage ob es schlimm sei
dass die SPD die Regierung in Wasseralfingen übernommen hat sagte mit der
neue Ortschaftsrat kluge Worte die mir einleuchteten: "Hier in
Wasseralfingen spielen die Parteien eine untergeordnete Rolle. Es ist egal
wer im Rathaus regiert: CDU oder wie jetzt SPD. Wir werden einen gemeinsamen
Weg finden miteinander unseren Stadtteil auch ohne Bahle vorwärts zu
bringen".
Nach der Wahl
erste Fotos mit neuer SPD-Ortsvorsteherin Hatam.
Ins absurdum führten bei der Kandidatur und den Wahlen die beiden Grünen
gemeinsam: Währ end der Grüne sich als Kandidat bewarb und wie die später
gewählte Ortsvorsteherin auch eine Katze und einen Hund habe holte
tatsächlich der Außendienstmitarbeiter das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht"
heraus und weitere Spiele. Gemeinsamkeit und Zusammenhalt sei wichtig - wie
beim Mensch ärgere Dich nicht.
Ernstliche
Bewerbung des Grünen zum Ortsvorsteher mit dem Spiel: "Mensch ärgere Dich
nicht" sollte gemeinsam nun gespielt werden.
Ein solcher Gag musste natürlich negativ bewertet werden, obwohl dessen
Bewerbung und Ziele vernünftig angelegt und logisch nach-vollziehbar waren.
Eine Wahl aber so geheim zu machen wie diese in Wasseralfingen war wirklich
nicht notwendig und wurde am Ende bei der Wahl des 2. Stellvertreters auch
eingesehen und korrigiert: Auch die Grünen stimmen für die Wahl mit
Handzeichen weil es inzwischen fast vier Stunden gedauert hatte bis endlich
ein Ortschaftsrat gewählt war.
Selbstverständlich wäre dies aber nur in Wasseralfingen möglich gewesen: Als
die Grünen-Frau immer wieder Einsprüche in die Runde warf in Sachen Geheime
Wahl und deren Grünen-Kollege sich humorvoll bewarb leuchteten die Gesichter
der CDU-Männer auf und schon war der Funke zu den Grünen über gesprungen.
Der Grünen-Frau verzieh man deren Hartnäckigkeit "weil sie erst kürzlich
durch Unfall ihre Tochter verlor", aber der Grünen-Kandidat trieb seine
eigene Bewerbung ins Lächerliche rückte als er die Gemein-samkeit beschwor
und selbst nicht zur Gemeinsamkeit bereit sein konnte oder wollte und alles
Vorwärtskommen und alle Gemein-samkeit selbst verbarrikadierte. Über die
Wahl und Verabschiedung von 7 Räten berichten wir noch ausführlich
Dieter Geissbauer |