DUH
fordert von Angela Merkel regionale Sofortmaßnahmen:
EU meldet aktuell Anstieg der Dieselabgas-
Todesfälle in Deutschland um 20 Prozent
Auch auf Ostalb: 12.860 vorzeitige
Todesfälle durch das Dies-
elabgasgift: Stickstoffdioxid-Tote "4x mehr als Verkehrstote!"
Tod schlägt
auch auf der Ostalb zu. Muß das eigentlich sein?
Aalen.
Europäische Umweltagentur legt alarmierenden Bericht zu den gesundheitlichen
Folgen der Luftverschmutzung in Europa vor – 12.860 vorzeitige Todesfälle in
Deutschland durch das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid sind nahezu viermal
mehr als die Anzahl der Verkehrstoten – Mit Segen des Kraftfahrt-Bundesamtes
sollen Diesel-Pkw bei Temperaturen unterhalb von plus 10 Grad Celsius, also
praktisch das gesamte Winterhalbjahr über, mit abgeschalteter Abgasreinigung
die Innenstädte mit Stickstoffdioxid belasten
Friedhof im
Westen der Stadt Aalen. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Bereits hat also zum zweiten Mal die Europäische Umweltagentur (EEA) in den
letzten beiden Jahren die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch das
Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) in Deutschland und Europa
heraufgesetzt. In seinem aktuellen,
heute vorgestellten Bericht spricht die Umweltbehörde der
Europäischen Union nun von 12.860 vorzeitigen Todesfällen in Deutschland.
Dies entspricht einer Steigerung von circa 20 Prozent gegenüber den im
Vorjahresbericht präsentierten 10.610 jährlichen vorzeitigen Todesfä-llen.
Die Ergebnisse des Berichts kommentierte für die AIZ-Leser Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):
„Die erschreckend hohe Anzahl an vorzeitigen Todesfällen durch das
Dieselabgasgift Stickstoffdioxid ist die Folge der kriminellen Praxis der
Autohersteller, die mit der Ausrede ‚Motorschutz‘ insbesondere im
Winterhalbjahr die ordnungsgemäße Abgasreinig-ung von Diesel-Pkw bei unter
10 Grad Celsius abschalten. Der Bericht der EU-Umweltbehörde ist eine
schallende Ohrfeige für Autokanzlerin Angela Merkel. In zwei Dieselgipfeln
vor der Wahl wurde Aktivität simuliert und eine Milliarde Euro für
Sofortmaß-nahmen noch in diesem Winter versprochen. Nach der Wahl stellt
sich das Gegenteil heraus – das Geld soll im Wesentlichen für neue Pläne und
Untersuchungen ausgegeben werden, statt für die versprochenen sofort
wirksamen Maßnahmen. Wir setzen auf gerichtliche Diesel-Fahrverbote und sind
zuversichtlich, dass das Bundesverwaltungsgericht
Leipzig am
22. Februar 2018 die lange erwartete Grundsatzentscheidung zu
Diesel-Fahrverboten für ‚Saubere Luft in unseren Städten‘ treffen wird.“
Auch bei der Belastung durch Feinstaub (PM2,5) gibt es keine Entwarnung.
Vier von fünf Stadtbewohnern atmen mehr gesund-heitsgefährdende Partikel ein
als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für tolerabel hält. Hauptquelle
für Feinstaub und besonders gesundheitsschädlichen Ruß sind Feuerungsanlagen
– insbesondere Holzfeuerungsanlagen in Haushalten, wie Kaminöfen. „Die
kommende Bundesregierung muss unbedingt die Grundlagen für strengere
Luftqualitätsstandards in Ballungsräumen schaffen, damit emissionsarme
Anlagen mit wirksamer Abgasreinigung zum Standard werden“, so Resch
weiter.
Hintergrund: Die DUH kämpft seit mehr als zehn Jahren für das Recht
auf saubere Luft und führt derzeit Klagen in 16 Städten, wo
Luftqualitätsgrenzwerte nach wie vor überschritten sind. In allen bisher
entschiedenen Verfahren haben die Gerichte zum Wohl der Bürger entschieden
und die zuständigen Behörden aufgefordert, schnellstmöglich effektive
Luftreinhaltemaßnahmen umzusetzen. Weitere Informationen zu den
DUH-Aktivitäten im Rahmen der Kam-pagne “Right to Clean Air”:
www.right-to-clean-air.eu/
Die DUH setzt sich dafür ein, Feinstaub- und Rußemissionen aus Öfen und
Heizkesseln zu senken. Dazu informieren wir Verbraucher und beteiligen uns
daran, technische und politische Lösungen voranzubringen. Weitere
Informationen zu unseren Aktivitäten im Rahmen der Kampagne “Clean Heat”:
www.clean-heat.eu
„Right to Clean Air“ und „Clean Heat“ werden vom LIFE-Programm der
Europäischen Union gefördert. Infos:
https://www.eea.europa.eu/publications/air-quality-in-europe-2017/at_download/file
Kontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170,
resch@duh.de
Infos:
http://www.aaleninfo.de/apr16/19/grabwesten.htm
http://www.aaleninfo.de/apr16/22/grabwestena.htm |