"Es gibt noch auf Ostalb den sehr hohen Aufklärungsbedarf":
Viele sind noch skeptisch ob der neue Schul-abschluß zu dem erwünschten Erfolg kommt

Klares Ende-Fazit:
"Abschlüsse sind die gleichen, die Noten
sind die gleichen, der Lernentwicklungs-Bericht ist ein Plus"


Nach der Aufklärung und Diskussion bei Südwestmetall in Aalen von links:
Jörg Hofrichter (Leiter Staatliches Schulamt Göppingen), Hermine Nowottnick (Leitung Bildungsbüro Ostalbkkreis), Jörn P. Makko (Geschäftsführer von Südwestmetall in Aalens Gartenst-raße), Dr. Ralf Güntner (Schulrat Staatliches Schulamt Göppingen).

Aalen. Die SCHULEWIRTSCHAFT Ostwürttemberg informierte zum Thema „Abschlüsse und Zeugnisgestaltung der Gemeinsch-aftsschulen“ im Verbandshaus von Südwestmetall in Aalen. „Was ist denn eigentlich ein Abschluss der Gemeinschaftsschule wert?“ Solche und ähnliche Fragen bekommen die im Bildungswesen Tätigen des Öfteren gestellt. Die Antwort auf diese Frage fällt leicht: Abschluss ist Abschluss. Ob Hautschulabschluss oder Mittlere Reife. Die jeweiligen Prüfungen sind im ganzen Land identisch, werden am selben Tag und zur selben Uhrzeit abgelegt und von Lehrerkräften unterschiedlicher Schulen kontrolliert und benotet.

In Bezug auf Gemeinschaftsschulen gibt es vielerorts noch Unsich-erheiten. Dies aktuell insbesondere auch bei den ausbildenden Betrieben des Ostalbkreises, welche in Kürze mit den ersten Bew-erbungen von Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschulen rechnen und sich unter anderem fragen: Bekommen sie jetzt einen Lernentwicklungsbericht statt klassischem Zeugnis mit Noten? Wie können und sollten sie dieses lesen und interpretieren?

Um diese und weitere Fragen zu klären, fand auf Initiative des Bildungsbüros des Landratsamtes bereits am 21. September 2017 die Veranstaltung „Abschlüsse und Zeugnisgestaltung Gemeinscha-ftsschule“ bei Südwestmetall in Aalen statt. In Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt Göppingen und SCHULEWIRTSCHAFT wurden Hintergrundinformationen zu der neuen Schulform gegeben und Fragen der Teilnehmenden diskutiert. Jörn P. Makko, Geschäftsführer von Südwestmetall eröffnete die Veranstaltung und berichtete aus den Betrieben, dass sich einige auf die neuen Absolventen freuen, während andere skeptisch sind. Jörg Hofrichter, Leiter Staatliches SchulamtGöppingen, und Schulrat Dr. Ralf Günt-ner, führten in das Konzept der Gemeinschaftsschule ein und erläut-erten Begriffe wie Lernniveaustufen und Lernentwicklungsberichte.

Das große Interesse aller Beteiligten und die lebhaften Diskuss-ionen zeigten, dass es einen hohen Aufklärungsbedarf gibt. So stellt sich z. B. die Frage Lernentwicklungsbericht oder klassisches Notenzeugnis gar nicht, denn ein Betrieb kann ohne weiteres beides von den Bewerbern fordern. Die Erstauswahl kann somit nach wie vor anhand der Schulnoten erfolgen. „Weisen Sie auf Ihrer Internetseite einfach darauf hin, dass Ihr Betrieb Notenzeugnisse verlangt“, so der Rat des Schulamtsleiters Jörg Hofrichter. Der Lernentwick-lungsbericht, den alle Gemeinschaftsschüler vorweisen können, gibt darüber hinaus jedoch viele weitere Informationen preis. So gibt er Auskunft über wichtige Schlüsselkompetenzen der Bewerber, wie Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit und Flexibilität. Diese Zusatz-informationen können insbesondere für diejenigen Betriebe von Interesse sein, die Wert darauf legen, dass Bewerber auch wirklich zu ihnen passen.

Fazit: Die Abschlüsse sind die gleichen, die Noten sind die gleichen, der Lernentwicklungsbericht ist ein Plus. Am Ende der Veranstaltung stellte Hermine Nowottnick ergänzend die möglichen Abschlüsse der Beruflichen Schulformen sowie das Bildungsportal des Ostalbkreises vor. Sie bietet an, dass sich die Anwesenden bei weiteren Fragen gerne an das Bildungsbüro des Landratsamtes (Tel. 07361 5031684) wenden können.