Meilenstein bei
der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens
Stuttgart 21 rückte mit Tunnel Stuttgart-Ulm
Bad Cannstatt der Ostalb großes Stück näher
Tunnel-Patin Simone Hermann legte
Geständnis ab: „Ich ha-
be größte Hochachtung vor den Menschen die hier arbeiten
Bewegender Moment
waren auch die
Ansprachen: Manfred Leger, Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH
(rechts), Tunnelp-atin Simone Herrmann, Christoph Lienhart, Abschnittsleiter
der DB Projekt Stuttgart-Ulm
AIZ-Fotos: www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de
Aalen/Bad Cannstatt.
Die DB Projekt
Stuttgart–Ulm
GmbH hat im Beisein von Tunnelpatin Simone Herrmann den Durchschlag in der
zweiten Röhre – der Weströhre – des Tunnels Bad Cannstatt gefeiert. Damit
sind nach rund dreieinhalb Jahren die beiden Röhren der Zuführung Bad
Cannstatt vom Nordkopf des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs bis zum
Zwischenangriff Rosenstein komplett aufgefahren, insgesamt rund 5.100
Tunnelmeter.
Strahlende
Gesicher nach Tunneldurchbruch in Bad Cannstatt
Dazwischen liegt der Zwischenangriff Nord, von wo aus der Vortrieb in beide
Richtungen erfolgt ist. „Ich habe größte Hochachtung vor den Menschen, die
hier arbeiten, ob nun als Ingenieure, Mineure, Elektriker, in der Werkstatt
oder im Lager. Tunnelbau kann nur gelingen, wenn alle mitziehen und
zusammenarbeiten. Ich finde es immer wieder schön zu spüren, dass sich hier
alle Beteiligten als Gemeinschaft verstehen“, sagte Tunnelpatin Simone
Herrmann.
Aufwendige Maßnahmen zur Sicherheit: Der Durchschlag stellt einen
weiteren Meilenstein bei der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens dar –
auch weil die Durchgängigkeit beider Röhren unter schwierigen geologischen
Bedingungen erfolgte: Die Vortriebsmannschaften der Arge Tunnel Cannstatt
(ATC) haben die Röhren teilweise in quellfähigem Gestein, dem sogenannten
Anhydrit, aufgefahren. Damit sind über 80 Prozent der relevanten
Anhydrit-Bereiche in den zusammenhängenden Tunneln Bad Cannstatt und
Feuerbach durchfahren. „Um einen im späteren Eisenbahnbetrieb sicheren
Tunnel herzustellen – und das für die Dauer von mindestens 100 Jahren –
haben wir uns beim Tunnelbau generell und beim Tunnelbau im quellfähigen
Gestein im Besonderen für Maßnahmen entschieden, die zwar sehr aufwendig
sind, die aber Sicherheit und Standfestigkeit für die gesamte Lebensdauer
gewährleisten“, sagte Manfred Leger, der Vorsitzende der Geschäftsführung
der DB Projekt
Stuttgart–Ulm
GmbH.
Nur noch ein Kilometer bis um Neckar: Gegraben werden muss von dem
3.507 Meter langen Tunnel Bad Cannstatt nun noch die etwa ein Kilometer
lange Röhre zum Neckar, in der beide Gleise der Zuführung gemeinsam unter
dem Rosensteinpark hindurch verlaufen und die vom Portal am Neckar aus über
die neue Neckarbrücke nach Bad Cannstatt führen. Der Tunnel für die Fern-
und Regionalzüge von und nach Bad Cannstatt wurde bisher in der Neuen
Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) hergestellt. Die zwei eingleisigen
Tunnelröhren sind zur Sicherheit in Notfällen alle 500 Meter mit einem
Verbindungsbauwerk miteinander verknüpft.
Zahlen, Daten, Fakten: Mit dem Bau des Tunnels wurde 2012 eine
Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen HOCHTIEF (Federführung), BEMO
Tunneling und Wayss & Freytag beauftragt. Im Bauumfang eingeschlossen ist
der Bau des S-Bahn-Tunnels Rosenstein (1.170 Meter) zwischen der
Neckarbrücke und dem S-Bahn-Halt Mittnachtstraße. Dadurch ergibt sich eine
Tunnelbauleistung von rund neun Kilometern mit einem Auftragswert von rund
285 Millionen Euro.
Die vorbereitenden Arbeiten für den Tunnel begannen am
16. April 2012. Die Tunneltaufe mit Tunnelpatin Simone Herrmann fand
am
21. März 2014 statt. Der Durchschlag in der Oströhre erfolgte am
19. Dezember 2016. Auf den Baustellen der Tunnel nach Bad Cannstatt
arbeiten rund 300 Personen.
Der Tunnelquerschnitt im Bereich der eingleisigen Tunnelröhren liegt bei
rund zehn Metern. Der größte Tunnelquerschnitt mit rund 22 Metern befindet
sich in den jeweils zweigleisigen Tunnelbereichen zwischen Hauptbahnhof und
dem Verzweigungsbauwerk im Kriegsberg, in dem sich die Bahnstrecken nach
Feuerbach und Bad Cannstatt trennen.
Im Bereich der eingleisigen Tunnelabschnitte zwischen Nordbahn-hofviertel
und Rosensteinpark läuft der Innenausbau des Tunnels seit August 2016. Dabei
wurden bereits 1470 Meter Tunnelsohle und 560 Meter Gewölbe hergestellt,
dabei 13.503 Kubikmeter Beton und 924 Tonnen Stahl verbaut.
Die DB Projekt
Stuttgart–Ulm
GmbH hat im Beisein von Tunnelpatin Simone Herrmann den Durchschlag in der
zweiten Röhre – der Weströhre – des Tunnels Bad Cannstatt gefeiert. Damit
sind nach rund dreieinhalb Jahren die beiden Röhren der Zuführung Bad
Cannstatt vom Nordkopf des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs bis zum
Zwischenangriff Rosenstein komplett aufgefahren, insgesamt rund 5.100
Tunnelmeter. Dazwischen liegt der Zwischenangriff Nord, von wo aus der
Vortrieb in beide Richtungen erfolgt ist. „Ich habe größte Hochachtung vor
den Menschen, die hier arbeiten, ob nun als Ingenieure, Mineure, Elektriker,
in der Werkstatt oder im Lager. Tunnelbau kann nur gelingen, wenn alle
mitziehen und zusammenarbeiten. Ich finde es immer wieder schön zu spüren,
dass sich hier alle Beteiligten als Gemeinschaft verstehen“, sagte
Tunnelpatin Simone Herrmann.
Im Bereich der eingleisigen Tunnelabschnitte zwischen Nordbahn-hofviertel
und Rosensteinpark läuft der Innenausbau des Tunnels seit August 2016. Dabei
wurden bereits 1470 Meter Tunnelsohle und 560 Meter Gewölbe hergestellt,
dabei 13.503 Kubikmeter Beton und 924 Tonnen Stahl verbaut. |