Unternehmerin wie viele auf der Ostalb Mutter u. erfolgreich:
Über die Landwirtin und Preisträgerin Anne
Körkel als Managerin staunte sogar Minister

Vorbilder gibt es auch im Ostalbkreis: Erfolg und Mutter mit
Kindern auf Traktor und Landwirtin "wie aus dem Bilderbuch"

Anne Körkel und ihre Kinder gemeinsam auf dem Traktor.     

Aalen/Berlin. Anne Körkel (32), Landwirtin aus Kehl-Bodersweiler, ist Siegerin in der Kategorie „Unternehmerin“ des CeresAward 2017, des bedeutendsten Preises für Landwirte im gesamten deutschen Sprachraum. Der Award wurde am 11. Oktober im Rahmen der Galaveranstaltung „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin übergeben. Da staunte sogar unser Bundeslandwirtschaftsminister denn solche Vorbilder gibt es auch im Ostalbkreis: Erfolg und Mutter mit Kindern auf dem Traktor, eine Landwirtin wie aus dem Bilderbuch:

Eine Idee, ein Hektar und 500 Hähnchen. In einem mobilen Strohstall mit Auslauf hält Landwirtin und Agraringenieurin Anne Körkel im Hanauerland Freilandhähnchen auf einer Streuobstwiese. 60 bis 70 Tage wachsen die Hähnchen dort heran, bevor sie im nur 15 km entfernten Lohnschlachtbetrieb geschlachtet werden. Gefüttert werden ihre sogenannten „Ha(h)nauer“ ausschließlich mit hochwertigem, selbstgemischtem, gentechnikfreiem Futter, wobei 80 Prozent der Rohstoffe vom Kirschhof, dem landwirtschaftlichen Betrieb der Schwiegereltern, stammen. Der Rest wird im umlie-genden Landhandel mit Herkunftsnachweis zugekauft.

Die Gewinnerin hat mit ihrer Idee eigenverantwortlich eine regionale Marke geschaffen und nutzt Social Media-Kanäle, um ihren Kunden punktgenau das zu liefern, wonach sie suchen. Sie setzt auf persönlichen Kontakt, um ihre Produktion zu erklären. Gewissen-hafte, betriebswirtschaftliche Dokumentationen unterstreichen den Erfolg.“ urteilte die Fachjury des CeresAward über die Siegerin in der Kategorie Unternehmerin. Innerhalb von nur zwei Jahren baute sich die zweifache Mutter so ein regionales Geschäftsfeld auf, in dem Tierhaltung, Verarbeitung und Vermarktung (auch über das Internet) in einer Hand liegen. Dabei verzichtet die 32-Jährige bewusst auf ein Label und auf staatliche Förderungen. Sie will beweisen, dass ihr Betrieb auch so rentabel sein kann. Mit der Idee trifft Anne Körkel den Nerv der Verbraucher. Die sind von der Qualität der Ha(h)nauer überzeugt und gerne bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Bestellen und informieren können sie sich über die Homepage (www.annes-hahnauer.de) sowie die eigene Facebookseite. Kindergärten und Schulklassen sind zudem regelmäßig zu Gast auf dem Kirschhof, denn der Stall ist immer zugänglich. Mit ihrem Modell möchte sie auch andere dazu motivieren quer zu denken und Ideen, seien sie noch so „ver“-rückt, umzusetzen.

Eine Landwirtin aus Überzeugung,
die mit viel Wissen und transparenter Produktion Landwirtschaft und Verbraucher näher zusammenbringt.“ bringt es Ursula Schlaghecken, Jurorin und Fachredakteurin von agrarheute auf den Punkt.

Die Juroren in der Kategorie Unternehmerin waren: Rita Lanius-Heck, dlv Deutscher LandFrauenverband e.V., Ursula Schlag-hecken, agrarheute sowie Corinna Washtell, BNP Paribas Leasing Solutions.

Gekürt wurde Anne Körkel im Rahmen der Galaveranstaltung „Nacht der Landwirtschaft“ am 11. Oktober in Berlin. Die Preisverleihung ist ein Branchentreff ersten Rangs, zu der die Veranstalter mehr als 350 Gäste empfingen. Neben Bauernpräsident Joachim Rukwied und führenden Köpfen aus Handel und Industrie gab sich auch Bundesminister Christian Schmidt die Ehre. www.ceresaward.de