Rechtzeitig
will Unicef helfen wenn Mangelernährung beginnt
Der Hunger hat auch in
Nigeria, Somalia und
im Jemen 1,4 Millionen todkranke Gesichter
Für Teile Südsudans wurde vor wenigen Tagen offiziell eine
Hungersnot erklärt: Grausame Hunger-Szenen in Dritten Welt
Aalen. Für Teile Südsudans wurde vor wenigen Tagen offiziell eine Hungersnot
erklärt. Auch in anderen Ländern Afrikas wie
Nigeria und
Somalia sowie im
Jemen herrscht eine Hungerkrise. Insgesamt sind laut UNICEF in diesen vier
Ländern aktuell 1,4
Millionen Kinder lebensbedrohlich mangelernährt. Was genau bedeutet das und
wie können wir diesen Kindern helfen? Wann spricht man von einer Hungersnot?
Im Alltag sprechen wir von „Hungersnot“, wenn in einer Region viele Menschen
nichts mehr zu essen haben. Aber offiziell wird eine Hungersnot von der
jeweiligen Regierung eines Landes nach bestimmten Kriterien erklärt. Sie kann
sich dabei auf die Einschätzung einer internationalen Arbeitsgruppe nach den
sogenannten „IPC-Phasen“ berufen. IPC steht für „Integrated Food Security Phase
Classification“.
Auf dieser Skala für Ernährungssicherheit werden fünf Stufen unterschieden,
die von Phase eins „Minimal“ über „Strapaziert“ (Englisch: Stressed), „Krise“ (Crisis),
„Notsituation“ (Emergency) bis hin zu Phase fünf „Hungersnot“ (Famine) reichen.
Da sich der Prozess langsam vollzieht, werden heraufziehende Hungersnöte oftmals
erst spät wahrgenommen - wenn es für viele Kinder schon zu spät ist.
Bei einer Hungersnot fehlen mindestens jedem fünften Haushalt nahezu
vollständig Lebensmittel und / oder andere lebenswichtige Dinge wie Trinkwasser.
Zahlreiche Menschen hungern und sterben.
Das ist aktuell in Teilen des Südsudan (Unity State) der Fall. Zu den
Kriterien gehört zum Beispiel auch, dass mehr als 15 Prozent der Kinder in einem
Gebiet an schwerer akuter Mangelernährung leiden. In einigen Hungergebieten im
Südsudan liegt der Anteil dieser Kinder derzeit bei über 30 Prozent.
Aber auch ohne eine offizielle Hungersnot sind Kinder in großer Gefahr:
Allein in den vier Ländern
Jemen,
Nigeria,
Somalia und
Südsudan droht insgesamt 1,4 Millionen Kindern der Hungertod. Auch in
anderen Ländern Afrikas sind durch eine Mischung aus Konflikten, schweren Dürren
und Wirtschaftskrisen hunderttausende Kinder lebensbedrohlich mangelernährt.
Leider ist es häufig so, dass eine Krise erst mit der Erklärung einer
Hungersnot die nötige Aufmerksamkeit von Medien und Spendern bekommt – wenn es
für viele Kinder schon zu spät ist. UNICEF ist auch bei „stillen Krisen“ vor Ort
und hilft den Kindern.
Als akut mangelernährt gelten Kinder, deren Körpergewicht unter 80 Prozent
des für ihr Alter angemessenen Gewichts liegt. Beträgt das Gewicht weniger als
70 Prozent, spricht man von schwerer akuter Mangelernährung.
Wie kann man Kinder vor dem Verhungern rett-en?
Die gute Nachricht ist: Wird die Mangelernährung rechtzeitig erkannt und
behandelt, haben die Kinder sehr gute Chancen, zu überleben und wieder gesund zu
werden. UNICEF sorgt in Krisensituationen weltweit dafür, dass der
Ernährungszustand von möglichst vielen Kindern überprüft wird – das geht zum
Beispiel ganz leicht, indem man mit einem Maßband den Umfang des Oberarms misst.
Zeigt das Maßband rot, muss das Kind sofort behandelt werden. |