"Kätchen" läßt die
Herzen aller DB-Techniker höher schlagen:
Jetzt wird aus "Stuttgart 21" mit Tunnelvor-
triebmaschine der DB endlich Schuh draus
Mineure und Tunnelarbeiter im
Boßlertunnel auf der Neubaus-
trecke Wendlingen bis Ulm "haben allen Grund zur Freude"
"Käthchen": Foto: Arnim Kilgus/DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH.
Aalen/Stuttgart/Oberkochen/Ulm. Jetzt wird die Planung
Stuttgart 21 auch für die Ostalb und die DB und DB-Vorstandsmitglied Georg
Brunnhuber (Oberkochen) ein Schuh draus: Die "Tunnelvortri-ebsmaschine" im
Boßlertunnel hat auf der Zielgeraden Dank Käthchen in der Oströhre die
8.000-Meter-Marke erreicht. Die Mineure und Tunnelarbeiter im Boßlertunnel
auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm haben allen Grund zur Freude.
Käthchen, die Tunnelvortriebsmaschine, mit der die beiden Röhren des 8.806
Meter langen Tunnels aufgefahren werden, hat am gestrigen Sonntag, 11.
September 2016, die 8.000-Meter-Marke in der Oströhre erreicht. Damit ist
der von rund 6.200 PS angetriebene und etwa 2.480 Tonnen schwere
Riesenbohrer in der Tunnelröhre, in der später das Streckengleis
Ulm–Stuttgart verläuft, auf die Zielgerade eingebogen.
„Herzlichen Dank an alle Beteiligte für eine verlässliche Leistung“, sagte
Jörg Müller, DB-Projektleiter für den Albaufstieg, und ergänzte zufrieden:
„Wir haben uns das Ziel gesetzt, Ende dieses Jahre die erste Tunnelröhre am
Hang des Filstals durchzuschlagen. Wir sind auf Kurs.“ Zeitgleich hat die
110 Meter lange Tunnelvortriebsma-schine bis heute mehr als 4.000
Tunnelringe verbaut. Das sind in Summe mehr als 28.000 einzelne
Fertigbetonteile. Die Tunnelvortriebsmaschine sollte ursprünglich nur rund
2.800 Meter Tunnel bauen, doch die geologischen Bedingungen sind günstiger
als erwartet.
Beim Bau des 948 Meter langen Zugangsstollens und des rund 750 Meter langen
Streckenvortriebs in konventioneller Bauweise wurde das Gestein umfassend
auf sein Tragverhalten hin untersucht. Zusätzlich wurde in 55 Meter Tiefe
unter dem späteren Eis-enbahntunnel ein 40 Meter langer Versuchsstollen
erstellt. Mit diesen Ergebnissen konnten die Eigenschaften des Gebirges so
genau ermittelt werden, dass die Tunnelvortriebsmaschine über den ganzen
Boßlertunnel im Einsatz sein kann. Der längere Einsatz der
Tunnelvortriebsmaschine hat nicht nur bauliche sondern auch wirtschaftliche
Vorteile. |