Spezialführung zur
weiteren Entwicklung des Bergwerkes:
Betriebsleiter Fritz
Rosenstock treibt Ausbau
des "Tiefen Stollen" sehr qualifiziert voran
Vertreter der Stadtverwaltung und
dem "Verein Besucherb-
ergwerk" klopften sich lobend gegenseitig auf die Schulter_
Betriebsleiter
Fritz Rosenstock (2. von rechts, der "Berggeist") und OB Thilo Rentschler (2.
von links) "als oberster Stollen-Bergmann" informierte sich im unerschlossenen
Teil über die neuen Projekte.
Aalen. Dieser Tage unternahm OB Rentschler eine ausgiebige
Besichtigungstour durch den noch unerschlossenen Teil des Tiefen Stollens. Unter
der Leitung von Gerhard Schuster und Dr. Hans-Joachim Bayer fand sich eine
kleine Gruppe, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung und dem Verein
Besucherbergwerk Tiefer Stollen e. V. zusammen, um sich in das unterirdische
Stollenlabyrinth abseits der allgemeinen Besucherpfade zu begeben.
Flankiert wurde die kleine Gruppe von Betriebsleiter Fritz Rosenstock, der
derzeit die Modernisierung, die den Ausbau des Tiefen Stollen maßgeblich
vorantreibt. OB Rentschler hob bei seiner Begrüßung die Bedeutung des
Tiefen Stollens weit über die Grenzen der Region hinaus hervor. Unter Tage liege
ein unermessliches Kulturgut, das es für die Nachwelt zu erhalten gelte. Er sehe
darin ein enormes Potenzial. "Im Stollen gibt es so viel Einzigartiges zu sehen,
dieses Alleinstellungsmerkmal müssen wir stärken betonen und bekannt machen -
dann bleibt unser Besucher-Bergwerk auch für die Zukunft ein attraktiver
Besuchermagnet." ist der OB überz-eugt.
Ausgerüstet mit Helm, Grubenlampe und Gummistiefeln ging es zuerst mit der
Grubenbahn hinab bis 400 m unter Tage. Man passierte sehr schnell den
allgemeinen Besucherbereich und die Räume für die Asthmatherapie. Danach ging es
durch dunkle Tunnel und an Schächten vorbei tief in den Berg hinein, zu Orten,
die es sonst nur im Rahmen von Sonderführungen zu sehen gibt. Hier ist
beispielsweise eindrucksvoll das obere Abbauniveau bis hin zum
Förderblindschacht 2 zu sehen. Nach diesem ging es dann steil bergauf, über eine
kleine ausgehauene Treppe auf das nächste Niveau, wo dann der Förderschacht von
oben zu besichtigen war. Eindrucksvoll ist hier noch die Förderanlage mit
Fragmentteilen eines Zahnrades zu sehen, sowie seltene Gerätschaften, die alle
im Original erhalten sind.
Dabei hob Dr. Hans-Joachim Bayer immer wieder die
Bedeutung von Wilhelm von Faber du Faur hervor, der ein Pionier der
Industrie-geschichte auf der Ostalb war und die Geschichte des Tiefen Stollens
maßgeblich geprägt hatte und aus Wasseralfingen ein Zentrum des
Eisenhüttenwesens gemacht hatte. Auf dem weiteren Weg durch den Stollen führen
immer wieder links und rechts Gänge ab, die verschüttet sind.
Hier in den
teilweise niedrigen Gängen, in denen man bis zu den Waden durch Schlamm und
Wasser watet, kann man in authentischer Weise die Geschichte des Bergbaus
nachvollziehen und erahnen, welche Mühe es für die Arbeiter bedeutete, das
Eisenerz freizulegen und nach draußen zu befördern. Nach guten zwei Stunden
führte die Tour zu Fuß wieder heraus aus dem Gänge-Labyrinth, oberhalb des
Tiefen Stollens, beim ehemaligen Unterkunf-tshaus der ledigen Bergleute. Zu Fuß
ging es dann wieder zurück zum Eingangsbereich des Tiefen Stollens.
Die Besichtigungstour durch den Tiefen Stollen außerhalb des regulären
Führungsweges kann auch von Gruppen bis max. 15 Personen als Sonderführung
gebucht werden. Anmeldung unter Telefon 07361-970249 bei der Kasse des
Besucherbergwerkes oder unter
www.bergwerk-aalen.de
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