Dafür haben die
Stollen-Loks Hunderte pünktlich befördert:
Gummibereifte "Trambahn" durfte bei Stoll-
enjubiläum rund um Brauneberg nicht fahren
Goldwaschanlage aus Goldgräberstadt Fulda entpuppte sich
als echt: Selbst Stollenmitarbeiter ernteten echtes Goldnaget
Ein echter
Bergmann des Stollwen-Teams als Goldgräber fand tatsächlich Gold beim Sand
waschen. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen. Eigentlich war sie als die Attraktion
angekündigt die gummibereifte Trambahn die eigentlich auf den Straßen rund
um den Brauneberg ihre Runden drehen sollte anlässlich des Jubiläums des
Stollens schon am Sonntag ab 10 Uhr aber ein Plakat an der Kasse machte es
deutlich: "Aus technischen Gründen keine Trambahnfahrt".
So
freundlich wurden auch am Sonntag zum Jubiläum alle Gäste auf dem
Wasseralfinger Stollengelände von Karl Troßbach (links) und Stollenvorsteher
Rosenstock (rechts) empfangen. "Wohlfühl-Paket"!
Dabei hätte es eigentlich aus "organisatorischen Gründen" heißen müssen,
denn der Amtsschimmel hatte auch zum Auftakt des Stollen-Jubiläums wieder
einmal zugeschlagen - dieses Mal nicht von der Stadt Aalen sondern von den
bürokratischen Geneh-migungs-Behörden die für Fahrten einer solchen Bahn
- laut Stollen-Geschäftsführer Karl- Troßbach - überörtlich zuständig sind:
Die cleveren
SHW-Lehrlinge machten ihrem Lehrmeister alle Ehre.
"Die haben zwar einen Antrag auf Strecken-Genehmigung von uns erhalten aber
anscheinend nicht rechtzeitig und da wir keine Genehmigung haben darf die
Trambahn leider auch nicht fahren", bestätigten Karl Troßbach und
Stollen-Bahnhofchef Rosenstock am Sonntag 23. September um 10,22 Uhr der
AIZ zwar etwas traurig, "aber sonst ist ja heute bei unserem Jubiläum auch
viel zu sehen und viel los".
Echte
Stollen-Gemütlichkeit nach 60 Jahren auf Holz-Sitzbänken.
Als kleiner Ersatz war eine komplette "Goldwäscher-Anlage" der ehemaligen
Bergleute aus der Goldgräberstadt Fulda aufgebaut wor-den und siehe da es
geschah - wie zu erwarten - "das erste Stollen-Jubiläums-Wunder", als ein
Mann aus dem Stollen-Team probe-weise mit dem Sieb in der Goldwachanlage
nach echtem Gold suchte und nach etwa 5 Minuten einen Schrei los ließ als
hätte er Millionen im Lotto gefunden bzw. gewonnen: "Ich habe Gold im Sand gefunden" und
zeigte das Gold-Naget der AIZ und tatsächlich es war Gold, zwar nur so groß
wie ein Sandkorn aber es glitzerte dem glücklichen Finder entgegen, der als
etwa 35-jähriger diesen "Gold-Glücks-.Tag" auf dem Stollen-Gelände
garantieret nicht vergessen wird.
"Was in der
Tageszeitung und in der AIZ steht ist immer richtig" sagte die Kassiererin
dem stellvertretenden Stollenboß und änderte den Trambahn-Hinweis nicht:
Egal: Ausfall wegen "technischem Defekt" oder oder organisatorischem
Problem:Keiner weiß Bescheid.
Eine besondere Attraktion waren auch die SHW-Lehrlinge die mit den
traditionellen Gußformen dieses alte Wasseralfinger Giesserei-Handwerk
wieder aufleben ließen und in der Nachbarschaft der Bild-Fledermäuse und
Fledermaus-Experimente nur Bewunderer an ihrem Stand unterhalten hatten: Es
gab oft und viel Beifall für die jungen SHW-Lehrlinge.
Hunderte bzw. gar Tausende kamen auch mit Bussen zum Stollen-Jubiläum, denn
deutschlandweit kann man nur am Brauneberg einen echten Berggeist
(Stollenchef Rosenstock) bei der arbeit zusehen und problemlos und sicher in
den Brauneberg ein- und ausfahren und im Stollen laufen ja schon seit Herbst
"die Vorbereitungen für die Eisenwelt unter Tage" (Zitat Karl Troßbach) "und
in zwei Jahren wollen wir spätestens eröffnen".
Blick in "Werkstatt":
Ersatzfahrzeuge sind schon bald einsatzbereit.
Das Besondere und einmalige: Das Bergwerksjubiläum wurde auch mit dem
Familien- und Wandertag am 23. September 2012 gefeiert und die
Erfolgsgeschichte war wieder lebendig geworden: Im Herbst 1987 wurde der
Tiefe Stollen als Besucherbergwerk nach einer 60-jährigen Stilllegung wieder
geöffnet. Das Jubiläum wird am Sonntag, 23. September 2012 von 10 bis 16 Uhr
mit einem Familien- und Wandertag gefeiert. Und das mit Preisen wie vor 25
Jahren.
Bergleute sind Blumenfreunde:
Liebevoll zwischen den Gleisen.
Die Bilanz der letzten zweieinhalb Jahrzehnte liest sich beein.-druckend:
1,4 Mio. Besucher im Schaubereich, 5.700 Personen bei den Erlebnisführungen,
9.000 Patienten mit 125.000 Anwendungen in der Asthmatherapie sind
hervorragend und unterstreichen die führende Stellung der Einrichtung in der
Region. Grund genug, das Jubiläum mit einem bunten Unterhaltungsprogramm zu
feiern.
Ein- und Ausfahrt mit den Ampeln im
Bahnhof des Tiefen Stollens.
Besondere Kinderführungen: Im Rahmen des klassischen
Führ-ungsbetriebs gibt es an diesem Sonntag besondere Kinderführungen um 11,
13 und 15 Uhr, zu denen eine extra Anmeldung erforderlich ist. Die
Grubenbahn erhält Verstärkung durch eine Trambahn, die den ganzen Tag
zwischen dem Tiefen Stollen und Wasseralfingen verkehrt. Zauberei, Jonglage,
Kinderschminken, Goldwaschen, Ammonitengießen und ein Luftballonwettbewerb
werden auf dem Stollenvorplatz angeboten. Dazu richten die SHW-Lehrlinge
eine Schaugießerei und Formenwerkstatt ein. Für das leibliche Wohl war durch
das Tollen-Team und Helfer auch in den Zelten mit Stollenwurst und
Bergmannsteaks gesorgt. Außerdem gab es Kaffee und Kuchen den man auch an
den Holz-Sitzbänken genieß-en konnte.
Wandern auf Bergbauspuren: Am Familientag konnte auf Berg-bauspuren
gewandert werden. Drei Touren standen auf dem Panoramaweg zur Auswahl. Eine
große Runde mit 30 km wurde von Heinrich Betzler geführt, eine Tour von der
Aalener Erzgrube zum Tiefen Stollen mit 12 km wurde von Rolf Weber begleitet
und Andreas Stütz führte die Kinderwagen- und Buggytour mit sechs km. Die
Tour 1 startete um 8 Uhr am Wanderparkplatz Röthardt, die Tour 2 begann um
10 Uhr auf dem Parkplatz des Thermalbades und zu Tour 3 ging es um 11 Uhr
und um 13.00 Uhr am Parkplatz des Besucherbergwerks los. Stollen-Infos
gibt es unter der Rufnummer 07361 970249 oder im Internet unter
www.bergwerk-aalen.de.
Zum Jubiläum voll besetzte
Parkplätze auf dem Platz beim Stollen.
Über das Stollen-Jubiläum am Sonntag könnte man noch ganze Bücher voll
berichten und auch darüber, wie toll das Stollen-Team die Gäste begleitete
und bewirtete. Eine Anekdote aber dass die gedruckte Aalener Tages-Zeitung
immer Recht hat sei noch erw-ähnt: Wie berichtet war an der Kasse ein Schild
dass die Trambahn aus technischen Gründen nicht fährt. Auf Nachfrage der AIZ
beim stellvertretenden Bahnhofsvorsteher was denn an der Technik nicht
geklappt habe sagte er "aus organisatorischen Gründen" und bat die Frau an
der Kasse diesen Hinweis korrekt zu ändern. Das tat sie nicht: "Das stand so
in der Tageszeitung und was in der Tages-zeitung oder in der AIZ steht ist
immer richtig..." Dieter Geissbauer
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