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Aalens OB Martin
Gerlach übergab am Samstag neue Fahne:
"Herzblut floß seit 25 Jahren in Unterstütz-
ungsprojekte und in neue Freundschaften"
OB M. Gerlach gedachte auch den Partnern in Antakya in der Hoffnung
daß der Syrien-Konflikt diskutiert wird u. bald endet

OB Gerlach übergab dem Vertreter des
Bürgermeisters von Tatabanya eine neue Stadtfahne.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Während der Reichsstädter Tage 1987 wurde die
Städtepart-nerschaft zwischen Aalen und Tatabänya besiegelt. Gemeinsam haben
die beiden Städte den grundlegenden Wandel Europas durchlaufen und ihren
Beitrag zur Verständigung zwischen Ost und West geleistet. Zahlreiche
Kontakte sind entstanden und die vielen Begegnungen zwischen den Bürgerinnen
und Bürgern Aalens und Tatabanya ließen ein dichtes Netz von persönlichen
Beziehungen entstehen. Das 25--jährige Bestehen dieser partnerschaftlichen
Verbindung zwischen den beiden Städten wurde im Rahmen der diesjährigen
Reichsstädter Tage am Samstag, den 8. September 2012 um 17 Uhr auf dem
Marktplatz durch die Partnerschaftsfahne neu besiegelt.

Heimatliche Partnerschafts-Gesänge
haben alle hellauf begeistert.
OB Gerlach hielt an diesem Anlaß eine besondere Rede die wir unzen-siert
und ungekürzt für alle abdrucken, die nicht wie DRK-Kreisvorsitzender Dr.
Schwerdtner zur Eröffnung dabei sein konnten. DRK-Kreisvorsitzender
dementierte gegenüber der AIZ, daß er zur Eröffnung nicht wegen der
Wohnhaus-Explosion im Aalener Steiger-weg dabei sein konnten: "Mein
Fernbleiben hatte private Gründe..."

Vertreter des Bürgermeister aus
Tatabanya versicherte dass dieses großartige Nettwerk mit Aalen weitere 25
Jahre nun überstehen wird.
Sehr geehrter Herr Kancz, liebe Freunde aus Tatabänya, liebe Freunde aus
Saint-Lä, Christchurch, Antakya und Cervia, verehrte Mitbürgerinnen und
Mitbürger, 25 Jahre ist es nun her, dass im Jahr 1987 die damaligen
Bürgermeister von Aalen und Tatabänya, Ulrich Pfeifle und sein Kollege G6za
Sarkozy (SCHA~KOSI) eine Urkunde unterzeichneten, die in dieser Zeit so gar
nicht selbstverständlich war. Diese Urkunde war Ausdruck von Mut und
Uberzeugung, von Beharrlichkeit und Zuversicht.

Die Partnerschaftsgäste haben auch
aktiv an Feier teil genommen.
Eine Partnerschaft einer damals noch westdeutschen Stadt mit Ungarn - über
den Eisernen Vorhang hinweg - das gab es vor der Verbindung von Aalen und
Tatabänya erst vier Mal. Die Aalener und die Bürgerinnen und Bürger von
Tatabänya, die sich damals gemeinsam auf die Reise begaben, waren etwas
besonderes. Sie wollten wissen, wer da ist, in dieser doch für viele
ziemlich fremden Welt, die doch eigentlich der unsrigen, zumindest
geografisch gesehen, so nah war.

Und die ersten Jahre dieser Partnerschaft hielten Europa in Atem. Der
weitgehend friedliche Sturz des Warschauer Blocks im Jahr 1989, der durch
wichtige Entscheidungen in Ungarn erst möglich wurde, eröffnete Perspektiven
und Herausforderungen, die zwei Jahre zuvor niemand für möglich gehalten
hatte.

Viel Herzblut flß
seitdem in Unterstützungs-
projekte u. tiefe Freundschaften entstanden
Viel Herzblut floss seitdem in Unterstützungsprojekte, tiefe
Freund-schaften sind entstanden, die bis heute Triebfeder der vielfältigen
Kontakte zwischen unseren beiden Städten sind. Kulturelle und sportliche
Begegnungen zwischen jungen Menschen und die Begeg-nungen von unzähligen
Schülerinnen und Schülern haben trotz der offensichtlichen sprachlichen
Barrieren ein dichtes Netz von Kontakten geschaffen. Viele Menschen aus Tatabänya und Aalen sind sich seitdem begegnet. Und ich möchte allen danken,
die sich in all den Jahren dafür stark gemacht haben, dass sich unzählige
Bürger aus unseren beiden Städten treffen konnten, sich kennen und schätzen
gelernt haben in all ihrer Verschiedenheit.

Tiefe
Beifalls-Huldigung des Volkes an Partn-
erschafts-Pionier und Ex-OB Ulrich Pfeifle
Aus Aalen begrüße ich allen voran
den damaligen Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle, der von Seiten unserer Stadt
die Gründung dieser Partnerschaft vorangetrieben haben. Dank gebührt auch
dem unvergessenen Josef Stein von der DJK-Wasseralfingen, der die Kontakte
nach Tatabänya geknüpft hat.

Ganz besonders freue ich mich, dass in diesem Jahr allein aus Tatabänya über
70 Personen nach Aalen gekommen sind, die von Aalener Bürgern beherbergt und
begleitet werden. Der Aalener Partnerschaftsverein mit seiner Vorsitzenden
Hildegard Stehle und den Beisitzerinnen Barbara Fuchs und Julianna Dorn ist
eine feste Größe, auf die Verlass ist. Wer wie Sie an zwei Orten zuhause
sein kann, muss irgendwo unterwegs die inneren Grenzen hinter sich gelassen
haben. Ihnen allen herzlichen Dank für Ihr Engagement.

Ich freue mich, dass auch die Gäste aus unseren anderen Partnerstädten
Saint-Lö, Christchurch, Antakya und Cervia gemein-sam mit uns dieses
Jubiläum feiern. Ich danke Ihnen stellvertretend für alle, die sich in
unseren Städten für die Partnerschaft stark machen. Doch wo stehen wir
heute? Aalen und Tatabänya sind Teil eines Netzwerks von Partnern und deren
Partnern, von Freunden und deren Freunden, das uns mit der ganzen Welt
verbindet. Gerade die letzten Monate und Jahre haben uns vor Augen geführt,
wie eng glückliche und tragische Momente beisammen liegen und wie sehr die
persönliche Verbindung zu unseren Partnerstädten unsere Wahrnehmung schärft.

Dabei ging jedem das Herz auf:
Herzblut für Gesang und Trachten.
"Wunderbar
dass Aalener in Christchurch an
dem Queen-Kronjubiläum teilhaben durften"
Es ist wunderbar, dass Aalener in Christchurch am Kronjubiläum der Queen
teilhaben durften. Doch gleichzeitig waren wir über die Kontakte nach
England ganz nah an der Erdbebenkatastrophe in Christchurch in Neuseeland
dran und erfahren, wie weitab vom Medieninteresse um den Wiederaufbau
gerungen wird.

Es liegt mir sehr am Herzen, unsere Freunde in Antakya, so nah an der Grenze
zu Syrien, wissen zu lassen, dass auch wir die aktuellen Entwicklungen in
der Region mit großer Sorge verfolgen. Die Komplexität des Konflikts
verstärkt nur unsere Betroffenheit angesichts des großen Leids, das die
Menschen dort er- dulden müssen und angesichts der Auswirkungen, die der
Konflikt in der Provinz Hatay hat.

"Wir
müssen lernen, in ganzen Netz-werken
Verständigung zu erreichen und bereit sein, auch schwierige Themen zu
diskutieren"
Auch die Schwierigkeiten innerhalb der Europäischen Union können nur
gemeinsam bewältigt werden. Bei Besuchen in den Partner-städten mit den
Menschen zu sprechen und zu erfahren, was sie bewegt, macht die gemeinsame
Verantwortung, die wir alle tragen und tragen wollen, greifbar. Wir sehen,
wie wichtig es ist, Verständ-nis füreinander zu haben und die Menschen in
den verschiedenen Ländern verstehen zu können. Es reicht nicht aus, wenn
Vertreter der deutschen und der französischen Regierung miteinander um die
Ausrichtung Europas ringen. Wir müssen lernen, in ganzen Netz-werken
Verständigung zu erreichen und bereit sein, auch schwierige Themen zu
diskutieren.

Die Bereitschaft, sich dafür einzusetzen und einen Rahmen zu bieten für den
Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern Europas und darüber hinaus,
verbindet unsere Städte. Darin liegt die Chance, Wege für ein friedliches
Zusammenleben zu finden.

Ich möchte Sie alle bestärken, auch in Zukunft miteinander diesen
gemeinsamen Weg zu beschreiten. Tatabanya und Aalen sind ein Beispiel dafür,
wie eine Partnerschaft trotz sehr ungleicher Rahmenbedingungen auf Augenhöhe
entwickelt werden kann. Tatabänya ist für viele von uns in den letzten 25
Jahren ein vertrauter Ort geworden, an dem Menschen leben, die uns ein
verlässlicher Partner sind.

OB gerlach sprach ernste Worte auch
zu Antakya und Syrien-Krieg.
Lieber Herr Kancz, wir wissen wie gut es tut, sich auch an anderen Orten
zuhause zu fühlen. Der Bürgermeister von Tatabanya, Csaba Schmidt, hat uns
Aalenern vor zwei Wochen eine wunderschöne Flagge mit dem Stadtwappen
Tatabanyas überreicht, die schon zusammen mit den Flaggen unserer übrigen
Partnerstädte vor unserem Rathaus gehisst ist. Auch ich möchte Ihnen ein
Stückchen Aalen mit nach Tatabänya geben, das am Rathaus von Tatabanya
bestens aufgehoben sein wird:

Hübschen Mädchen haben aich für die
großen Tänze geschminkt.
Lassen Sie uns auch in Zukunft alles tun, damit wir immer wieder
Vertrautes und Unbekanntes in Verbindung bringen können. Die Zukunft ist
ohne die Vergangenheit nicht denkbar und wir müssen gemeinsam kämpfen für
die Vision eines friedlichen und offenen Europas. Gemeinsamkeiten stärker
sein zu lassen, als das, was uns trennt, soll auch weiterhin unser
gemeinsames Ziel sein. Es lebe unsere Freundschaft in einem friedlichen
Europa, in einer friedlichen Welt! OB Gerlach überreichte dann in
Anwesenheit des Konsuls die neue Fahne.
DG

Schönsten
Bilder von Feierstunde zum 25-jä-
hrigen Bestehen Freundschaft mit Tatabanya



























































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