Demografischer Wandel aktuell auf Betriebe und Behörden :
VdK-Chef Weinschenk forderte
„Gesundheit
erhalten vom Berufseinstieg bis zur Rente"
16. Schulung für Betriebs-Personalräte und
SB-Vertretungen
im Aalener Gemeindehaus ist sehr nun erfolgreich verlaufen
Ronald
Weinschenks Forderung
„Gesundheit
erhalten vom Berufs-einstieg bis zur Rente" prägte Tagung im
Gemeindehaus in Aalen.
Aalen. Bereits zum 16. Mal führte der VdK
Kreisverband Aalen in Zusammenarbeit mit der Aalener IG Metall und dem DGB
der Region Ostwürttemberg Ende September 2010 seine Schulung für
Interessenvertreter durch. Erneut war es dem VdK Kreisverband
gelungen, hochkarätige Referenten für die gut 60 Betriebsräte, Personalräte
und Schwerbehinderten-Vertretungen aus Unterneh-men und Behörden von
Baden-Württemberg zu verpflichten, um im Evangelischen Gemeindehaus in Aalen
das Schulungs-Motto: „Ant-worten aus der Praxis zum Erhalt der
Arbeitsfähigkeit der Beschäf-tigten-Strategien zur besseren
Arbeitsbewältigung" den Interessen-vertretungen praxisnah darzustellen.
Blick in
Saal: Vorne rechts VdK-Boß Weinschenk aus Hüttlingen.
Die Begrüßung der Teilnehmer wurde von
Ronald Weinschenk vom VdK Kreisverband, Bernd Stossun (IG Metall) und Wolfgang Klook
(DGB) vorgenommen. In der Einführung wurde auf die Wichtigkeit der
Qualifizierung und Weiterbildung hingewiesen. In dem Einführ-ungsvortrag „Demografie -
Ältere Belegschaften – Fachkräftebedarf – Was tun?!" zeigte Ronald
Weinschenk auf, wie sich der Demo-grafische Wandel auf Betriebe und
Behörden zukünftig auswirken wird. Teilweise sind heute schon
Fachkräftemangel bei Ingenieuren und Akademikern vorhanden. Auch ging er
darauf ein was die Teilnehmer in Ihren Unternehmungen umsetzen könnten. Sein
Fazit: „Gesundheit erhalten vom Berufseinstieg bis
zur Rente".
Das Thema „Prävention,
Gesundheitsförderung und Arbeitsplatz-analysen in der täglichen Praxis"
wurde von Jürgen Drung Betriebsratsvorsitzender der Festo AG aus
Esslingen-Berkheim vorgestellt. Beeindruckend mussten die Teilnehmer
feststellen, dass Betriebsräte viel erreichen können. Vom Fitnessraum bis
zum Schwimmbad wird den Betriebsangehörigen alles angeboten. Silvia
Petzsche, Sprecherin des BR-Ausschusses Gesundheit der Festo AG, zeigte
dann im Detail auf wie eine Arbeitsplatzanalyse am Arbeitsplatz bei den
Beschäftigten vorgenommen wird. Festo gehört mit seinem Eintreten
„Gesundheit für alle Beschäftigten" damit zu einem der führenden
Unternehmen in Deutschland.
„Gesund und leistungsfähig bis 67? Das
Haus der Arbeitsfähigkeit als Antwort auf die neuen Herausforderungen"
wurde von Martin Koczor aus Mainz vorgestellt. In seinem Beitrag wies
er auf die verschiedenen Möglichkeiten hin um von der Belegschaft mit
Analysen, Befragungen und Interviews zu erfahren „Wo der Schuh drückt". Er
wies auf die Erfahrungen in Finnland durch Prof. Ilmarinen hin. Insbesondere
in kleineren und mittleren Betrieben scheint es schwierig, die
Arbeitsfähigkeit Älterer zu erhalten und zu fördern. Hektik und mangelnde
Flexibilität stehen dabei als Problempunkte europaweit an der Spitze. Gutes
Betriebsklima, partnerschaftlicher Umgang mit Beschäftigten, Lob und
Anerkennung, Bewegungsangebote und seelische Gesundheit sind Maßstäbe an
denen sich alle Betriebe und Behörden heute und in Zukunft messen lassen
müssen.
Frau Dr. med. Barbara Losch-Hintze
vom Verband Deutscher Betriebs- und Werkärzte kam aus Böblingen mit
dem Thema „Rehabilitation als Chance zur betrieblichen (Wieder-)
Eingliederung aus Sicht der Betriebsärzte – Angebot einer individuellen und
arbeitsplatzbezogenen Gesundheitsberatung" nach Aalen. Sie wies auf die
Wichtigkeit der vernünftigen Beratung der Beschäftigten und der Arbeitgeber
hin. Im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungs-management sollte eine
berufliche oder medizinische Rehabilitation wesentlich schneller angeboten
werden, da diese dazu hilft die Gesundheit des einzelnen Menschen
wiederherzustellen und zu stabilisieren.
In seinem Fazit wies der Moderator Ronald
Weinschenk nochmals auf die wichtige Vereinbarkeit von Familie und Beruf
hin. Überstunden kloppen, Druck aufbauen und nichts für Beschäftigte übrig
haben, bedeutet mittelfristig Demotivation der Beschäftigten die sich auf
Qualität der Produkte und auf ein negatives Bild in der Öffentlichkeit
auswirken kann. Im Rahmen des Demografischen Wandels und einer Belegschaft
die länger in den Betrieben und Behörden arbeiten, muss „Gesundheit meiner
Beschäftigten erhalten" auch für alle Arbeitgeber das oberste Gebot sein. Ronald Weinschenk bedankte sich bei Werner
Bernthaler für dessen Engagement bei der Organisation der Veranstaltung. |