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Ex-Polizeichef Rolf
Rapp sprach Mehrheit aus dem Herzen:
"Deutschland
ist kein Einwanderungsland:
Wir lassen nur die rein die wir auch wollen!"
Gmünder Unternehmer mit
Migrations-Hintergrund und legte
öffentliches Bekenntnis in Aalen ab: "Ich bin ein Gmünder"

Lutz
Kiesewetter wird es noch weit bringen: Er bewährte sich wieder in
Abwesenheit seines Vaters Oberst a.D. CDU-MdB Kiesewetter als ausgleichender
Moderator.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Viel Beifall der Mehrheit de Mitdiskutanten gab es am
Donn-erstag 23. September 2010 um 21 Uhr zum Thema "Sarazin" und dem
JU-Thema "brauchen wir eine Leitkultur" im vollbesetzten
Paul-Umschneider-Saal für den Ex-Polizeichef der Ostalb Rolf Rapp als er
kurz und bündig das "geseiere von Integration" satt hatte und wörtlich
forderte: "Deutschland ist doch kein Einwanderungs-Land. Wir wollen nur die
herein lassen die wir wollen. Deshalb ist Sarazin kein Verrückter.

In Abwesenheit
drehte es sich alles in der Aalener JU-Diskussion um das Noch-SPD-Mitglied
und Ex-Bundesbankvorstand Tilo Sara-zin der schaffte dass nun Integration
wieder heiß diskutiert wird.
Wir
haben genug von diesem Multi-Kulti-Geschwafel". Auf diese offene
_Forderung in der heißen Duskussion gab es allerdings keinen Beifall von den
kompetenten Referenten aber auch nicht von den "Promis"
Schwäpo-Chefredakteur Dr. Rainer Wiese und dem DRK-Kreisvorsitzenden Dr.
Eberhard Schwerdtner. Der Rest der Zuhörer applaudierte: "Herr Rapp Sie
haben Recht".

Rolf Rapp
(vorne ganz rechts) der ehemalige Polizeichef aus Aalen hat als Deutscher
"das geseiere von Integration nun endlich satt..."
Dabei hatte die Veranstaltung so harmonisch begonnen: Während MdL Winfried
Mack (CDU) und Oberst a.D. MdB Roderich Kiese-wetter diese heißen
Diskussionen nicht miterleben konnten weil sie sich zu dieser Zeit gemeinsam
noch auf einer anderen Wahl-veranstaltung befanden, bezog Kiesewetters
Sohn der Vorsitzende der JU Aalen Position zum Hauptthema Sarazin:

Noch war alles
friedlich: Von links Dr. Jürgen Wasella (Leiter der VHS Aalen),
JU-Vorsitzender Lutz Kiesewetter, CDU-MdB Norbert Geis aus Aschaffenburg der
am meisten Zuspruch bekam, Aalens Integrationsbeauftragter Michael
Felgenhauer, Unternehmer Dincel.
"Ich bin
ein deutscher Patriot. Vor 60 Jahren hat man sich nicht um das Thema
Ausländer und Gastarbeiter gekümmert und damals versäumte wie heute darüber
zu reden was man mit und für die Leute mit Migrationshintergrund machen
kann". Dem konnten fast alle anwe-senden Mitdiskutanten zustimmen und
damit hatte der Vorsitzende Lutz Kiesewetter Brücken zwischen den
diskutierenden Blöcken und konträren Referenten gebaut.

Von wegen
lockere Runde: Fast jeder vertrat gegenteilige Meinung.
Kiesewetter hatte zuvor in einem Interview klar gestellt, "dass ich keine
weiteren Ambitionen in der JU oder CDU anstrebe sondern meine Position als
JU-Vorsitzender mich voll ausfüllt." Denn im Vordergrund steht nun einmal
"dass ich nun das Abitur mache und dann sehen wir weiter". Auf die AIZ-Frage
ob er eines Tages in Vaters Fußstapfen der großen Politik im Bundestag
vielleicht mal als Nachfolger antrete sagte Lutz Kiesewetter:

Aalener
JU-Vorsitzender Lutz Kiesewetter im Interview mit der AIZ.
"Das glaube ich kaum. Ich strebe kleine hohen Ämter oder ein
Bundestagsmandat an. Zwar gibt es bei uns zuhause manchmal mit meinem Vater
politische Diskussionen aber ich bin eine eigen-ständige Persönlichkeit und
habe als JU-ler meine eigene Meinung". Kiesewetter machte sich dann "viel
mehr Sorgen zur Frage wie die Stimmung im Saal ist" und legte dann eine
Moderationen-Figur an den tag an der es nichts zu deuteln gab. Im Gegenteil:
Lutz Kiesewetter war der Einzige der ruhig zuhören konnte und die
10-Miuten-Regelung bei der jeweiligen Redezeit großzügig bei allen auslegte.

Diskussionsrunde vor der Veranstaltung: Alle haben dasselbe Ziel?
"Ohne Bildung gibt es keine Integration" lautete die klare These von Aalens
Integrationsbeauftragtem und Leiter des Aalener Ausländer-amtes Michael
Felgenhauer. Der 40-jährige Referent Felgenhauer belegte diese These mit
Fakten und Zahlen aus der Gesamtstadt Aalen:

Kompetenzen in
Sachen Migrationshintergrund: Die Referenten.
25 % der Aalener Bevölkerung sei schon heute mit Migrationshinter-grund in
Aalen, davon alleine 3. 296 Türken. In Aalen leben 195 verschiedene Nationen
friedlich miteinander zusammen mit den Deutschen. 83 % genießen heute schon
einen sogenannten "Ausweisungsschutz wenn sie sich den
Integrations-Maßnahmen nicht verschließen".

In der Kernstadt Aalen leben bereits heute schon "40 % mit
Migra-tionshintergrund und in der gesamten Stadt Aalen im Durchschnitt 23 %.
Die niedrigste Zahl gäbe es in Waldhausen wo sage und schreibe nur 6 % mit
Migrations-Hintergrund beheimatet sind.

Lutz
Kiesewetter: Respekt und Hochachtung vor CSU-MdB N. Geis.
Aber auch die Schulstatistik werde Fragen und Probleme auf: 24 % mit
Migrations-Hintergrund und davon "die Hälfte sind in Sonder-schulen". Das
müsse sich ändern, indem man den Anteil derer mit sehr guter
Schulausbildung erhöht.

Noch war man
sich einig: Das Thema darf nicht verbrannt werden.
Bilal Dincel, SPD-Gemeinderat aus Gmünd gab in Aalen ein überraschendes Bekenntnis ab das
allseits Eindruck machte: "Ich bin ein Gmünder". Der 38-jährige Unternehmer aus Gmünd
lebt - wie er sagte - "seit 32 Jahren in Deutschland und seit 6 Jahren bin
ich auch im Integrations-Beirat: Schade, dass wir die Diskussionen des
Miteinanders wieder einmal aussprechen müssen, nachdem jemand (Sarazin)
diese Türe wieder geöffnet hat."

Sarazin hat es
möglich gemacht: Voller Saal bei der JU-Diskussion.
Dincel bekannte sich als SPD-Mitglied und betonte weiter: "Sehr schnell
landet man dann bei dieser Diskussion beim Thema Religion: Dieser verrückte
Profil-Neurotiker (Sarazin) hat es geschafft, in wenigen Tagen in die
Schlagzeilen zu kommen". Dabei sehe die Realität auf der Ostalb und in
Gmünd ganz anders aus: "Seit 15 Jahren gibt es hier ein sehr gutes
Miteinander zwischen Deutschen und den Nichtdeutschen".

Lutz
Kiesewetter war ein Moderator der seine Meinung nicht hinterm Berg
hält u. der eines Tages in Vaters MdB-Fußstapfen treten wird.
Dincel: "Es geht
doch nicht um Aische sond-
ern auch um Peter: Muß was getan werden!"
Er habe diese Diskussion an sich gar nicht heran gelassen: "Sarazin habe
ich schnell verdrängt, aber die Realitäten haben mit Angst gemacht: 70 %
stehen nämlich geschlossen zu den Themen von Sarazin. Es geht doch nicht um
Aische sondern letzten Endes auch um Peter". Allerdings müsse man auch als
Fakt anerkennen, dass bereits heute schon 52 % der Kinder mit
Migrations-Hintergru-nd in Schwäbisch Gmünd leben. Da muss dringend was
getan wer-den!"

JU-Vorsitzender Lutz Kiesewetter freute sich über die sehr hohe Kompetenz
der Referenten und Diskussionspartner und vollen Saal.
Der CDU-MdB Norbert Geis aus Aschaffenburg meinte: "Die beste Integration
ist die Bildung. Wir sind auf deren Hilfen angewiesen. Wir brauchen
gemeinsame Regeln damit wir zusammen leben können. Unser Grundgesetz ist die
Grundlage dieser Regel damit wir in Frieden miteinander leben können MdB Geis sagte "Ja zur Leitkultur, weil ein Integrations-Volk wollen und keinen
Sarazin."

M.
Felgenhauer: Entwicklung der Migranten-Zahlen in Stadt Aalen.
"Wir
sind aussterbendes Volk: In 12. Gene-
ration geben sich letzte Deutsche die Hand"
Geis weiter zur aktuellen
Sarazin-Diskussion: "Viele bekommen heute Angst dass ihre Enkel nicht mehr
so wie heute in Deutschland leben können. Denn wir sind tatsächlich ein
aus-sterbendes Volk, bei dem sich in der 12. Generation die letzten
Deutschen die Hand geben können". Denn "den Deutschen ist au-ßer
bei der WM der aufrechte Gang verloren gegangen weil wir Lasten aus der
Vergangenheit zu tragen haben: Wir werden diese schwere Last zu tragen habe,
wie es einmal Jenninger aussprach".

Aktuelle Stand
der multikulturellen Bevölkerung in der Stadt Aalen.
"Eines
Tages werden wir uns fragen müssen
sind wir eigentlich noch in Deutschland?"
Geis stellte eine Alternativ-Frage: "Warum lassen wir nicht die Deut-schen
in Deutschland wenn wir auch eine eigene Identifikation entwickeln wollen?
Genau in diese Kerze hat Sarazin hinein ge-schlagen. Aber wir haben auch
Bedenken bei immer geringer werdenden Geburten-Zahlen dass wir uns eines
Tages fragen müssen sind wir eigentlich noch in Deutschland?"

Aalens
Integrationsbeauftragter und Chef der Ausländerbehörde im Aalener Rathaus
Michael Felgenhauer behandelte das Thema ohne Emotionen mit klaren Fakten:
"Es ist bei Schulen noch viel zu tun..."
Heute schon gäbe es 36 % der Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland. Geis wörtlich: "Die Deutschen sind keinesfalls
ausländerfeindlich. Die - auch die Türken - schotten sich ab zum Beispiel
weil die Türken für keinen Deutschunterricht ihrer Kinder sorgen und so
können diese Kinder auch nicht in der Berufswelt aufsteigen. Sie schotten
sich dann wie die Deutschen ab".

Dr. Jürgen Wasella
von der VFS Aalen: Wir
können doch auf eine Leitkultur verzichten!"
Sehr konträr äußerte sich zu den Vorrednern der Leiter der Volks-hochschule
Aalen Dr. Jürgen Wasella: "Ich werde gegensätzliche Antworten geben: Wir
können auf eine Leitkultur verzichten! Wir brauchen unter anderem Schutz und
Anerkennung der kulturellen Unterschiede, kulturelle Gleichwertigkeit, das
Recht auf gleiche Chancen und gemeinsame Regeln des Rechtssystemes auf der
Gr-undlage des Grundgesetzes".

Unternehmer
Gemeinderat Bilal Dinkel: "Ich bin ein Gmünder".
Und: "Die muslimische Kultur ist nicht gleich
mit Moschee und Ehrenmord" gleichzusetzen. Es fele nur die "lokale Bindung
in Kommunalen Rechtssystemen und deshalb freue ich mich über das Bekenntnis
von Bilal Dincel aus Gmünd 'ich bin ein Gmünder' das hat mich sehr
beeindruckt. Das ist pure Integrationspolitik. Dann können wir den Begriff
Leitkultur auf die Müllkippe werfen".

CDU-MdB
Norbert Geis vereinte die Zuhörer mit seinen Thesen warnte aber davor dass
die Deutschen in 12. Generation aussterben.
Fazit: Wäre Sarazin anwesend gewesen und hätte in Aalen sein Buch
vorgestellt er wäre sicherlich nicht nur alle Exemplare los geworden sondern
auch als Star der offenen Sprache gekrönt wor-den. Denn eines hat er
geschafft: Auch auf der Ostalb redet man aktuell wieder von Integration.
Dieter Geissbauer



Dr. Jürgen Wasella (Leiter der
Volkshochschule Aalen) konnte trotz geballtem Ausdruck nur wenige Zuhörer
für seine Thesen begeistern.




Unter den Gästen DRK-Chef Dr.
Schwerdtner und von der Schwäpo Dr. Rainer Wiese. Stehend: Ein Fragesteller
vom FDP-Kreisverband. |