Kompetente
"Feder" schützt sogar Besitzer vor den Schäden:
Phlipp Frenzel patentiert
Smart-
phone-Hülle „AD Case“ mit Akku
Fachtagung
Digitalisierung u. Anwendung auf städtische Han-
dlungsfelder: Experten-Herausforderung der Digitalisierung
Jeder ein Genie: Michael Belko (Carl Zeiss AG), Carina Nitschke, Timo Mornhinweg (Know How!
AG), Nicola Vetter und Sebastian Schürle (von links) bei der Fachtagung. AIZ-Fotos: Stadt Aalen
Aalen. In Kooperation mit der Hochschule Aalen veranstaltete
die Stadt Aalen bereits am 26.
September eine
Fachtagung zur Digitali-sierung und deren Anwendung auf städtische
Handlungsfelder. Ex-perten sprachen über die Herausforderung dieser
Digitalisierung. Da-bei wurde durch den Digitalisierungsbeauftragten der
Landes-regierung, Ministerialdirektor Stefan Krebs, die Strategie des Landes
bei der Digitalisierung vorgestellt.
OB Thilo Rentschler und Ministerialdirektor Stefan Krebs (links) ehrten mit
Carina Nitschke den Erfinder Philip Fenzel öffentlich.
„Estland liegt deutlich weiter vorn in der digitalen Entwicklung als wir“,
stellte Oberbürgermeister Thilo Rentschler bei seiner Begrüßung fest. Die
Digitalisierung sei ein sehr relevantes Thema, das alle Menschen betreffe.
Die estnischen Bürger hätten eine andere Einstellung zu ihrem Staat als dies
in Deutschland der Fall sei. „Bei meinem Besuch dort im Rahmen einer Tagung
des Städtetags konnte ich interessante Eindrücke davon gewinnen, wie
digitale Prozesse in Themen der Verwaltung und des öffentlichen Lebens
eingreifen“, sagte Rentschler.
Prof. Dr.-Ing. Heinz-Peter Bürkle, Prorektor der Hochschule Aalen,
präsentierte die Strategie bei der Digitalisierung der Hochschule.
Beispielsweise soll es Studiengänge im Bereich Digitalisierung geben, die
Möglichkeiten additiver Fertigung mittels 3D-Druckern soll ausgebaut
werden.
Heute das W-Lan:
„Früher haben wir bei den
Hochhäusern gerne Klingelputz veranstaltet"
„Früher haben wir bei Hochhäusern gerne einen Klingelputz veranstaltet. Heute stellen
sich Jugendliche neben dasselbe Hochhaus, um nach freien WLAN-Zugängen zu
schauen, um diese dann zu nutzen“, Ministerialdirektor Stefan Krebs, der
beim Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration ansässig ist.
Teil seiner auf die Digitalisierungsstrategie des Landes, digital@bw,
ausgerichteten Rede war das Herausstellen von Schwerpunkte bei
Digitalisierungsprozessen.
Krebs informierte über die digitale Gesundheitsanwendung ebenso wie die
intelligente Mobilität der Zukunft und die neu gestartete Initiative
Wirtschaft 4.0: Sie soll die Digitalisierung in der Fläche voranbringen. Er
ging auf verschiedene Bereiche wie die Förderung digitaler Start-Ups, das
Etablieren digitaler Zukunftskommunen und das alle Kommunen betreffende
Thema einer Verwaltung 4.0 ein. Der Digitalisierungsbeauftragte der
Landesregierung, der bereits vor wenigen Wochen das Innovationszentrum
INNO-Z in Aalen besucht
hatte, stellte eigene Leuchtturmprojekte des Landes vor.
OB Thilo Rentschler und Ministerialdirektor Stefan Krebs
nahmen bei der Fachtagung eine Preisverleihung vor. Gewinner ist der in Aalen Studierende
Philip Frenzel: Er entwickelte die Smartphone Hülle „AD Case“, die Handys
bei einem Sturz schützt. In ihr stecken Sensoren, die während des Fallens
veranlassen, dass Metallfedern ausklappen und so das Handy vor Schäden
schützen. Die von Frenzel entwickelte Hülle enthält auch einen Zusatzakku
für das Smartphone. Die Erfindung wird demnächst als Patent angemeldet.
Frenzel möchte mit seinem Start-Up-Kollegen Peter Myer so bald wie möglich
in die Massenproduktion übergehen.
Michael Belko, Leiter der Konzern-IT bei der Carl Zeiss AG und Vorsitzender
des IHK-Digitalisierungsausschusses, stellte das Konzept des neuen
Digitalisierungszentrums DigitalHub vor. Er zeigte zur Verdeutlichung der
Anwendungsmöglichkeiten ein Video, bei dem VR-Brillen bei der
Autokonstruktion zum Einsatz kommen. Der DigitalHub ist ein
Unterstützungspunkt für die Digitalisierung in Wirtschaft, Wissenschaft und
Gesellschaft.
Der Digital Workspace-Experte Timo Mornhinweg von der Know How! AG in Leinfelden-Echterdingen erklärte,
was die Digitalisierung für die tägliche Arbeit und die tägliche
Aufgabenstellungen bedeutet. Er verwies auf Möglichkeiten, Chancen und
Anforderungen, die auf Menschen in der Berufswelt zukommen werden.
„Digitalisierung beginnt im Kopf“, sagte Mornhinweg. Für ihn hat
Digitalisierung weniger mit den Technologien zu tun als vielmehr mit der
inneren Einstellung der Menschen zu den daraus resultierenden Veränd-erungen.
Zum Abschluss gab es einen Vortrag der Start-Up-Gründer von Connected Life,
Nikola Vetter und Sebastian Schürle. Connected Life zeigte den Smart Mirror,
einen intelligenten Spiegel. Er dient als digitaler Assistent für die
unterschiedlichsten Aufgaben im Haushalt. Man kann mit ihm virtuell Kleider
anprobieren, hat mit dem Spiegel einen digitalen Fitnesscoach und Zugriff
auf alle öffentlichen Dienstleistungen per Knopfdruck.
Info:
Durch die Fachtagung werden die Aktivitäten der Stadt Aa-len auf
dem Weg hin zur smarten City der Zukunft verankert. 2017 fand die Fachtagung
erstmals statt. Hinzu kamen ein Makerspace beim Projekt „Morgenwerkstatt“
(Fraunhofer IAO 2017) und eine Teilnahme bei der Make Ostwürttemberg.
Der Beirat Smart City Aalen setzt
sich aus 24 Vertretern aus Wir-tschaft, Wissenschaft, Politik und
Bürgerschaft sowie Vertretern der Stadtverwaltung zusammen. Gemeinsam wird
an den Themenfeldern Wohnungsbau 4.0, Medienentwicklung, DigitalHub,
Mobilinfrastruk-tur, Mobilitätsentwicklung und Energiewende gearbeitet. |