Bauernfamilie hat in Schwaben Gastarbeiter aufgenommen
Landtagspräsidentin Aras Herzensbedürfnis
als  "eine Kampagne für das Grundgesetz!"
Im Interview mit Margit Stumpp: Aras ganz persönlich zu ihrer
Kindheit die von "Mutter geprägt worden war: Beeindruckt"

Von links nach rechts: Doris Kurz, Vorsitzende Kreislandfrauen Sch-wäbisch Gmünd. Claudia Fuchs, Vorsitzende Kreislandfrauen Aalen. Olga Krasniqi, Interkultureller Frauenrat Ellwangen. Claudia Köditz-Habermann, Präsidentin Soroptimist International Club Aal-en/Ostwürttemberg. Landtagspräsidentin Muhterem Aras MdL. Margi Stumpp, MdB. Margot Wagner, Sprecherin Kreisfrauenrat Ostalb.    
Aalen/Gmünd. Zur Ladies Night die 2. hatte der Kreisfrauenrat gemeinsam mit den Landfrauenverbänden Aalen und Schwäbisch Gmünd, Soroptimist International Club Aalen und Club Schwäbisch Gmünd sowie dem Interkulturellen Frauenrat Ellwangen die erste weibliche Landtagspräsidentin und Mitglied im Landtag von Baden-Württemberg Muhterem Aras sowie Margit Stumpp, die neu gewäh-lten  Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Aalen/Heidenheim, ins Landratsamt eingeladen. Im Interview mit Margit Stumpp beri-chtete Aras ganz persönlich von ihrer Kindheit die von der Mutter geprägt worden war. Beeindruckt sei sie von der Mutter, selbst Analphabetin, weil diese auf Schul- und Berufsausbildung für ihre Töchter drängte. Der Vater Gastarbeiter aus einem kleinen Ort in Anatolien war mit Frau den 4 Kindern in einem kleinen schwäbischen Dorf gut aufgenommen worden.

Unser Bild zeigt von links
 Stumpp, Aras und Köditz-Habermann.     
Besonders eine Bauernfamilie habe die Kinder der Gastarbeiter-familie ohne Vorurteile auf- und angenommen. Gute Grundwerte, die Aras dadurch von Kindheit an erlebt hat und die ihr den so hoch geschätzte Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar, näher gebracht hatte. Gesellschaftlicher Wandel und Integrationsarbeit müssen richtig angepackt werden. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Landtagspräsidentin Aras glaubt deshalb, dass zum Beispiel Ethikunterricht bei Kindern frühe Integration und gegenseitiges Verstehen bewirken kann.

Gesundes Selbstbewusstsein legte Aras den
anwesenden Ostalb-Frauen sehr ans Herz
Selbstbewusstsein legte Aras den anwesenden Frauen ans Herz. Sie rief Frauen dazu auf, sich in die Kommunalpolitik einzubringen. Kommunalpolitik habe ihr persönlich immer viel Freude gemacht was Margit Stumpp bestätigte, die selbst auch in der Kommunalpolitik langjährig tätig ist. Es ist eine gute Erfahrung als Frau an Entscheidungen beteiligt zu sein, die für das unmittelbare Umfeld, Familie, Nachbarschaft, das Dorf oder die Stadt wichtig sind. Claudia Köditz-Habermann von Soroptimist Club Aalen forderte mehr Bürger-beteiligung. Gerade bei den Entscheidungen die in den Kommun-alparlamenten fallen sei dies wichtig.

Arras/Stumpp: Gleichberechtigung der Frau-
en u. Männer sei noch entwicklungsbedürftig
Gleichberechtigung von Frauen und Männern sei noch entwicklu-ngsbedürftig so Aras und Stumpp. Stumpp moniert, dass besonders die Änderung des Wahlrechts längst überfällig ist. Die Sprecherin des Kreisfrauenrat Margot Wagner hatte einleitend ausgeführt: Mehr Frauen im Parlament bedeutet automatisch weniger Männer. Von den Verlierern kann niemand erwarten, dass sie sich an die Spitze der Bewegung setzen. In der vorangegangenen Mitgliederver-sammlung des Kreisfrauenrat wurde ein Antrag für Parité in Gremien und Führungspositionen auf lokaler Ebene einstimmig verabschiedet. In diesem hatte Dr. Julia Frank, die die Projektgruppe Wahlen und Parité beim Kreisfrauenrat leitet, ausgeführt, dass die Quote bei den DAX-Aktiengesellschaften in kurzer Zeit die Wirksamkeit von Quo-tenvorgabe  bestätigte (wir berichteten).

100 Jahre nach Einführung des Frauen-Wahl-
rechtes gleichberechtigt u. partnerschaftlich?

Wenn 2018 auf 100 Jahre Einführung des Wahlrechts für Frauen zurückgeblickt werden kann, wünscht Frau, nicht nocheinmal 100 Jahre auf eine tatsächliche, gleichberechtigte und partnerschaftliche Umsetzung von Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes warten zu müssen. Bereits mit der Kommunalwahl 2019 sollte das Grundgesetz endlich so umgesetzt sein, dass die Parteien die  Kommunalwahllisten zur Hälfte mit Frauen paritätisch besetzen. Wichtig ist dann, Frauen in die Kommunalparlamente zu wählen und zwar durch Wählerinnen und Wähler.

Der Gedanke, den 23. Mai als Tag der Verfassung zu stärken  und dadurch den Zusammenhalt zu stärken, haben die anwesenden rund 80 Frauen und die wenigen Männer der Ladies Night die 2. sehr begrüßt.

Landrat outete sich als Frauen-Förderer und
"wertete Ostalbkreis-Frauen wertschätzend"

Landrat Pavel hatte in seiner Begrüßung die gute Entwicklung der Zusammenarbeit der Frauen im Ostalbkreis wertschätzend erwähnt. Diese Zusammenarbeit wird durch den noch jungen Verein Kreisfrauenrat gelebt. Er sagte seine Unterstützung für die Anliegen der Frauen zu.

Deutsches Prostitutionsgesetz entwürdigt u.
produziert derzeit 95 % Zwangs-Prostituierte
Marietta Hageney berichtete über das Projekt von Soroptimist International Club Aalen in Rumänien. Empörend sei es, dass in Deutschland ein Prostitutionsgesetz verabschiedet worden ist, dass den Prostituierten keine Menschenwürde ermögliche. Menschenwür-de für Prostituierte die zu 90 Prozent oder vielleicht auch zu 95 Prozent als Zwangsprostituierte, überwiegend durch albanischen Zuhälter und Menschenhändler aus dem Osteuropäischen Raum eingeschleust werden. Hier ist dringend Handlungsbedarf wenn der Artikel 1 des Grundgesetzes (Die Würde des Menschen ist unan-tastbar) für uns noch eine Bedeutung haben soll so Hageney.