Zwei Anträge zur "Teilhabe" mischen die Karten endlich neu:
Kreisfrauenrat probt Aufstand: "Lobbyarbeit
von u. für Frauen" auf Ostalb "u. nicht feige"

Neues von vierten Mitglieder-Versammlung im Landratsamt:
Endlich gesetzliche Gleichberechtigung auf Ostalb für Frauen?


Dr. Julia Frank (früher FDP-Kreisvorsitzende) aus Lorch: Kämpferin der Kreisfrauen für Gleichberechtigung. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer

Aalen. Anläßlich der 4. Mitgliederversammlung des Kreisfrauenrat Ostalb e.V. am 25.10.2017 im Landratsamt Ostalbkreis beschäfti-gten sich intensiv die mutigen Frauen der Ostalb unter dem Motto Frauen auf der Ostalb sind nicht feige. Lobbyarbeit von und für Frauen" im Rahmen des Jahresthemas „Gleiche Teilhabe“ mit zwei Anträgen. Einmal zu Parité in Gremien und Führungspositionen auf lokaler Ebene. Einem zweiten Antrag von einem Mitglied, einer Alleinerziehenden, die an die alten Forderungen der Alleinerzieh-enden von der Ostalb, erinnerte. Im Grundgesetz Art. 3, Abs. 2 steht seit seiner Verabschiedung 1949 in aller Schlichtheit und Eindeutigkeit: Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Artikel 117 Absatz 2 Grundgesetz setzte eine Frist zur Umsetzung von Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes bis zum 31. März 1953.

Gut besucht war die 4. Mitgliederversammlung des Kreisfrauenrates.
Die Umsetzung gestaltete sich mehr als zögerlich. Bezeich-nenderweise wurde 1994, nach der Wiedervereinigung, eine Erg-änzung eingefügt, die dem Staat die Aufgabe zuweist, die Durch-setzung der Gleichberechtigung in der Realität (endlich) sicher-zustellen.

Nicht erst das Ergebnis der dies-jährigen Bundestagswahl hat gez-eigt, dass diese Gleichheit nicht ohne gezielte aktive Maßnahmen zu erreichen sein wird. Trotz des staatlichen Gleichstellungsauftrags und innerparteilicher Selbstverpfli-chtungen einiger Parteien ist der Frauenanteil weiter gesunken. Die Aufgabe einer Partei ist es, den Bürgerinnen und Bürgern Geleg-enheit zu bieten, sich aktiv politisch zu betätigen und Erfahrungen zu sammeln, um politische Verantwort-ung übernehmen zu können. Sie ermöglichen durch rechtzeitige Ansprache und Motivation von Kandidatinnen und Kandidaten, dass Kommunalwahllisten ein Abbild der Bevölkerung sind. Davon ist die Hälfte weiblich.  

Mit Blick auf die Kommunalwahl 2019 hat die Mitgliederversammlung dem Antrag einstimmig zugestimmt, dass die Forderung nach paritä-tischer Besetzung der Wahllisten in den Gleichstellungsaktionsplan des Ostalbkreises aufgenommen wird. Die Kreisverwaltung soll aktiv für die Akzeptanz und Umsetzung dieses Zieles werben wozu  sich der Landkreis durch die Unterzeichnung der Gleichstellungscharta mit den Artikel 2 und 3 verpflichtet hat.

Auch das Thema „Alleinerziehende“ ist im Wesentlichen ein Thema von dem überwiegend Frauen betroffen sind. Bereits zu Beginn des Jahres 2014 haben viele Betroffene im Sozial- und Bildungsforum ihre Forderungen eingebracht. Hauptanliegen war schon damals, eine zuverlässige und kompetente Ansprechpartnerin in der Kreisverw-altung für die spezifischen Sorgen und Nöte   zu haben. Im Soz-ialausschuss des Kreistags vom Ostalbkreis wurde noch im Jahre 2014 ein Handlungsschwerpunkt mit diesem Inhalt beschlossen. Die Mitgliederversammlung hat den diesbezüglichen Antrag einstimmig angenommen.

In der Zusammenarbeit mit verschiedenen Frauen und Vereinen bringt sich der Kreisfrauenrat auf breiter Ebene zum Thema „Gleiche Teilhabe“ ein. Darüber hinaus engagiert er sich in der Kampagne gegen Menschenhandel und Prostitution von Soroptimist Internati-onal Club Aalen. Eine Dokumentation über diese Kampagne wird im ZDF INFO am 18.11.2017 zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Die Bilanz des vergangenen Jahres belegt die vielfältigen Aktivitäten zu den Themen: Gegen Gewalt an Frauen, für die Würde der Frauen gegen sexistische, auf Herabwürdigung zielende Äußerungen im politischen Wettstreit, überparteiliche Informationsarbeit. Durch die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt unterstrich der Kreisfrauenrat sein Bekenntnis zu Vielfalt, Offenheit, Toleranz und gegen jegliche Art von Diskriminierung. Die Charta ist von deutschen Unternehmen initiiert und auch der Kreisfrauenrat erfüllt das Bekenntnis der Charta mit Leben.
Antrag zu Alleinerziehende des Kreisfrauenrates      

Antrag zu "Partite" von Dr. Frank im Kreisfrauenrat