Es gibt aber auf der
Ostalb auch zwei "Ruhestätten" für Urnen:
Minister
Hauck: "Zustand der Wälder in BW u.
Ostalb hat sich insgesamt weiter verbessert"
Der aktuelle Waldzustandsbericht
der Landesregierung bringt die Licht- und Schattenseiten der Wald-Natur nun
an den Tag
Waldruh
Ostalb: Auch hier fühlt sich Landrat Klaus Pavel trotz Urnenbestattungen
sauwohl. Der Wald holt sich alles zurück.
Aalen/Stuttgart. Hier fühlt sich auch Landrat Klaus Pavel wohl:
Einweihung einer Urnengrabstätte im Ostalbkreis: „Der Zustand
der Wälder in Baden-Württemberg hat sich insgesamt weiter verbessert. Vor allem
die Kronen der wichtigen Baumarten Buche und Tanne haben sich im Vergleich zum
Vorjahr erholt. Während sich die Entwicklung der Fichte stabil zeigt, hat sich
der Kronenzustand der Kiefern, Eichen und Eschen verschlechtert. Mit dem Konzept
einer naturnahen Waldwirtschaft, das auf klimaangepasste Mischwälder setzt,
stärken wir die Stabilität unserer Waldbestände nachhaltig“, sagte der Minister
für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Monister und MdL Peter Hauk anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2017 in
Stuttgart.
Gesunde Waldbäume seien die Grundlage einer leistungsfähigen Wald-
und Holzwirtschaft im Land. Sie sorgen für gute Luft und sauberes Wasser.
Gepflegte Wälder dienen der Bevölkerung als Ort der Erholung. Ziel der
Landesregierung und der Forstexperten des Landesbetriebs ForstBW sei es, dass
die Wälder im Südwesten auch künftig den Anforderungen der Gesellschaft gerecht
werden und ihre vielfältigen Leistungen erbringen können.
„Unser
Leitbild ist der vom Menschen gestaltete und bewirtschaftete artenreiche und
naturnahe Mischwald, der auf den geeigneten Standorten auch künftig nennenswerte
Nadelholzanteile aufweisen wird. Nach wie vor ist die Fichte diejenige Baumart,
die neben der Tanne die geringsten Nadelverluste aufweist“, betonte der
Forst-minister. Mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung des Nad-elholzes für
die Waldbesitzer und die zahlreichen kleinen und mittelständischen Sägewerke im
Land, die auf eine Nahversorgung mit Nadelstammholz angewiesen sind, gelte es,
ein weiteres Absinken der Nadelholzanteile in den Wäldern zu vermeiden. „Wir
wollen keine Nadelholzmonokulturen. Unser Mischwaldkonzept ver-eint ökologische
und ökonomische Belange und setzt auf Stabilität der Einzelbäume und Erzeugung
hochwertiger Nutzhölzer für die Wertschöpfung in Baden-Württemberg“, sagte Hauk.
Zudem habe die Bewirtschaftung der Wälder und die damit einhergehende Gewinnung
des nachwachsenden Rohstoffes Holz eine große klimapolitische Bedeutung.
Klimawandel als Daueraufgabe: „Waldökosysteme sind einem dauernden Wandel unterworfen. Während es in früheren
Jahren vor allem Stoffeinträge aus verschmutzter Luft waren, sind hierfür
heutzutage vor allem Änderungen des Klimas verantwortlich. Um unsere forstlichen
Anpassungsstrategien weiter zu verbessern, müssen wir weiter an den Ursachen
forschen“, betonte der Minister. Grundlage hierfür sei die Forstliche
Umweltüberwachung, die in Baden-Württemberg seit Anfang der 1980er Jahre
betrieben werde. Dabei sei deutlich geworden, dass Veränderungen des
Waldzus-tandes nicht durch eine einzelne Ursache alleine erklärt werden könnten.
Dürren, Stürme, Nassschnee, Hagel und Frostereignisse würden den Bäumen
zusetzen. Aber auch Pilze und Insekten seien wichtige Schadfaktoren.
„Ein Baum
steht mitunter bis zu 300 Jahren im bewirtschafteten Wald, und die langen
Produktionszyklen in der Waldwirtschaft erfordern es, dass die Weichen, die zu
einer Veränderung der Entwicklung führen sollen, frühzeitig gestellt werden
müssen“, sagte Hauk. Demnach würden die Forstexperten
heute am Wald unserer Kinder und Kindeskinder arbeiten und ihn gestalten.
Sonderfall Kiefer in der
Rheinebene: „Nachdem
eine Pilzerkr-ankung die Baumart Esche landesweit und darüber hinaus großflächig
zum Absterben bringt, gefährdet die zunehmende Trockenheit, in Kombination mit
Schäden durch Rindenbrüter sowie einem möglichen Pilz- und Mistelbefall, die
Baumart Kiefer. Zudem führen milde Winter zu einer physiologischen Schwächung
der Kiefer, was sich in einem schlechteren Kronenzustand äußert“, erklärte der
Forstminister.
Die
sogenannte ‚Kiefern-Komplexkrankheit‘ führe vor allem in den trocken-warmen
Regionen des Landes, wie beispielsweise in der Oberrheinebene, zu einem
Verbraunen der Nadeln und immer wieder auch zum Absterben der Bäume. Landesweit
zeige die Kiefer dieses Phänomen nicht oder nur sehr vereinzelt. „Dort, wo die
Kiefer ausfällt und sich von Natur aus keine neuen Bäume bilden, werden wir
durch Pflanzung geeigneter Baumarten und Pflege nachhelfen“, erklärte Peter Hauk.
Weitere Informationen zur
Waldwirtschaft in Baden-Württemberg finden sie im Internet unter
www.mlr-bw.de/wald oder unter
www.forstbw.de. Den kompletten Waldzustandsbericht 2017 finden AIZ-Leser auf der Internetseite der
Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt unter
www.fva-bw.de. |