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Rund 100 in der GdP organisierte Experten
kritisieren offen_
Malchow: Die geschlossene
Einheiten sind
heute mehr Einsatz als Bereitschaftspolizei"
Neues vom internen
GdP-Fachsymposium der „Bereitschafts-polizei:
"Die Pfeiler im sicherheitspolitischen Gesamtgefüge“
Aalen/Kassel/Berlin.
Mit For-derungen für einen verbesserten Körperschutz, einer zeitgemäßen
und bundeseinheitlichen technis-chen Ausstattung, planbarer Frei-zeit und
mehr politischer Rückendeckung endete am Donnerstag in Kassel das zweitägige
von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) veranstaltete Fachsymposium
„Bereitschaftspolizei: Der Pfeiler im sicherheitspolitischen Gesamtgefüge“.
Die Bereitschaftspolizei sei heute eher eine Einsatzpolizei, kritisierte der GdP-Bundesvors-itzende
Oliver Malchow die aktuelle missliche Lage.

Oliver
Malchov: Mißliche Lage" AIZ-Foto: GdP
Rund 100 in der GdP organisierte Experten aus den sogenannten
Geschlossenen Einheiten der Länder und des Bundes erörterten angesichts
kommender Großeinsätze wie dem OSZE-Ministerratstreffen im Dezember und
dem G-20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg intensiv die Lage der
Bereitschaftspolizei in Deutschland. „Da gibt es auf der einen Seite eine
große Hingabe meiner Kolleginnen und Kollegen für ihre häufig
anspruchsvollen und gefährlichen Aufgaben, auf der anderen Seite ist da
viel Ern-üchterung, was ihre Arbeitsbedingungen, die Verletzungsrisiken,
die Wertschätzung ihrer Einsätze und den Stellenwert innerhalb des
Sicherheitsgefüges angeht. Die Bereitschaftspolizei ist weder Notstopfen,
noch zum Verschleiß freigegeben, sondern ein unverz-ichtbarer Garant der
inneren Sicherheit“, so das Fazit Malchows.
Von den Teilnehmern wurde kritisiert, dass innerhalb der Polizei die
Bereitschaftspolizei (BePo) häufig als Stellenpool gesehen wird, um
personelle Lücken im täglichen Dienst auszugleichen. So habe die BePo
zudem im politischen Raum zu wenige Fürsprecher. Unverständlich sei, dass
es bundesweit trotz gleicher Arbeit eine um mehrere hundert Euro
variierende Bezahlung der Beamtinnen und Beamten sowie eine
unterschiedliche Einsatzvergütung gebe.
Weiterhin sollten rechtzeitig Vorplanungen für angemessene Einsatzzeiten
stattfinden, die die sogenannten Rüstzeiten sowie die Dauer der An- und
Abfahrten berücksichtigten. Angesammelte Mehrdienststunden dürften nicht
verfallen, Einsatzstunden in geschlossener Unterbringung müssten eins zu
eins abgerechnet werden. Maßnahmen für die Gesundheitsförderung der
Einsatzkräfte müssten ausgeweitet werden.
Um die Ausstattung und Lagebewältigung der Geschlossenen Einheiten
anzugleichen, soll unter Federführung des Inspekteur der
Bereitschaftspolizeien der Länder im Bundesinnenministerium ein mit
Polizei-Praktikern, Kollegen der Beschaffungsämter und Arbeitsmedizinern
besetztes bundesweit zuständiges Gremien ges-chaffen werden, das
Mindeststandards entwickelt und mit den Länd-ern und Anbietern einen
einheitlichen Ausstattungskatalog erstellt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist die größte Interessenv-ertretung der
Polizeibeschäftigten Deutschlands. Sie engagiert sich für ihre bundesweit
rund 179.000 Mitglieder, für die Zukunftsfähigkeit der Polizei sowie auf dem
Gebiet der Sicherheits- und Gesell-schaftspolitik.
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