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Ausbildung von
Jugendlichen mit migrations-Hintergrund:
Städtisches Integrationsbüro hat nun auch
noch die städtische Flüchtlings-Beauftragte
Burkhard: "Für 75% der Betriebe die
Jugendliche mit Migrati-
onshintergrund ausbilden ist dies nichts Außergewöhnliches"

Der Leiter des Migrationsnüro im
Rathaus Kolb (persönöiocher refent des OB) und der gewählte Specher der
Türken in Aalen Isa Dayan.
Aalen. Claudia
Burkhard, Referentin bei der Bertelsmann-Stiftung, stellte am Montagabend
die Ergebnisse einer repräsentativen Umfr-age zum Thema „Ausbildung von
Jugendlichen mit Migrationshint-ergrund“ im kleinen Sitzungssaal des
Rathauses in Aalen vor.
Die gute Nachricht zuerst: Für 75% der Betriebe, die Jugendliche mit
Migrationshintergrund ausbilden, ist dies nichts Außergewöhnliches.

Isa Dayan, Sprecher der über 8.000 Türken in Aalen, machte sich im
Integrationsbüro sachkundig.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
„Je mehr
Erfahrungen Betriebe mit der Ausbildung von jungen Migranten gemacht haben
und je größer die Betriebe sind, desto selbstverständlicher ist dieser
Umstand“, stellt Claudia Burkard fest. Die schlechte Nachricht: 59% der
ausbildungsaktiven Betriebe haben noch nie einen Jugendlichen mit
Migrationshintergrund ausgebildet. Als wichtigsten Grund nannten ca. 75%
dieser Betriebe wiederum, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund
nicht bei ihnen bewerben würden.
Dieser Umstand ist umso bemerkenswerter, weil nachgewiesen-erweise sich
Jugendliche mit Migrationshintergrund wesentlich häufiger bewerben als
Jugendliche ohne Migrationshintergrund und dies mit einem breiteren
Berufswahlspektrum. Trotz ihrer verstärkten Aktivitäten müssen Jugendliche
mit Migrationshintergrund sieben Bewerbungen schreiben, um zu einem
Bewerbungsgespräch eingel-aden zu werden, ein deutscher Jugendliche nur vier.
Fazit der reprä-sentativen Untersuchung: Jugendliche mit Migrationshintergrund sind bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nach
wie vor be-nachteiligt. „Sie haben eine deutlich geringere Chance auf eine
betriebliche Ausbildung“, fasste Claudia Burkard zusammen.
Der Fokus der anschließenden Diskussion konzentrierte sich auf drei
Bereiche: wie können Eltern mehr als bisher in den Berufs-wahlprozess
eingebunden werden, wie können Betriebe, wenn sie junge Migranten das erste
Mal ausbilden, unterstützt werden und wie können Jugendliche besser auf die
Arbeitswelt vorbereitet werden.
Mit diesen
Fragestellungen befasst sich im
Besonderen auch das Aalener ESF-Projekt
Mit diesen Fragestellungen befasst sich im Besonderen auch das Aalener
ESF-Projekt ` Der Weg zum Erfolg - mehr Menschen mit Migrationshintergrund
in Aus- und Weiterbildung´ . „Tatsächlich geht der erfolgversprechendste
Zugang zu Jugendlichen mit Migrat-ionshintergrund über die Eltern“, stimmt
auch der Berufswerber Muammer Ermis zu, und stellte kurz die bisherigen
Ergebnisse der Arbeit im Projekt vor. Dessen Kollegin Julia Wilhelm und die
Pädagogin Anna Wächter wiesen darauf hin, dass im Projekt bislang wesentlich
mehr Männer als Frauen erreicht worden seien. „Hier wollen wir mit einem
reinen Frauenprojekt Abhilfe schaffen“, erklärten sie. Dieses würde im
November im Bürgerhaus in Wasseralfingen starten.
Auf Wunsch des Runden Tisches klärten Claudia Jautz und Leiter Kolb vom städtischen
Integrationsbüro über die im vergangenen Jahr entstandenen Initiativen und
Vernetzungsstrukturen in der Aalener Integrationsarbeit auf und verwiesen auf
die neue Flüchtlingsb-eauftragte Juliane Hoffmann und den mit ihr tätigen
Stefan Fuchs, beide neu für diese Aufgaben eingestellt.
Info:
http://www.aaleninfo.de/mai16/02/intergration.htm |