Fachsenfelder Kirchenerbauer hatte 32 Kinder nur 2 Frauen":
Nachbar Stiftungsvorsitzender EX-OB Ulrich
Pfeifle spendete 7.500 € für Lieblings-Kirchle

Blaue Sterne an Weihnachten unter Renovierungs-Decke
Erste Orgel passte nicht - "Sohn heiratete Tochter konfirmiert"


Einen Spendenscheck über 7.500 € übergab der Stiftungsvorsitz-ende Ex-OB Ulrich Pfeifle (vorne rechts) vor dem Altar der evangeli-schen Fachsenfelder Kirche an den Pfarrer Wolfgang Gokenbach (vorne links) mit dem Wunsch dass die Besucher bei der Einweihung und danach auch "rüber über die Straße in unser schönes Schloß Fachsenfeld kommen". Außerdem kostet die Kirchen-Sanierung über 430.000 Euro und Spenden sind ausdrücklich auch von Privatpersonen erwünscht.                   AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Fachsenfeld.
Der Vorsitzende der Stiftung Schloß Fach-senfeld Aalens Ex-OB Ulrich Pfeifle hatte bereits schon in seinem Vortrag in der evangelischen Stadtkirche in Aalen ein feuerndes Plädoyer gehalten und begründet, weshalb er zurecht stolz ist Evangelischer zu sein, hat aber auch Taten folgen lassen: Sein Sohn hat in der Fachsenfelder Kirche geheiratet und seine Tochter wurde in derselben Kirche konfirmiert. Jetzt übergab Pfeifle im Namen der Stiftung, die er auftragsgemäß im Sinne des Barons von Fachsenfeld genau gegenüber führt, einen Spenden-Scheck der Stiftung über 7.500 € und natürlich durften auch keine Anekdoten über den Baron fehlen, der sich zusammen mit allen Familienmitgliedern direkt neben dem alten Kirche an der Mauer in Richtung Fachsenfelder Schloß begraben ließ:

Ihr "Herzblut fürs Kirchle": Ulrich Pfeifle und Pfarrer W. Gokenbach.  
"Der Baron bestimmte wer in Fachsenfeld Pfarrer wurde und wer nicht und dass natürlich auch Geld einen gewissen Einfluß darauf hatte" oder er  outete sich als Evangelischer in der Pressekonferenz  bei der  Scheckübergabe vor dem altehrwürdigen Altar: "Nachbarn helfen sich natürlich mit einer Spende aus" und dann oben auf der Empore kam es ans Tageslicht: "Der Erbauer der Fachsenfelder Kirche Sigmund von Woellwart lebte con 1546 bis 1622 und  hatte 32 Kinder und nur zwei Frauen".

Nach der Scheckübergabe berichtete Pfarrer Wolfgang Gokenbach, dass die Renovierung des Kleinodes und denkmalgeschützten Kirchles neben dem "Olga-von-König-Haus" 438.000 Euro versch-lingt und schon begonnen hat. Die ganze Kirchendecke ist abgestützt und auf der Empore steht die bereits dritte kleinere Orgel. Die erste Orgel war  zu groß und deshalb musste die Sicht vom Kirchenschiff zur Empore extra vergrößert werden. Natürlich werde man im Winter bei den Arbeiten eine Pause einlegen, es sei aber als sicher anzusehen, dass das Ende der Renovierung noch 2016 gefeiert wird. Und der blaue "Sternenhimmel" wird schon zu Weihnachten wieder unter der Decke aufgenagelt zu sehen sein.  

Auf der Empore noch die Sterne für Weihnachten: Antackern geplant
Der Geschäftsführer der Stiftung Fachsenfeld Dr. R. Schurig war bei der Scheckübergabe auch dabei und hatte Wissenswertes schon in der Einladung zu berichten: "An der evangelischen Kirche in Fachsenfeld nagt der Zahn der Zelt.  Bislang war noch nicht klar weiche Restaurierungsarbeiten im Einzelnen durchzuführen sind und welche finanziellen Mittel hierfür aufgebracht werden müssen. Nach Abschluss der Untersuchungen durch die Bausachverständigen der  evangelischen Landeskirche stehen die erforderlichen Maßnahmen sowie der Zeit- und Kostenrahmen nunmehr fest. In alter nach-barlicher Verbundenheit hat sich die Stiftung Schloss Fachsenfeld bereit erklärt, den Bau durch eine namhafte Spende zu unter-stützen."

Pfeifles Sohn heiratete kirchlich im Kirche u. Tochter ist konfirmiert. 
Der Fachsenfelder Pfarrer Wolfgang Gokenbach dankte für die großherzige Spende von der Stiftung Schloß Fachsenfeld und nahm natürlich aus detailliert zur Renovierung des evangelischen Kirche Fachsenfeld Stellung: Die evangelische Pfarrkirche Fachsenfeld ist die älteste, rein evangelische Kirche im Ostalbkreis. Reichsritter Hans Siegmund von Woellwarth ließ sie 1591 als Pfarrkirche erba-uen, nachdem er die evangelische Konfession in seinem Territorium eingeführt hatte.

Auf Empore: Pfeifle weiß alle Geschichten aus der Vergangenheit.  
Die Kirche wurde mehrfach renoviert. In den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die alte, abgängige Orgel durch eine andere Orgel ersetzt, die gebraucht in Reute erworben worden war. Diese Orgel wurde auf der (heute nicht mehr vorhandenen) Quer-Empore an der Nordseite des Kirchenschiffs aufgestellt. Da sie zu hoch war, wurde für sie ein Teil des Dachbühnenbodens geöffnet, die entspr-echenden Tragbalken an der Stelle entfernt.

Die Decke ist gestützt und gesichert: Bauerbeiten in evgl. Kirchle.   
Bei der großen Renovierung der Kirche unter Freiherr Franz von Koenig-Fachsenfeld wurde im Jahre 1909 diese Orgel aber wieder entfernt, wurden die Decke an der Stelle, wo die Tragbalken fehlten, durch Hilfskonstruktionen wieder stabilisiert. Diese Konstruktion hat in dieser Weise nun über 100 Jahre gehalten.

Das Grab hinter der Kirche: Hier ist der Baron und Familie begraben.
"Risse an der Decke, Kirchendecke hängt
durch und der Wind verschiebt Dachstuhl"

Seit mehreren Jahren beobachten wir Risse an der Decke. Im März 2015 zogen wir durch Vermittlung von Herrn Siegfried Leidenberger (ehem. Stadtbaumeister von Ellwangen) Herrn Restaurator Eckert zu Rate. Der stellte fest, dass die Decke an vielen Stellen hohl liegt, nur noch die gegenseitige Kohärenzkraft hält die Decke an vielen Stellen fest. Der evangelische Oberkirchenrat stellte Gefahr im Vollzug" fest, und sperrte am 6. März 2015 die Kirche Die Tragwerksplanerin Ursula Kallenbach/Stuttgart untersuchte im März die Holztrag-Werkskonstruktion und stellte fest:

  • Der Dachstuhl des Kirchenschiffs ist in West-Ost-Richtung (Längsrichtung) wegen zu geringer Versteifung bei starkem Wind verschiebbar. Dies hat wiederholte Schäden am Anschluss zum Turm zur Folge: Die Verwahrung ist nicht dicht, Wasser drang immer wieder ein und schädigte die Querbalken des Dachstuhls.

  • Zudem fehlt zur inneren eine äußere Mauerschwelle.

  • Vor 130 Jahren wurde beim Einbau einer zu großen Orgel bis in den Dachbereich das Deckentragwerk durch Heraussägen von Tragbalken geschwächt. Auch die Reparaturmaßnahmen vor 105 Jahren konnten diese konstruktive Schwachstelle auf Dauer nicht stabilisieren. Deshalb hängt die Kirchendecke an dieser Stelle durch. Der ganze Dachstuhl ist in sich verzogen.

  • Die Verbindung zwischen Unterdecke/ Stuck und der Holzlattung darüber ist an vielen Stellen deshalb nicht mehr gegeben.

Da die Kirche unter Denkmalschutz steht, schalteten wir sofort das Denkmalamt ein. Mit ihm zusammen erörterten wir, was zu tun ist: defekten Tragbalken erneuern, das Gebälk des Kirchenschiffs stabilisieren, die Stuckdecke wieder befestigen. Mit Hilfe von Herrn Architekt Patrick Duttlinger vom Architekturbüro Brenner-Duttlinger-Stock reichten wir Ende April 2015 den Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung ein. Die Genehmigung dazu wurde uns Ende Juli 2015 erteilt.

Da für die geplanten notwendigen Arbeiten jeweils ein Gerüst im Innern der Kirche und außen um die Kirche notwendig ist, haben wir mit Architekt Duttlinger im Sommer 2015 überlegt, welche weiteren Arbeiten notwendig sind. Viele Gemeindeglieder ermunterten uns jetzt, 25 Jahre nach der letzten Generalrenovierung 1989, eine Generalrenovierung der Kirche anzugehen. Deshalb haben wir folgendes Gesamt-Konzept entwickelt:

  • Erstellung eines Außengerüstes

  • Überarbeitung der Wandoberflächen, Putzausbesserungen und neuer Anstrich

  • Reparaturarbeiten am Dachstuhl und am Deckengebälk

  • Abdichtung der Dachtraufen

  • Einbau eines Schneefangs, Einbau von Simsen an Fenstern und Öffnungen

  • Einbau neuer Schallläden und Überarbeiten des Zifferblatts

  • Streichen der Fenster und Türen

  • Einbau einer Drainage, Abdichten des Putzes im Sockelbereich

  • Abnehmen und Anbringen des Sockelputzes auf ca. 20 cm Höhe

  • Restaurierung und Neufassung der Decke

  • Neufassung der Wandflächen

  • Restaurierung und Retuschierung der Epitaphien

  • Überarbeitung der Bänke und des Bankbodens

  • Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung

  • Teilerneuerung der elektrischen Leitungen, Schaltschränke, der Heizung und Beleuchtung.

Architekt Duttlinger stellte diese Maßnahmen mit einem geschätz-ten Umfang von 438.000 EURO dem Kirchengemeinderat im September 2015 vor. Der KGR hat im Oktober der Maßnahme im vollen Umfang zugestimmt. Der evangelische Oberkirchenrat wurde über den Finanzierungsplan informiert und hat der weiteren Beauftragung von Architekt Duttlinger zugestimmt. Da diese Baumaßnahmen mit einer Öffnung des Kirchendachs verbunden sein werden, werden diese nach der Winterpause 2016 im März 2016 beginnen.

Derzeit findet der Gottesdienst in der evangelischen Pfarrkirche mit eingeschränktem Platzangebot statt (wegen des Innengerüsts, das ein Herabstürzen von Stuckteilen auf den Kirchenboden verhindert). Im September 2015 haben wir den Antrag auf Erweiterung der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung gestellt. Ebenfalls im September haben wir einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Erhaltung und Pflege eines Kulturdenkmals haben wir am 18.09.2015 beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellt. Bei der Stadt Aalen haben wir am 17.9.2015 einen Antrag auf Zuschuss für die Instandhaltung von Turm und Uhr gestellt.

Zahlreiche Spenden- und Sammelaktionen zugunsten der Kirch-enrenovierung fanden und finden statt.

  • Kleine Keramikkirchen als Spardosen wurden in der Gemeinde verteilt, die zu Spenden animieren.

  • Erlöse von Gemeindefesten, Geschenke zu Geburtstags-festen, Erlöse von Kirchenführungen und weitere Spenden kommen dazu.

  • Am 1. Adventswochenende ist ein Gemeindefest als Adven-tsevent unterm Sternenhimmel" in der Pfarrkirche und im benachbarten Olga-von-Koenig-Haus geplant mit Verkauf von Thüringen Christbaumschmuck aus Lauscha und einem abendlichen Adventskonzert des Kirchenchors zum Mit-singen um 17 Uhr.

  • Am Wochenende 11./12. Juni 2016 ist das Gemeindefest zum Jubiläum 425 Jahre evangelische Pfarrkirche Fachsen-feld" geplant. Dabei werden bei einer amerikanischen Versteigerung auch Werke von ortsansässigen Hobbykünst-lern versteigert.

Wir hoffen auf Spenden im Gesamtumfang von 50.000 Euro. Wir danken der Stiftung Schloss Fachsenfeld und ihrem Stiftungs-vorsitzenden Ulrich Pfeifle, die uns heute den großzügigen Betrag von 7.500 Euro als Spende für die geplanten Renovierungs-maßnahmen übergeben. Wir werten dies als beredtes Zeichen der Wertschätzung und der allzeit guten Nachbarschaft zwischen Schloss und evangelischer Kirchengemeinde Fachsenfeld und danken sehr herzlich dafür. Wir hoffen, dass sich auch andere Institutionen und Personen dazu animieren lassen, uns bei den anstehenden Aufgaben mit einer Spende zu unterstützen.

Die evangelische Kirchengemeinde freut sich über jede Spende auf ihr Konto mit dem Vermerk "Kirchenrenovierung"
IBAN DE 57614500500110042549
BIC OASPDE6AXXX
Am Rande bemerkt: Ex-OB Pfeifle versäumte es nicht seinem Baron von Fachsenfeld einen Besuch am Grab abzustatten ebenso den zwei Frauen des Barons und den Kindern. Gelbe Stiefmütterchen wurden für den Baron gepflanzt, der kurz vor seinem Tod schon wusste dass sein Nachfolger Stiftungsvorsitzender Ulrich Pfeifle dafür sorgt, "daß die Öffentlichkeit stets Zugang zum Grafen-Besitz erhält." Zwar wurde kein Erbvertrag geschlossen: Die Freundschaft des Barons mit Pfeifle war so groß dass das Versprechen dem Baron per Handschlag gegeben wurde.

Pfeifles Augen funkelten als er sich wieder in dem kleinen Kirche aufhielt, zumal ja sein Sohn hier heiratete und Tochter konfirmiert wurde. Als dann auch noch bekannt wurde dass der Kirchenerbauer Sigmund von Woellwart nur zwei Frauen bei 32 Kindern hatte. Damit war diese Sage oder Wahrheit klargestellt Dieter Geissbauer

Diese Sterne spielen an Weihnachten 2015 eine besondere Rolle.   








Die evangelische Kirche Fachsenfeld wird als "Denkmal" gerettet.    


Dicht beieinander: Die Kirche und der evangelische Friedhof...         







Die dritte Orgel paßte auf die empore und wird nun wieder benutzt.  



Der Herr 'Pfarrer lacht angesichts einer solch hohen Spende...